Zwergpudel

Der Zwergpudel gilt als Allrounder unter den Hunderassen. Er eignet sich ideal als Familienhund und ist für jeden Spaß zu haben. Der Vierbeiner möchte einiges von Ihnen lernen und dafür auch gelobt und belohnt werden. Warum gerade Kunststückchen für das Hundetraining geeignet sind und welche rassetypischen Erkrankungen Sie kennen sollten, erfahren Sie in unserem Hunderassen Portrait.

Steckbrief Zwergpudel

  • Rasse: Zwergpudel
  • Herkunft: Frankreich
  • Gewicht: drei bis sechs kg
  • Größe: zwischen 28 cm und 35 cm
  • Alter: 12 bis 15 Jahre
  • Charakter: intelligent, lernwillig, begeisterungsfähig, verspielt, gehorsam, treu, aktiv, charmant, anhänglich, abenteuerlustig
  • Fell und Farbe: lockiges Fell in Schwarz, Weiß, Braun, Silber, Harlekin, Black and Tan oder Fawn
  • Pflege: mittel
  • Bewegungsdrang: mittel
  • Besonderheiten: Familienhund, Begleithund, Gesellschaftshund

Inhaltsverzeichnis


Herkunft

Bis heute ist die Herkunft dieser alten Hunderasse nicht vollständig klar. Sicher ist, dass Hunde mit gelocktem Fell bereits vor mehr als 2000 Jahren in Persien und dem alten Rom auftauchten. Als Urahn der Rasse gilt der Barbet, welcher unter anderem wohl mit dem portugiesischen Wasserhund gekreuzt wurde.

Im Mittelalter wurden die Tiere in Frankreich, Deutschland, Russland und Ungarn vor allem für die Jagd eingesetzt und waren auf Wasservögel spezialisiert. Bis heute hat sich der Beruf der damaligen Arbeitshunde im Namen gehalten.

„Pudel“ leitet sich vom Althochdeutschen „puddeln“ oder „pudeln“ ab, dass „im Wasser plantschen“ bedeutet. In Frankreich wird die Hunderasse als „Caniche“ bezeichnet. Dieser Name leitet sich von „cane“ ab, dem Namen für weibliche Enten.

Um die Pudel vor der nassen und kalten Umgebung zu schützen, wählte man Rassen mit dichtem Fell, die die Nierengegend und die Gelenke schützt. Das Fell an den Hinterläufen wurde geschoren, um die Beweglichkeit der Tiere zu erhöhen, während ihre Organe geschützt waren. Aus diesen Entscheidungen bildeten sich mit der Zeit die sogenannten Pompons, für welche die Pudel heute bekannt sind.

Die intelligenten und lerneifrigen Tiere mit dem ungewöhnlichen Erscheinungsbild wurden bald vom fahrenden Volk entdeckt. In den Manegen von Zirkussen wurden die einstigen Arbeitshunde zu Stars, die das Publikum mit ihren Tricks begeisterten. Hier wurde die Pudelzucht im 19. Jahrhundert fortgeführt. Während dieser Zeit begeisterte sich auch der Adel für die extravagant aussehenden Pudel. Sie legten sich die Tiere als Schoß- und Modehund zu.

Die Beliebtheit der Pudelrasse nahm fortwährend zu, was dazu führte, dass verschiedene Größen gezüchtet wurden. Zuerst unterschied man nur zwischen einem Großpudel und einem Kleinpudel. 1936 wurde der Zwergpudel als neue Größe anerkannt.

So kam es, dass die Vierbeiner in den 1950ern und 1960ern zu der beliebtesten deutschen Hunderasse avancierten und den Schäferhund ablösten. Bis heute sind die treuen Vierbeiner in berühmten Kreisen zu sehen. So waren z.B. auch Thomas Mann, Beethoven oder Winston Churchill Zwergpudel-Besitzer.

Als der FCI die Hunderasse offiziell eintragen wollte, entstand ein Streit um deren Herkunft, der erst in den 1930er -Jahren beendet wurde. Man einigte sich auf Frankreich. Seitdem werden die Vierbeiner mit der Standardnummer 172 der Gruppe 9, Gesellschafts- und Begleithunde in der Sektion 2 der Pudel zugeordnet.

Heute werden die Pudel auch mit anderen Hunderassen gekreuzt. Ein bekanntes Beispiel ist der Goldendoodle, der einen Golden Retriever und einen Groß- oder Kleinpudel als Elternteile hat.

Aussehen

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen vier Pudelarten: Der Großpudel, auch Königspudel genannt, ist mit einer Widerristhöhe von 45 bis 60 Zentimetern das größte Exemplar. Ihm folgt mit 35 bis 45 cm der Kleinpudel.

Nach ihm kommt der Zwergpudel, dessen Schultern eine Höhe zwischen 28 und 35 cm erreichen. Der kleinste Pudel ist mit einer Idealgröße von 24 bis 25 cm der Toypudel. Besonders große Toypudel werden bis zu 28 cm groß.


Gut zu wissen!

“Die kleinste Pudelart, der Toypudel, wurde erst während der 1990er-Jahre anerkannt.“


Alle diese Pudel können sich neben der Größe auch bezüglich ihrer Fellfarbe und dessen Struktur unterscheiden.

So gibt es Pudel in Farben wie:

  • Schwarz
  • Braun
  • Weiß
  • Silber
  • Apricot
  • Black and Tan
  • Harlekin

Silberne Pudel werden schwarz geboren. Im Laufe ihres ersten halben Lebensjahres verändert sich die Farbe und wird silbern. Wie bei allen Pudelarten fällt auch bei den Zwergpudeln auf, dass ihre Beine im Verhältnis zum Rücken relativ lang sind. Dadurch wirkt ihr Gang besonders leicht.

Charakteristisch sind unter anderem die großen beharrten Hängeohren, die das Gesicht einrahmen. Zwergpudel haben keine spitze Kopfform, sondern eine breite und flachere Nase. Die wachen Knopfaugen blicken Sie aufmerksam an.

Aufgrund der Fellstruktur wird der Vierbeiner zwischen dem Wollpudel und dem Schnürenpudel unterschieden. Beide verfügen über ein dichtes und feines Fell. Dieses ist beim Wollpudel elastisch und kraus sowie von gleichmäßiger Länge und verformt sich auch bei leichtem Druck nicht. Beim Schnürenpudel hingegen wächst die Haarpracht in Kordeln, die mindestens 20 cm lang sein sollen.


Mehr Nachhaltigkeit im Hundenapf:

Charakter

Ebenso vielseitig wie ihr Aussehen ist auch der Charakter dieser Begleithunde. Sie können auf dem Laufsteg würdevoll wirken, mutige Jäger sein, im Zirkus waghalsige Übungen aufführen und zu Hause durch ihren Schelm und Witz begeistern. Pudel sind wahre Allrounder und haben zu Unrecht den verstaubten Ruf eines verwöhnten Hundes.

Besonders Zwergpudel sind im Vergleich zu ihren größeren Artgenossen viel lebhafter. Diese süßen Fellnasen sind stets fröhlich und bereit, Ihnen ein Lächeln zu entlocken. Sie folgen ihren Haltern durch dick und dünn und sind intelligent.

Die naturverbundenen Tiere halten sich gerne im Freien auf, sind aber nicht sehr anspruchsvoll bezüglich der täglichen Bewegung. Gerade bei der kleineren Pudelrasse kommt selten ein Jagdtrieb vor. Zwergpudel sind wachsame Tiere, die ihre Umgebung aufmerksam beobachten. Aggressiv verhalten sich die freundlichen Vierbeiner nicht. Die überdurchschnittlich hohe Gelehrigkeit der Tiere wurde bereits bei ihren Auftritten geschätzt.

Für Tricks und Kunststücke sind die Fellnasen jederzeit zu begeistern und mit Feuereifer bei der Sache. Grundsätzlich werden die Vierbeiner Spaß in Ihren Alltag bringen und Schabernack treiben.

Insgesamt passen sich Zwergpudel sehr gut an und eignen sich dementsprechend für die unterschiedlichsten Lebensstile. Die anhänglichen und verspielten Fellnasen binden sich direkt mit einer großen Hingebung an Ihre Halter und versuchen, diese glücklich zu machen. Somit eignen sie sich ideal als Familienhund, Gesellschaftshund und Begleithund.

Lebenserwartung

Zwergpudel können ein Alter zwischen 12 und 15 Jahren erreichen und begleiten Ihre Familie damit über einen langen Zeitraum. Eine hochwertige Ernährung und angemessene Pflege sowie Vorsorge sind Voraussetzungen für ein langes und gesundes Leben.

Ausgewachsen sind die Zwergpudel etwa im Alter von einem Jahr. Bis zu diesem Zeitpunkt sollten Sie die Körper der heranwachsenden Hunde nicht überstrapazieren. Waghalsige Sprünge, hohe Treppen und lange Spaziergänge belasten die Gelenke und können später zu Problemen mit der Kniescheibe und Co. führen.

Ernährung

Die hohe Anpassungsfähigkeit der Pudel zeigt sich auch bei deren Ernährung. Dort stellen Zwergpudel keine besonderen Ansprüche. Grundsätzlich sollten Sie sollten jedoch hochwertige Nahrung kaufen.
Ein Alleinfuttermittel mit einer offenen Deklaration zeigt genau, welche Inhaltsstoffe der Hersteller verwendet. Beachten Sie nun, dass die Proteinmenge nicht zu hoch ist und nicht zu viel Rohasche, Phosphor oder Calcium enthalten sind.

Die Futtermenge hängt von unterschiedlichen Faktoren wie Gesundheit, Alter und Aktivität Ihres Zwergpudels ab. Jene neigen nicht zu Übergewicht, wodurch sich die täglichen zwei Rationen gemeinsam einpendeln werden. Bei der Umstellung von Futter reagieren die Mägen der Pudel allerdings sensibel. Planen Sie daher mehrere Tage für einen langsamen und magenschonenden Wechsel ein.

Zwergpudelwelpen benötigen drei- bis viermal täglich Nahrung. Idealerweise halten Sie sich an feste Zeiten und einen bestimmten Fütterungs-Ort und geben Ihrem Vierbeiner somit einen routinierten Tagesablauf. Allerdings sollten Sie Leckerlis und Snacks von den täglichen Rationen abziehen.

Haltung & Platzbedarf

Die genügsamen Tiere können ebenso auf dem Land in einem Haus mit Garten gehalten werden, wie auch in einer Stadtwohnung. Aufgrund ihrer geringen Körpergröße beanspruchen sie nicht viel Platz. Damit sie sich körperlich und geistig fit halten können, benötigen sie trotzdem genügend Auslauf und Aktivitäten.Aktivtäten.

Harmonie

Die freundlichen Zwergpudel gehen harmonisch mit Artgenossen um und bleiben Fremden gegenüber wachsam bis gleichgültig. Ein Zusammenleben mit anderen Haustieren ist in der Regel problemlos möglich. Es bietet sich wie bei allen Hunden an, bereits die Pudelwelpen mit Hunden und Katzen zu sozialisieren und somit zu einem positiven Kontakt beizutragen.

Dementsprechend harmonisch gestaltet sich ein Zusammenleben mit den liebenswerten Vierbeinern. Die quirligen Tiere sind sehr kinderlieb und gute Spielkameraden. Daher sind sie besonders als Familienhunde beliebt. Bei abenteuerlichen Unternehmungen sind die mutigen Gesellen ebenfalls mit dabei. Auch im Erwachsenenalter sind sie für Späße zu haben.

Zwergpudel gehen eine starke Bindung mit ihren Bezugspersonen ein und möchten am liebsten rund um die Uhr mit ihnen zusammen sein. Die knuddeligen Hunde können Sie in der Regel auch problemlos mit in den Urlaub nehmen.

Zeitaufwand

Die hohe Anpassungsfähigkeit von Zwergpudeln zeigt sich auch hinsichtlich der gemeinsamen Aktivitäten. Als eine der wenigen Hunderassen fordern die Vierbeiner Hundesport nicht ein und benötigen ihn auch nicht um ausgeglichen zu sein. Dennoch sind sie von der Möglichkeit, an Hundesport oder anderen Freizeitaktivitäten teilzunehmen, begeistert und lassen sich komplett darauf ein.

Diese cleveren Vierbeiner schätzen abwechslungsreiche Aktivitäten und erfreuen sich beispielsweise an Agility, Obedience, Ballspielen, Apportieren oder gemeinsamen Ausflügen zum See, Fluss oder Meer. Dort kommen die Wasserratten voll auf ihre Kosten.

Planen Sie täglich mindestens 1 bis 2 Stunden Zeit ein, die Sie gemeinsam mit Ihrem Vierbeiner verbringen. Allein bleiben wollen die anhänglichen Hunde nicht. Bei Vernachlässigung und Langeweile können sie Verhaltensweisen entwickeln, die ihren Haltern nicht gefallen. Lassen Sie Ihr Haustier also maximal vier bis fünf Stunden allein – am besten jedoch nicht täglich.

Erziehung

Bereits Zwergpudelwelpen prägen sich vieles ein. Daher können Sie direkt mit einer Erziehung beginnen, welche die lernwilligen Tiere meist begeistert. Mit konsequenten Regeln und einer Familie, die gemeinsam an einem Strang zieht, ist eine Erziehung leicht umsetzbar. Setzen Sie dabei auf eine liebevolle Erziehung, die durch Lob, Aufmerksamkeit, Leckerlis und Spiel erzielt wird.

Somit stärken Sie die Bindung und die Freude an der Zusammenarbeit und gewinnen einen tierischen Mitbewohner, der Ihnen treu zur Seite steht. Mit diversen Tricks und Kunststücken lassen sich Zwergpudel mental und körperlich herausfordern. Zugleich können Sie Ihre Bekannten begeistern und für viele Überraschungen sorgen.

Pflege

Die Haarpracht Ihres Pudels wächst kontinuierlich. Ein Fellwechsel findet nicht statt. Dies hat den Vorteil, dass Sie kaum Haare in der Wohnung finden und keinen gesteigerten Aufwand beim Putzen haben.

Nachteilig kann sich die regelmäßige Schur gestalten. Viele Hundehalter lieben aber gerade diesen Part und lassen Ihre Tiere in Hundefriseursalons immer wieder neu scheren. Das gutmütige Wesen der Hunde ermöglicht solche Aktionen. Hierfür sollten Sie die Tiere von klein auf an das Prozedere gewöhnen.


Interessant!

“Das Pudelfell wächst ständig nach und muss daher regelmäßig geschoren werden. Ein Fellwechsel findet nie statt, weshalb sich die Hunderasse für Allergiker eignet.“


Neben der Schur sollten Sie das Hundefell mehrmals wöchentlich bürsten. Für Ihren Vierbeiner ist diese Massage entspannend und wird die Bindung stärken. Zugleich werden Verfilzungen entfernt und die Durchblutung der Haut gefördert. Während der Pflege können Sie Ihr Tier direkt nach Parasiten absuchen.

Beachten Sie gerade bei langem Fell, dass sie bis zur Haut gelangen. Pudel werden häufig als geruchsneutral wahrgenommen. Waschen müssen Sie Ihre Vierbeiner nur in Notfällen. In der Regel reinigt sich das Hundefell selbst. Hartnäckigen Schmutz können Sie beispielsweise trocknen lassen und anschließend ausbürsten.

Die Ohren bedürfen ebenfalls einer besonderen Aufmerksamkeit. Entfernen Sie das Haar im Ohreninneren regelmäßig und kontrollieren Sie diese auf Entzündungen. Durch die herabhängenden Ohren ist eine Luftzirkulation kaum möglich. Das sorgt für ein feuchtes und warmes Milieu, das sich ideal für Bakterien und Pilze eignet. Besonders nach ausgiebigen Runden im Wasser ist Obacht geboten.

Darüber hinaus sollten Sie sich eine regelmäßige Zahnpflege angewöhnen. Zudem sollten die Augen, Pfoten und Krallen kontrolliert und letztere immer wieder gekürzt werden.

Gesundheit

Zwergpudel gelten als robuste Tiere. Als rassetypische Erkrankungen gelten dennoch unter anderem:

  • Augenerkrankungen: Progressive Retinaatrophie (PRA) oder Grauer Star (Katarakt), die zur Erblindung führen können
  • Patellaluxationen: die Kniescheibe rutscht aus ihrer Position
  • Ohrenentzündungen
  • nicht genügend Platz für die zweiten Eckzähne

Kostenpunkt

Die robusten und relativ pflegeleichten Zwergpudel sind genügsame Tiere, die sich an ihren Halter anpassen. Dementsprechend variieren die monatlichen Ausgaben nach den gemeinsamen Unternehmungen und der Art des Futters.

Rechnen Sie bei der Erstausstattung grundsätzlich mit Ausgaben für einen Fress- und Trinknapf, Krallenschere, verschiedenes Hundespielzeug, ein Halsband, eine Bürste für die Fellpflege und eine Hundeleine.

Darüber hinaus fallen vor allem laufende Kosten an. Diese setzen sich aus der Nahrung, Leckerlis, Besuchen beim Tierarzt, Impfungen und Prophylaxen sowie der Hundesteuer zusammen. Darüber hinaus sind Freizeitaktivitäten, Hundesport, Ausbildungen, Versicherungen und Reisen einzuplanen. Je nach Haltung können Sie etwa 100 Euro monatlich einplanen.

Welche Überlegungen sind vonnöten, wenn ich mir diese Rasse zulege?

Zwergpudel sind robuste Vierbeiner, die sich ihren Haltern anpassen. Die genügsamen Tiere können sowohl in der Stadt als auch auf dem Land leben. Sie begeistern sich für sportliche Aktivitäten, sind aber ebenfalls nach Spaziergängen ausgeglichen.

Den Allroundern merkt man ihre Karrieren als Jagdhunde, Zirkushunde, Modehunde und Schoßhunde an, da sie ihre Vielfältigkeit und hohe Anpassungsfähigkeit regelmäßig demonstrieren.

Grundsätzlich verstehen sich Zwergpudel gut mit anderen Tieren und verhalten sich fremden Menschen gegenüber wachsam bis desinteressiert. Die anhänglichen und verspielten Vierbeiner binden sich stark an ihre Halter. Zudem sind sie für Tricks und Erziehung zu begeistern.

Weitere beliebte Beiträge