Herkunft
Der Name verrät es bereits: Die Singapura stammt ursprünglich aus Singapur, dem asiatischen Stadtstaat. Singapura ist dabei der malaiische Begriff für Singapur und wird ebenfalls für diese nach wie vor sehr seltene Katzenrasse verwendet. Allerdings streitet man sich ebenso seit Längerem, ob Singapur tatsächlich das „Geburtsland“ dieser Kurzhaarkatze ist und nicht doch vielleicht die USA. Man weiß scheinbar jedoch, dass zwei US-amerikanische Auswanderer – Hal und Tommy Meadow – 1970 über diese Rasse „stolperten“ und so begeistert von ihr waren, dass sie gleich mehrere Singapuras adoptierten und eine Zucht begannen, die sie ab 1975 in den USA fortführten.
Seit den späten 1980er Jahren wird die Singapura auch in Großbritannien sowie in Europa anerkannt. Dort wurde sie 2014 vom FIFé als eigenständige Rasse offiziell anerkannt.
Geschichtliches:
Singapur ist die sogenannte „Löwenstadt“. Die kleine Singapura, eine der kleinsten Katzen der Welt, lebte dort in den engen Abflussrohren und erhielt deshalb den Beinamen „drain cat“, also „Abflussrohr-Katze“.
Aussehen
Die Singapura ist sehr klein – das ist eines der auffälligsten Merkmale. Dabei unterscheiden sich Katzen und Kater weder in puncto Gewicht noch in puncto Größe deutlich voneinander, was bei anderen Katzenrassen durchaus der Fall ist. Die kleine Fellnase hat einen sehr zierlichen Körperbau, hinter dem sich eine sehr athletische und muskulöse Katze versteckt, die über ein ausgesprochen gutes Sprungvermögen verfügt – das spielt bei der Haltung dieser Rasse eine wichtige Rolle.
„Abgerundet“ wird der Körper von einem sehr langen Schwanz, der natürlich beim Springen für eine perfekte Balance sorgt. Klein fällt dagegen der Kopf aus, der eine runde Form hat und von großen, leicht abgerundeten Ohren abgeschlossen wird. Antiproportional zur Körpergröße erscheinen die großen Kulleraugen, die – zusammen mit dem Mäulchen – für einen leicht verwirrten und absolut liebenswerten Gesichtsausdruck bei der Singapura beitragen.
Ebenfalls ins Auge sticht sofort die sepiafarbene Fellfarbe. Die offiziell anerkannte Farbbezeichnung lautet übrigens „sepia agouti“, die sogenannte Bänderung des Fells wird von Züchtern als „ticking“ bezeichnet.
Schon gewusst?
Die Singapura ist fast ausschließlich einfarbig, wobei das einzelne Katzenhaar abwechselnd hell und dunkel ist. Wie bei anderen Point-Katzen, handelt es sich auch bei dieser Rasse um einen partiellen Albinismus, Akromelanismus genannt. Diese genetische Mutation ist für die Fellfärbung verantwortlich, erstreckt sich aber nicht auf die Augen – im Gegensatz zu beispielsweise der Siam oder der Heiligen Birma.
Charakter, Wesen, Harmonie & Zeitaufwand
Die Singapura ist eine sehr verspielte und intelligente kleine Katze. Allerdings zählt sie zu Beginn zu den schüchternen Vertretern und wird demnach ein wenig Zeit brauchen, bis sie sich an ihr neues Zuhause gewöhnt hat. Gleiches gilt im Übrigen für fremde Menschen. Diesen begegnet sie zwar in der Regel freundlich, aber nicht sofort mit der totalen Zuneigung.
Einmal „aufgetaut“, kann die Singapura eine enge Bindung zu ihrer Bezugsperson aufbauen. Diese kann so weit gehen, dass sie Ihnen auf Schritt und Tritt folgt. Zudem ist diese kleine Fellnase eine kleine Plaudertasche, die viel „redet“.
Die Singapura ist eine sehr soziale Katzenrasse. Sie kommt nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten nicht nur mit Menschen gut zurecht, sondern auch mit anderen Katzen. Ebenfalls harmonieren kann die Singapura mit Hunden, was aber immer auch mit der Hunderasse zusammenhängt, da nicht jeder Hund für Katzen geeignet ist.
Bezüglich des Zeitaufwandes ist die kleine Samtpfote, die sehr verschmust ist, durchaus anspruchsvoll – und wir haben ja schon erwähnt, dass sie ihrer Bezugsperson auf Schritt und Tritt folgt. Dementsprechend wird sie auch ihre Schmuse- und Spieleinheiten einfordern und das auch lautstark. Beachten Sie diesen Punkt, wenn Sie überlegen, eine Singapura als miezige Mitbewohnerin einziehen zu lassen.
Wer viel unterwegs ist und darüber hinaus auch allein lebt, ist leider nicht der geeignete Mitbewohner für die kleine Samtpfote - es sei denn, es zieht eine kleine Singapura-Familie bei Ihnen ein. Für Familien mit kleinen Kindern gilt, dass die Kleinen bereits früh lernen sollten, dass sie mit der schüchternen und vorsichtigen Singapura behutsam und bedacht umgehen. Stress sollte vermieden werden. Sie ist daher auch nicht die klassische Familienkatze.
Wissenswert:
Stress ist Gift für unsere Samtpfoten. Er kann ihnen gesundheitlich zusetzen und so das Immunsystem, das gewissermaßen im Magen-Darm-Trakt liegt, angreifen. Zudem kann Stress bei einigen Katzen sogar zu Zwangshandlungen führen, wie z.B. ein übertriebenes Aufsuchen der Katzentoilette.
Lebenserwartung
Die Singapura ist ein kleiner Spätzünder und erst zwischen 15 und 24 Monaten ausgewachsen. Stammt sie aus einer seriösen Zucht, kann sie bis zu 12 Jahre alt werden.
Als neuer Lieblingsmensch Ihrer Singapura können Sie mit den folgenden Dingen ebenfalls dazu beitragen, dass Ihre Samtpfote dieses Alter erreicht:
- Beschäftigung und Aufmerksamkeit
- Ernährung und Gewicht
- Stressreduktion