Ernährung
Eine Britisch Kurzhaar ist kein Kostverächter. Da die Tiere zu Übergewicht neigen, sollte die Futtermenge begrenzt werden. Achten Sie darauf, dass hochwertiges Futter in den Napf gelangt. Bestimmte Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind nicht bekannt.
Füttern Sie Nass- und Trockenfutter mit einem hohen Fleischanteil. Es spricht auch nichts dagegen, die Tiere zu Barfen. Die Rohfütterung setzt die Ergänzung durch Vitamine und Mineralstoffe voraus. Lassen Sie sich diesbezüglich von einem Tierarzt beraten.
Kitten erhalten mehrmals am Tag Spezialfutter. Auch für Senioren sollte spezielles Futter mit einem niedrigeren Energiegehalt gefüttert werden. Einige Hersteller bieten Spezialfutter für Britisch Kurzhaar-Katzen. Erwachsene BKH benötigen zweimal täglich Futter. Ausreichend Trinkwasser sollte den Tieren stets zur Verfügung stehen. Als Belohnung freuen sich die Tiere gelegentlich über ein Leckerli.
Haltung & Platzbedarf
Die Britisch Kurzhaar ist ein anpassungsfähiger tierischer Begleiter, der sich auch mit einer reinen Wohnungshaltung anfreunden kann. Die ruhigen Tiere werden in der Regel Ihre Polstermöbel verschonen und Sie müssen auch Omas Porzellan nicht zwingend in Sicherheit bringen.
Ein Kratzbaum sollte in jedem Fall vorhanden sein, damit die Tiere ihrem natürlichen Bedürfnis des Krallenschärfens nachkommen können und nicht auf Tapete oder Möbel ausweichen müssen.
Sie holen sich einen unkomplizierten Stubentiger an Ihre Seite. Anderen Haustieren gegenüber zeigt sich die BKH meist aufgeschlossen und interessiert. Der Anschaffung einer Zweitkatze als Spielgefährten steht also nichts im Wege.
Harmonie
Die Britisch Kurzhaar liebt die Harmonie und mag es ruhig und bedächtig. Kleinere Kinder sind daher nicht die idealen Gefährten für diese Rasse. Laute Stimmen, unkontrollierte Bewegungen und eine unfreiwillige Grobheit können die Tiere verschrecken und verunsichern. Ab dem Grundschulalter sollte die Beziehung Kind – BKH jedoch reibungslos funktionieren.
Die Harmonie der Britisch Kurzhaar wird durch folgende Gegebenheiten gestört:
- laute Stimmen
- grobes Anfassen
- Festhalten gegen ihren Willen
- aus dem Schlaf reißen
- häufiges Alleinlassen
- keine Rückzugsmöglichkeit vorhanden
- Nichtbeachtung
Die Britisch Kurzhaar miaut nur äußerst selten. Wenn Sie Laute von sich gibt, ist meist etwas nicht in Ordnung und Sie sollten der Ursache nachgehen.
Die BKH kommt gut mit ruhigen Rassen wie den Persern aus. Auch mit anderen Britisch Kurzhaar-Katzen verstehen sich die Tiere. Auf Reisen gehen die Katzen nur ungern. Am liebsten kuscheln sie mit Frauchen daheim.
Zeitaufwand
Auch die gemütlichen Briten beanspruchen die Zeit ihrer Halter. Die Tiere bleiben ungern längere Zeit allein. Sie sollten täglich mindestens eine halbe Stunde Zeit erübrigen, die nur der Katze vorbehalten bleibt. Die Tiere lieben ihre Routine und merken sich genau, wann gespielt wird und wann es Leckerlis gibt.
Der Reinigungsaufwand hält sich in Grenzen, da nur selten etwas zu Bruch geht und die Tiere auch nicht zu katzentypischen Streichen neigen oder ihr Missfallen nicht in zerkratzten Möbelstücken oder der Verlagerung der Notdurft auf den Teppich äußern.
Die Britisch Kurzhaar fordert ihn nicht ein, nimmt aber Freigang gerne an. Sorgen Sie für einen kontrollierten Freilauf oder gewöhnen Sie die Tiere bereits frühzeitig an die Leine, dann sind auch gemeinsame Spaziergänge möglich.
Erziehung
Geht es um die Erziehung der Britisch Kurzhaar, sprechen wir nicht vorrangig von Kommandos oder Kunststücken. Britisch Kurzhaar Katzen erziehen bedeutet vielmehr, gewisse Ge- und Verbote aufzustellen. Dies hört sich komplizierter an, als es eigentlich ist. Die unkomplizierte Britin eignet sich durchaus als Anfängerkatze.
Dabei darf Frauchen sich allein ihrer Stimme und kleiner Belobigungen bedienen. Unerwünschtes Verhalten wird von Ihnen mit einem strengen „Nein“ kommentiert. Hat sich Ihre BKH zum Beispiel Ihren Lieblingsstuhl zum Kratzmöbel auserkoren, wird sie getadelt und an ihren Kratzbaum gesetzt.
Kratzt die Katze dort weiter, können Sie ihr ein Leckerli geben. Dieser Erziehungsstil wird positive Verstärkung genannt und wenn man es konsequent verfolgt, wird sich der Erfolg auch in verschiedenen Situationen zeigen.
Wichtig!
Wenn Sie Ihre Britisch Kurzhaar maßregeln, nennen Sie dabei nie ihren Namen. Die Tiere müssen ihren Namen mit angenehmen Dingen verbinden, damit sie sich angesprochen fühlen.
Pflege
Als Kurzhaarkatze benötigt die BKH kaum Ihre Hilfe bei der Pflege des Fells. Dennoch genießen die Tiere sanfte Bürstenmassagen. Dieses Ritual können Sie ein- bis zweimal wöchentlich durchführen, während des Fellwechsels auch häufiger.
Bei älteren Tieren werden die Krallen an den Hinterläufen oftmals zu lang. Mit einem speziellen Krallenschneider können Sie Abhilfe schaffen. Doch Vorsicht: In jeder Kralle verläuft ein zentrales Blutgefäß, welches beim Schneiden nicht verletzt werden darf. Bei hellen Krallen können Sie den dunklen Strich gut erkennen. Im Zweifelsfall hilft der Tierarzt.
Die Zahnpflege sollte bei Britisch Kurzhaar-Katzen nicht vernachlässigt werden. Karies ist zwar eine Seltenheit, Zahnstein dafür umso häufiger. Daraus können Zahnfleischentzündungen entstehen, welche zu Infektionen führen. Spezielles Trockenfutter kann Zahnsteinbildung vorbeugen. Gewöhnen Sie bereits Kitten an eine wöchentliche Gebissreinigung, dürfte dies keine Probleme bereiten. Bereits vorhandenen Zahnstein sollte der Tierarzt entfernen.
Gesundheit
Die Britisch Kurzhaar besitzt eine vergleichsweise hohe Lebenserwartung und gilt als robuste und gesunde Rasse. Dennoch können rassetypische Erkrankungen nicht ausgeschlossen werden. Zu nennen ist hierbei die Hypertrophe Kardiomyopathie, kurz HCM. Diese Herzkrankheit tritt relativ häufig auf und kann mittels Sonografie diagnostiziert werden. Betroffene Tiere sind lebenslang auf Medikamente angewiesen.
Weiterhin leiden Britisch Kurzhaar-Katzen unter Polycystic Kidney Disease. Dabei handelt es sich um Nierenzysten. Die Erkrankung bleibt bei jungen Tieren in der Regel symptomfrei. Eine Sonografie wird empfohlen, um die Erkrankung frühzeitig zu erkennen und behandeln zu lassen.
Gegen Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind die Tiere weniger anfällig. Auch Treppensteigen bereitet den kräftigen und stämmigen Tieren keine Probleme.
Züchter
Sie haben sich für eine liebenswerte Britisch Kurzhaar entschieden? Idealerweise erwerben Sie den neuen tierischen Mitbewohner bei Züchtern, die einem seriösen Club angeschlossen sind und die Katzen in der Wohnung und mit direktem Familienanschluss aufziehen.
Bei Abholung erhalten Sie vom Züchter den Impfpass. Dort sollten die bereits erfolgten Impfungen eingetragen sein. Werden BKH mit Stammbaum verkauft, händigt Ihnen der Züchter auch den Abstammungsnachweis aus. Zudem erkennen Sie einen seriösen Züchter daran, dass Sie auch das Muttertier besichtigen und sich vor Ort über die Haltungsbedingungen informieren können.
Tipp:
Wenn Sie ausstellen oder züchten möchten, sind Britisch Kurzhaar mit Stammbaum, die dem Zuchtstandard entsprechen die erste Wahl. Günstiger sind Tiere ohne Stammbaum, welche oft als Liebhaberkatzen verkauft werden und durch geringe Farb- oder Zeichnungsfehler nicht für die weitere Zucht geeignet sind.
Kostenpunkt
Die BKH ist eine Rassekatze, mit entsprechend hohen finanziellen Aufwendungen. Die Anschaffungskosten liegen bei etwa 500 bis 1.000 Euro.
Nicht vergessen werden sollte die Grundausstattung:
- Katzentoilette mit Streu
- Katzentransportbox
- Kratzbaum
- Katzenkorb
- Fressnäpfe
- Spielzeug
- Kamm und Bürste
Hierfür müssen Sie mit etwa 200 Euro rechnen. Die laufenden Kosten für Futter, Einstreu oder Spielzeug liegen bei Kitten etwa bei 50 Euro monatlich. Bei erwachsenen Tieren müssen Sie mit Mehrkosten für Futter und Einstreu rechnen. Planen Sie hier etwa 80 Euro pro Monat für Ihren Stubentiger ein.
Nicht zu vergessen sind die festen Tierarztkosten für die jährliche Grunduntersuchung und Impfung. Legen Sie sich für Ihren Vierbeiner etwas Geld zur Seite, denn sollte die Katze einmal erkranken, kann die Behandlung sehr kostspielig werden, vor allem wenn Operationen anstehen.
Welche Überlegungen sind vonnöten, wenn ich mir diese Rasse zulege?
Wenn Sie Ihr Leben mit einer Samtpfote teilen möchten, ist die Britisch Kurzhaar eine ideale Gefährtin. Die Tiere sind unkompliziert und daher auch für Anfänger gut geeignet. Sie können die BKH in der Wohnung halten, sie freut sich aber auch über einen geschützten Freigang.
Die Tiere lieben Ruhe und mögen eine gewisse Routine im Alltag, daher kommen die Briten auch gut mit älteren Menschen zurecht. In einer aktiven Familie mit kleinen Kindern ist die Rasse weniger gut aufgehoben und könnte sich schnell gestresst fühlen.
Die Britisch Kurzhaar versteht sich recht gut mit anderen Haustieren und kommt auch mit größeren Kindern optimal zu Recht.