Bombay Katze

Pechschwarzes Fell kennzeichnet die Bombay Katze. Die muskulösen Tiere mit ihren langen, schlanken Beinen sind ausgeglichen und liebevoll. Das an Lackleder erinnernde Fell sollten Sie regelmäßig pflegen. Die Tiere verlangen nach viel Aufmerksamkeit und bleiben ungern längere Zeit allein. Weitere Kennzeichen und Verhaltensweisen verraten wir Ihnen in unserem Katzenrasse-Porträt. 

Steckbrief Bombay Katze

  • Rasse: Bombay Katze
  • Herkunft: USA
  • Gewicht: Kater: 5 kg, Katze 4 kg
  • Größe: mittelgroß, amerikanische Züchtung, oft nur halb so groß wie Hauskatzen
  • Alter: 13 bis 15 Jahre, oft auch 18 Jahre und älter
  • Charakter: geduldig, intelligent, anhänglich, lernfähig, verspielt, neugierig
  • Fell und Farbe: feines, glänzendes Fell, schwarze Färbung, dunkelbrauner Einschlag möglich
  • Pflege: pflegeleicht
  • Bewegungsdrang: hoch
  • Besonderheiten: überdurchschnittlich anhänglich und menschenbezogen, Neigung zu Übergewicht, Wohnungskatze mit hohem Spieltrieb, sehr gesprächig

Inhaltsverzeichnis


Herkunft 

Nikki Horner hatte einen Traum. Die Tierfreundin aus dem amerikanischen Bundesstaat Kentucky wünschte sich einen Panther fürs Wohnzimmer. Im Jahre 1953 begann die Katzennärrin aus Louisville damit, einen anschmiegsamen Minipanther zu züchten. Ihr Zuchtziel erreichte sie durch die Kreuzung von schwarzen American Shorthair und dunkelbraunen Burma Katzen.

Anfänglich schien das Vorhaben jedoch nicht von Erfolg gekrönt. Doch im Jahr 1965 schlug nach wiederholter Durchkreuzung die Geburtsstunde der neuen Rasse. Es entstand die gewünschte “Miniaturraubkatze“, mit schwarzem, glänzendem Fell und kupferfarbenen Augen. Benannt wurden die Tiere nach der indischen Hafenstadt, die wir heute unter der Bezeichnung Mumbai kennen. 

Anfang der 1960er Jahre erkannte die Cat Fanciers Association (CFA) die Zuchtform offiziell an. Seit 1979 ist die Rasse auch bei der International Cat Association (TICA) geführt. Die Rasse wurde nur langsam weltweit bekannt und erst in den 1980er Jahren von den meisten Vereinen als eigenständige Katzenrasse anerkannt.

Nachdem sich Nikki Horner aus der aktiven Katzenzucht zurückgezogen hatte, verschrieben sich Züchter in den USA und England der Rasse. Dabei entstanden verschiedene Zuchtvarianten. So erinnert die amerikanische Abstammungslinie im Gesicht an die knuffige Perserkatze. Die auf dem europäischen Kontinent gezüchteten Bombay Katzen besitzen dagegen größere Ohren und eine längere Schnauze.

In Europa ist der Panther im Miniformat bis heute eine Seltenheit geblieben. In Deutschland gibt es bislang nur wenig Züchter, die diese Rasse züchten.

Aussehen

Die Bombay Katze erscheint optisch tatsächlich wie ein kleiner Panther. Der Körperbau des Raubtiers trifft auf die Attribute einer anschmiegsamen Hauskatze. Die mittelgroßen Tiere besitzen ein tiefschwarzes und glänzendes Fell. Das Haarkleid gleicht in seiner Optik Lackleder.

Der Kopf besitzt sanfte Rundungen und auch die Ohren besitzen eine abgerundete Form. An der Kopfform erkennen Sie den Einfluss der American Shorthair. Dem gegenüber steht eine kurze und breite Schnauze. Ein wahrer Blickfang sind die großen ausdrucksvollen Augen in einem beeindruckenden Kupferton.

Die Augenfarbe kann im Alter verblassen. Damit entsprechen die Tiere nicht mehr dem vorgeschriebenen Rassestandard. Da sich kupferfarbene Augen nur schwer erzielen lassen, werden auch gelbe und goldfarbene Augen akzeptiert.

Der Körperbau erscheint muskulös und fest. Den Rücken hält die Bombay Katze gerade. Die Augenränder und der Nasenspiegel sind schwarz. Dafür können die Pfotenballen auch dunkelbraun gefärbt sein.

Manche Züchter erkennen die Bombay Katze nur als reinrassig an, wenn im Stammbaum keine Burma Katzen mehr vorkommen. Dies kommt jedoch ausgesprochen selten vor.


Interessant!

Die Kitten der Bombay Katze besitzen häufiger eine rostbraune Schattierung. Mit zunehmendem Alter verschwindet die Zeichnung und das Fell färbt sich einheitlich tiefschwarz.


Das seidige Fell liegt eng am Körper an und besitzt kaum Unterwolle. Die Bombay Katze ist eine grazile Erscheinung, die mit bis zu fünf Kilogramm ein unvermutet stattliches Gewicht auf die Waage bringt.

Charakter

Die schwarzhaarige Schönheit besitzt ein unverwechselbares Aussehen. Dem steht der Charakter in nichts nach. Der Genpool verbindet das sanfte und ausgeglichene Wesen der American Shorthair mit der Neugier und Verspieltheit der Burma Katzen. Die Tiere sind anschmiegsam und ausgesprochen intelligent.

Gut zu wissen: Sie können zu einer Bombay Katze eine intensive Beziehung aufbauen. Die Tiere sind besonders menschenbezogen und werden gemeinhin auch als „Hundekatze“ bezeichnet. Tatsächlich kommen die Samtpfoten meist sehr gut mit Hunden zurecht.

Sie werden sich einen anhänglichen Gefährten anschaffen. Gegenüber Menschen sind die Katzen allgemein freundlich gesinnt. Sie sind sehr gesprächig, wobei Sie überrascht sein werden, dass die Bombay Katze nicht das gewöhnliche Miauen von sich gibt, sondern eher ein leises Trällern.

Die Tiere brauchen viel Aufmerksamkeit und eignen sich als Familienkatze. Dort werden sie sich schnell einleben und mit Einfallsreichtum und Intelligenz überraschen. Wird von Katzen berichtet, die Türen öffnen oder die Klo-Spülung betätigen, handelt es sich nicht selten um eine Bombay.

Für die lebhaften Tiere sollte regelmäßig eine Beschäftigungsmöglichkeit gefunden werden. Damit sich die Katzen wohlfühlen, benötigen die Tiere einen engen Menschenbezug und die Integration in die Familie.

Eine Bombay Katze ist der geborene Spieler. Die Tiere werden nicht müde, Bällen oder Fellmäusen nachzujagen, erweisen sich aber auch als schlau und erfinderisch, wenn es darum geht, verschiedene Utensilien im Haushalt verschwinden zu lassen und als Spielzeug zu nutzen.

Die Bombay Katze liebt die Wärme. Daher wird sich die Wohnungskatze am liebsten an ein warmes Plätzchen in Heizungsnähe zurückziehen oder die Fensterliege auf der Heizung aufsuchen.

Die Zuwendung von Frauchen danken die Tiere mit vielen Schmuseeinheiten. Gegenüber anderen Katzen, Kindern und Besuchern zeigen sich die Bombay Katzen offen, tolerant und gutmütig.


Tipp:

Platzieren Sie auf dem Kratzmöbel zusätzlich eine Decke, damit sich die wärmeliebenden Bombay Katzen wohlfühlen.

Lebenserwartung

Die Bombay Katze ist in der Regel robust und langlebig. Mit etwa einem Jahr sind die Katzen ausgewachsen. Im Durchschnitt können die Tiere etwa 15 Jahre alt werden. Es wird aber auch von Tieren berichtet, die bis zu 20 Jahre lebten.

Es gibt eine ganze Reihe von Faktoren, die Einfluss auf ein Katzenleben nehmen können:

  • genetische Vorbelastungen
  • Haltungsbedingungen
  • Freigänger oder Wohnungshaltung
  • Ernährung
  • Pflege und Zuwendung

Damit können Sie als Halterin gezielt Einfluss auf ein langes und gesundes Katzenleben nehmen und die Gesundheit mit regelmäßigen Tierarztbesuchen und Biomedizin unterstützen.

Ernährung

Die Bombay ist eine feingliedrige, muskulöse Katze mit einem geraden Rücken und langen, schlanken Beinen. Damit dies so bleibt, darf das Futter nicht unkontrolliert im Fressnapf landen, denn die Tiere neigen zu Übergewicht. Die Gewichtszunahme wird durch die reine Wohnungshaltung und mögliche Bewegungsdefizite begünstigt. Überwachen Sie daher das Gewicht Ihres Haustieres und lassen Sie sich ggf. vom Tierarzt einen Ernährungsplan aufstellen.

Bieten Sie Ihrer kleinen Raubkatze hochwertiges Katzenfutter an und reduzieren Sie gleichzeitig den Anteil an Kohlenhydraten. Achten Sie auf einen hohen Fleischanteil. Die Tiere können auch gebarft werden. Die reine Rohfütterung erfordert jedoch einiges an Erfahrung, damit es nicht zu einer einseitigen Ernährung kommt und dem Tier wichtige Nährstoffe, wie beispielsweise Vitamine und Taurin fehlen.

Bei der Anschaffung von Kitten ist auf energiereiches Kittenfutter zu setzen. Sie sollten die Katze am Tag mehrmals mit kleinen Rationen füttern. Bis zum Erreichen des ersten Lebensjahres können Sie Kittenfutter füttern, wobei die anfänglichen vier Mahlzeiten ab dem sechsten Monat auf zwei Portionen reduziert werden sollten.

Seniorenfutter sollte weniger energiereich sein. Eine Futterumstellung kann notwendig werden, wenn Nahrungsmittelunverträglichkeiten festgestellt werden oder die Tiere unter Verdauungsproblemen oder Nierenerkrankungen leiden.

Haltung und Platzbedarf

Vor der Anschaffung einer Bombay Katze sollte ein Rundgang durch Ihre Wohnung anstehen. Die Tiere sind für die Wohnungshaltung geeignet, sollten aber in ihrem neuen Zuhause ausreichend Freiraum und Beschäftigungsmöglichkeiten vorfinden.

Dies kann auch in kleinen Wohnungen gelingen, wenn Sie beispielsweise die Wände nutzen und dort für Klettermöglichkeiten sorgen. Ein entsprechend hoher Kratzbaum ist bei den agilen Vierbeinern Pflichtprogramm. Ein Haushalt mit Kindern ist für die aktive Katze wie geschaffen. Die Tiere bleiben ungern allein und möchten möglichst ständig Aufmerksamkeit und Beschäftigung. Im Idealfall bieten Sie Ihrem Minipanther einen geschützten Freigang an.   

Harmonie

Entsprechend sozialisiert, sind Bombay Katzen pflegeleichte Wohnungskatzen, die sich gut in die Familie integrieren. Trubel und Action machen den Tieren nichts aus, Hauptsache der Vierbeiner wird nicht vergessen.

Bei einer Einzelperson wird sich die kontaktfreudige Bombay vermutlich weniger wohlfühlen. Es sollte täglich viel Abwechslung gegeben sein. Dabei dürfen Sie auch von der Routine abweichen. Die Bombay Katze ist ungern allein. Dabei leben die Tiere auch gern mit tierischen Artgenossen zusammen. Ein guter Begleiter ist beispielsweise die verspielte und menschenbezogene Birma Katze.

Zeitaufwand

Die Bombay Katze genießt die Zeit mit ihren Zweibeinern. Tägliche Streicheleinheiten und Spielphasen sollten zum Alltag gehören. Schenken Sie dem Tier täglich mindestens eine Stunde gemeinsame Zeit.

Diese muss nicht auf die eigenen Vierwände beschränkt bleiben. Wenn Sie die Möglichkeit haben die Katze schon als Kitten an eine Leine zu gewöhnen, können Sie mit ihr auch zu kleineren Spaziergängen aufbrechen. Dies ist eine Alternative, wenn kein Freigang möglich ist und Sie zum Beispiel an einer viel befahrenen Straße wohnen.

Erziehung

Einen großen Teil der Erziehungsarbeit bekommen Sie abgenommen – und zwar von der Katzenmama, bei der die Kitten mindestens zwölf Wochen leben sollten. Die Kätzchen lernen sich zu putzen, zu fressen und das Katzenklo aufzusuchen. Was Frauchen tun kann und muss, ist, das Vertrauen des Stubentigers zu gewinnen und einige Regeln für das zukünftige Zusammenleben aufzustellen. Hierbei helfen klare Ansagen, verbunden mit einer Belobigung in Form von Leckerli.

Mit Strenge und Strafen kommen Sie bei den sensiblen Vierbeinern nicht weit. Die Erziehung lässt sich bei der gelehrigen Bombay Katze gut spielerisch gestalten. Sie dürfen dabei gern erfinderisch werden, denn die Tiere lieben Action und Abwechslung.

Kleine Tricks lassen sich die Tiere relativ leicht beibringen. Als besonders geschickt erweist sich die Bombay Katze beim Apportieren von Bällen oder Fellmäusen.

Pflege

Das kurze und feine Fell der Bombay Katze muss nicht aufwendig gepflegt werden. Damit es sich glatt anfühlt und einen schönen Glanz mitbringt, sollten Sie die Tiere gelegentlich bürsten. Die Fellpflege kann zu einem Ritual werden, welches die Tiere durchaus genießen. Der Glanz des Fells lässt sich intensivieren, wenn es gelegentlich mit einem Ledertuch abgerieben wird.

In Zeiten des Fellwechsels können Sie das Bürsten verstärken. Eine regelmäßige Kontrolle von Augen, Ohren und Zähnen hilft Ihnen dabei, etwas zur Gesunderhaltung Ihres Lieblings beizutragen und mögliche Defizite frühzeitig zu erkennen und behandeln zu lassen.

Gesundheit

Bombay Katzen sind robust und allgemein nicht besonders anfällig für Erkrankungen. Hin und wieder tritt die Hypertrophe Kardiomyopathie, kurz HCM auf. Diese Erkrankung des Herzmuskels ist erblich.

Die Krankheit zeigt im Anfangsstadium keine Symptomatik. Kommt es zu Atemnot oder fällt die Katze gar in Ohnmacht, suchen Sie unverzüglich einen Tierarzt auf. HCM ist dann bereits entsprechend fortgeschritten und muss dringend behandelt werden.

Weiterhin zeigen sich die Tiere recht anfällig für Erkältungen. Ein warmes Plätzchen ist die beste Vorbeugung.

Züchter

Haben Sie sich in die faszinierende Bombay Katze verliebt, sollten Sie nach einem seriösen Züchter Ausschau halten. Dieser gehört einen eingetragenen Verein an und kann Ihnen mittels Stammbaum belegen, dass es sich um eine reinrassige Bombay Katze handelt.

Die Bombay ist in Europa sehr selten. Da sie große Ähnlichkeit mit herkömmlichen schwarzen Hauskatzen besitzt, sollten Sie besonders vorsichtig sein.

Seriöse Züchter können Sie an folgenden Merkmalen erkennen:

  • Mitglied in einem eingetragenen Katzenverein
  • Stammbaum kann vorgezeigt werden
  • Abgabe der Kitten nicht vor der zwölften Woche
  • Kitten sind nachweislich geimpft und entwurmt
  • Papiere werden ausgehändigt
  • Katzeneltern können besichtigt werden

Kostenpunkt

Für den neuen Mitbewohner fallen einige Kosten an. Bevor die Katze einzieht, sollten Sie es ihr daheim so richtig gemütlich machen. Da es sich um ein aktives und sehr verspieltes Tier handelt, sollte hierbei nicht gespart werden.

  • Katzentransportbox
  • Katzentoilette
  • Einstreu
  • Fressnäpfe
  • Kratzbaum
  • Heizungsliege
  • Katzenkorb
  • Katzenspielzeug (Fellmaus, Bälle, Angeln, Intelligenzspielzeug)
  • Klettermöglichkeiten (Regale, hoher Kratzbaum, Bretter an der Wand anbringen)

Ein seriöser Züchter wird für eine reinrassige Bombay Katze, abhängig vom Stammbaum zwischen 700 und 1.500 Euro verlangen.

Welche Überlegungen sind vonnöten, wenn ich mir diese Rasse zulege?

Wenn Sie sich für diese Rasse entscheiden, werden Sie zu den wenigen europäischen Katzenliebhabern gehören, die Erfahrungen mit Bombay Katzen sammeln. Der Mini-Panther stellt einige Ansprüche. Die Tiere brauchen viel Beschäftigung und sind nicht gern allein. Damit ist die Bombay die ideale Zweitkatze für Birma, Siam oder andere aktive Rassen. Auch in einer Familie mit Kindern werden sich die Tiere schnell einleben.

Sorgen Sie für ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten und im Idealfall steht ein geschützter Freigang für Abenteuer bereit.

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