Chow Chow

Lassen Sie sich nicht durch das plüschige Aussehen des Chow Chow verunsichern, denn diese Hunderasse ist nichts für Anfänger der Hundehaltung. In diesem Beitrag finden Sie wichtige Informationen und  Anregungen für ein zufriedenes und sorgenfreies Zusammenleben mit einem Chow Chow.

Steckbrief Chow Chow

  • Rasse: Chow Chow
  • Herkunft: China
  • Gewicht: Rüde: 22 - 30 kg, Hündin: 18 - 28 kg
  • Größe: Rüde: 45 - 50 cm, Hündin 42 - 47 cm
  • Alter: 8 bis 12 Jahre
  • Charakter: anhänglich, intelligent, entspannt, wachsam
  • Fell und Farbe: kurzes und einfarbiges Fell
  • Pflege: Kontrolle der Hautfalten
  • Bewegungsdrang: durchschnittlich
  • Besonderheiten: als Wachhund gezüchtet

Inhaltsverzeichnis


Herkunft

Der Chow Chow als Hunderasse hat eine besonders lange Tradition. Nicht umsonst wird er den Urtypen des Hundes zugeordnet. Die ersten Informationen zur Hunderasse führen uns nach China. Von hier aus hat sich der Chow Chow auf den Weg nach Europa gemacht. Tatsächlich stammen die Hunde aus dem Nordosten Chinas.

Man kann die Verwandtschaft des Chow Chows zum Husky sowie zum Akita oder auch Shiba Inu deutlich erkennen. Schon in der Antike war der sogenannte Löwenhund in China ein treuer Begleiter der Menschen.

Am kaiserlichen Hof war er kaum wegzudenken. Spannend ist dabei der Aspekt, dass der Chow Chow nicht ausschließlich ein Hund der Reichen gewesen ist, wie es bei vielen anderen Rassen der Fall war.

Auch beim Volk war er als Wachhund und Schutzhund sehr beliebt. Zudem diente er den armen Menschen als warme Mahlzeit. Das Fleisch der Chow Chows wurde gerne gegessen. Die Zeiten als Fleischlieferant sind glücklicherweise vorbei. Nach wie vor ist der Chow Chow aber der Lieblingshund des chinesischen Volkes.

Die Reise nach Europa trat die Hunderasse im Jahr 1880 an und wurde auch direkt von den Menschen angenommen. Es dauerte lediglich sieben Jahre, bis eine Anerkennung als Rasse erfolgte. Diese Anerkennung wurde durch den Kennel Club durchgeführt.

Im FCI gehört der Chow Chow zur Gruppe 5 und wird daher den Spitzen und den Hunden vom Urtyp zugeteilt.


Interessant:

Wenn es um die Verbindung zum Wolf als Urvater der Hunde geht, dann ist der Chow Chow die Hunderasse, die dem Wolf genetisch am nächsten ist. Bei keiner anderen Rasse sind so viele übereinstimmende genetische Merkmale vorhanden.


Aussehen

Der Chow Chow hat viele Namen in China und einige davon deuten auf sein Aussehen hin. So ist er beispielweise als Hek she bekannt. Diese Bezeichnung steht für „blaue Zunge“ und das ist auch eines der Merkmale des Hundes, das in Deutschland besonders bekannt ist. Sobald der Chow Chow sein Maul öffnet, ist die blau gefärbte Zunge zu erkennen.

Ebenfalls bekannt sind die Namen „Hsiung Kou“ oder auch „Songshiquan“. Hierbei wird auf das Aussehen verwiesen. Der „plüschige Löwenhund“ oder der „Bärenhund“ sind Namen, die einen Hinweis auf das Fell geben. Dieses ist plüschig und mittellang. Teilweise sind auch Varianten mit Langhaar zu finden. Das Fell ist besonders dicht und häufig rehfarben.

Aber auch weitere Fellfarben sind im Standard festgehalten. Dazu gehören die Töne Blau, Rot und auch Schwarz. Es gibt Tiere, die mehrere Farben in ihrem Fell vereinen. Dabei handelt es sich aber um saubere Übergänge und keine fleckigen Fellfarben. Auffällig ist, dass die Behosung sowie die Rute häufig heller sind.

Auffällig bei den Hunden ist, dass sie über sehr viele Gesichtsfalten verfügen. Das ist bei der Züchtung so gewollt, damit der Teddy-Effekt entsteht. Für den Hund selbst ist das allerdings zunehmend ein Problem. Durch die starken Gesichtsfalten bilden sich viele feuchte Hautstellen, die sich entzünden können.

Bei der Größe und dem Gewicht gibt es kleine Rahmenvorgaben durch den FCI. So bewegt sich das Gewicht bei durchschnittlich 25 bis hin zu 30 kg und kann zwischen Rüde und Hündin noch variieren. Dasselbe gilt bei der Widerristhöhe. Der Chow Chow kann bis zu 56 cm groß werden. Es gibt aber auch gut 10 cm kleinerer Hunde.

 


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Charakter

Der Chow Chow ist kein klassischer Familienhund und auch kein Anfängerhund. Es handelt sich um eine Hunderasse, die sich vor allem an eine Bezugsperson bindet. Seine Sturheit ist legendär, was zu seiner größten Stärke sowie seiner größten Schwäche zählt. Wenn sich ein Chow Chow erst einmal an einen Menschen gebunden hat, dann ist er treu, ohne sich jedoch anzubiedern.

Er hat seinen eigenen Stolz und weiß genau, was er will. Zudem sollte man beachten, dass der Chow Chow sowohl einen Jagd- als auch einen Schutztrieb hat. Trotz seines Beschützerinstinktes bellt er nicht viel. Er gibt lediglich ein Laut von sich, wenn sie wirklich eine Gefahr wittern.  

Der Chow Chow braucht eine führende Hand, die ihn dennoch Hund sein lässt. Er hat keine Lust auf Agility oder einen anderen Hundesport. Er möchte keine Kunststücke erlernen und auch nicht mit Kindern spielen.
Stattdessen möchte er gerne lange Spaziergänge machen, in seinem Terrain entspannt ausruhen und sich wohlfühlen können. Wer das akzeptiert, der erhält einen treuen Partner.


Gut zu wissen:

Das Zusammenleben mit anderen Haustieren kann sich schwierig gestalten, was aber vor allem damit zusammenhängt, dass der Chow Chow nicht unbedingt gesellschaftsliebend ist.


Lebenserwartung

Die Lebenserwartung ist stark abhängig davon, aus welcher Zucht Ihr Hund stammt. Bei Ausführungen, die sehr plüschig sind und über zahlreiche Hautfalten verfügen, ist die Lebenserwartung oft deutlich kürzer. Daher ist die Spanne hier sehr breit angegeben.

Manche Chow Chows werden nicht älter als 8 Jahre. Es gibt aber auch durchaus Hunde, die 14 Jahre und älter werden.

Achten Sie auf die folgenden Punkte beim Zusammenleben:

  • Bewegung: Der Chow Chow ist kein sportlicher Hund und möchte auch nicht zu einem Jogging-Begleiter werden. Er braucht aber dennoch viel Bewegung, und zwar in Form von langen Spaziergängen, bei denen er sich nach seinen Wünschen bewegen kann.

  • Ernährung: Der Chow Chow neigt zu Allergien beim Futter. Haben Sie einen gesunden Hund, ist er bei der Ernährung sehr anspruchslos. Sollten bei Ihrem Hund Reaktionen, wie z.B. Juckreiz oder Durchfall nach dem Verzehr auftreten, können Sie dementsprechend reagieren und das Futter umstellen.

  • Zucht: Die Ansprüche an das Aussehen des Chow Chows sind hoch, weshalb es bei der Rasse auch oftmals zu Qualzuchten kommt. Das Ziel bei diesen Qualzuchten ist, dass der Hund noch stärker wie ein Löwe oder ein Bär aussieht. Sie als potenzielle Halter oder Halterin sollten daher besonders auf eine gesunde Zucht und gesunde Elterntiere achten.
    Verzichten Sie auf besonders faltige Welpen und legen Sie Wert auf eine transparente und nachvollziehbare Zucht.      

Wussten Sie schon?

Der Chow Chow braucht neun bis 12 Monate, bis er vollständig ausgewachsen ist. Dann ist er auch geschlechtsreif.


Ernährung

Bei der Ernährung ist ein gesunder Chow Chow eigentlich sehr anspruchslos und nimmt das Alleinfutter, das Sie ihm anbieten. Natürlich sollte es sich dabei um hochwertiges Futter mit möglichst wenigen Inhaltsstoffen und einem hohen Anteil an Fleisch handeln. Dieses Futter können Sie in Form von Feucht- oder auch Trockenfutter zweimal täglich anbieten.

Auch das Barfen stellt für den Chow Chow eine Möglichkeit dar. Achten Sie darauf, wie gut er mit größeren Fleischtücken umgehen kann. Gerade bei Hunden, die unter Atemproblemen leiden, kann es schwierig werden, ihnen ausschließlich Frischfleisch anzubieten.

Haltung & Platzbedarf

Der Chow Chow gehört zu den Hunderassen, die sich in der Stadt oder auf dem Land wohlfühlen können, wenn sie in eine gute Haltung kommen. Da er sich vor allem an eine Person sehr stark bindet, braucht er Aufmerksamkeit und Vertrauen. In dem Fall kann ihm auch das aufregende Stadtleben nichts anhaben. Zu Hause möchte er allerdings die Ruhe genießen.

Er braucht also nicht so viel Platz und kann auch in einer Wohnung Erholung finden. Allerdings weiß er natürlich ein Haus mit Garten zu schätzen. Der Chow Chow ist zwar nicht gerne allein, möchte aber auch nicht unbedingt von einer großen Familie umgeben werden. Optimal wäre es, wenn Sie ihn nicht zu lange allein lassen.

Auch für Reisen kann sich der Chow Chow nur wenig begeistern. Solange Sie als Halter oder Halterin jedoch Ruhe und Entspannung ausstrahlen, kann sich der Vierbeiner mit einer Reise arrangieren.

Harmonie

Mit der richtigen Konsequenz und einer engen Bindung können Sie mit dem Chow Chow ein harmonisches Zusammenleben führen. Dabei kommt es aber auf die Umgebungsbedingungen an.

Herrscht in Ihrem Haus viel Lärm? Gibt es viele Kinder und weitere Haustiere? In dem Fall kann es sein, dass sich der Chow Chow nur schwer eingewöhnt und häufig gestresst ist. Er kann dann auch durchaus seinen Freiraum herbeibeißen.

Eine Harmonie erreichen Sie vor allem mit Geduld und Ruhe. Der Chow Chow ist nicht innerhalb von wenigen Wochen erzogen. Er braucht konsequente Aufmerksamkeit, die aber nicht zu spielerisch ist. An andere Haustiere kann er gewöhnt werden – mit viel Zeit und ohne Druck.

Zeitaufwand

Planen Sie bei der Haltung und dem Zusammenleben mit einem Chow Chow unbedingt viel Zeit ein. Auch wenn es sich hierbei nicht um eine aktive Hunderasse handelt, die ständig Unterhaltung fordert, braucht er viel Aufmerksamkeit.

Der Chow Chow möchte ausgedehnte Spaziergänge machen und hier in Ruhe schnüffeln können. Er braucht Nähe, ohne umfangreiche Kuscheleinheiten. Am Tag sollten Sie insgesamt mindestens 4 bis 5 Stunden Zeit für Ihren Hund aufbringen.

Erziehung

Einen Platz in der Hundeschule brauchen Sie für den Chow Chow nicht unbedingt, verkehrt ist es jedoch nicht. Allerdings lohnt es sich nicht, umfangreiche Welpenspielstunden und ein großes Agility-Training zu planen. Für die Sozialisierung geht der Chow Chow hier gerne hin, das war es aber auch schon.

Er möchte keine Spiele spielen, nicht über Hindernisse springen und auch nicht apportieren. Die Grundkommandos lernt er, dank seiner Intelligenz, mit einem verlässlichen Halter oder einer verlässlichen Halterin sehr schnell.

Er hat einen ausgeprägten Jagdtrieb, dem er auch nachgeht, wenn Sie mit ihm nicht das Abrufen und die Leinenführigkeit üben. So bequem der Hund von seiner Statur her aussieht, so auffällig ist auch seine Kraft. Hat er einmal die Spur aufgenommen, lässt er kaum von ihr ab. Dem sollten Sie bei der Erziehung direkt entgegenwirken.

Pflege

Die Pflege eines Chow Chows ist sehr umfangreich. Das dicke und lange Fell ist prädestiniert für Verschmutzungen und Knoten. Daher braucht der Hund täglich eine umfassende Fellpflege mit einer passenden Bürste. Die Haare gelten als sehr lose und fallen stark aus. Sie haben hier also eine Hunderasse, die umfangreich haart.

Zudem sollten Sie regelmäßig die Augen und die Gesichtsfalten kontrollieren. Es kann sein, dass sich hier Entzündungen bilden. Stark nässende Stellen sind eine Eintrittspforte für Bakterien und Viren.

Gesundheit

Lange Zeit wurde bei der Züchtung nicht auf die Gesundheit, sondern auf das Aussehen gesetzt. Je bäriger die Hunde waren, umso besser. Mittlerweile wird bei der Züchtung wieder vermehrt auf die Gesundheit geachtet. Inzwischen finden Sie viele seriöse Züchter, bei denen die Welpen bereits deutlich zeigen, dass sie gut atmen können und auch freiliegende Augen haben.

Dennoch gehören zu den rassetypischen Krankheiten nach wie vor Beschwerden bei der Atmung und ein unangenehmes Röcheln, das dem Hund viele Schwierigkeiten bereitet. Auch Entzündungen der Augen sind keine Seltenheit. Stellen Sie fest, dass Ihr Hund stark zunimmt, sollten Sie die Schilddrüse vom Tierarzt kontrollieren lassen.


Wichtig!

Bestehen Sie beim Züchter darauf, dass Sie die Elterntiere kennenlernen und auch Informationen zu älteren Würfen und deren Entwicklung bekommen


Kostenpunkt

In der Anschaffung sollten Sie für einen gesunden Chow Chow einen vierstelligen Betrag einplanen. Auch die Kosten der Haltung sind nicht zu unterschätzen. Der Chow Chow braucht ein gutes Futter und hat auch viel Hunger. Mit 80 – 100 Euro pro Monat haben Sie eine solide Planungsgrundlage.

Aufgrund einiger Anfälligkeiten ist es empfehlenswert, eine Hundekrankenversicherung abzuschließen. Auch die Hundehaftpflicht sollte nicht fehlen. Rechnen Sie noch einmal mit monatlichen Kosten von rund 15 Euro zusätzlich.

Welche Überlegungen sind vonnöten, wenn ich mir diese Rasse zulege?

Der Chow Chow wird auch gerne als Einmann-Hund bezeichnet. Das besagt, dass er sich in erster Linie an einen Menschen hält und diesem treu ergeben zur Seite steht. Dabei hat er aber dennoch eine gewisse Sturheit, die Sie zu händeln wissen müssen.

Der Charakter ist umfangreich, der Hund selbst ganz besonders intelligent. Er versteht schnell und durchschaut auch kleine Tricks. Nehmen Sie sich also viel Zeit für ein Leben mit einem Chow Chow.

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