Haltung & Platzbedarf
Ein Pudel ist sehr anpassungsfähig und kann ebenso in einer Stadtwohnung wie in einem Haus mit Garten auf dem Land leben. Wichtig ist, dass Sie dem aktiven Vierbeiner genügend Auslauf bieten und ihn körperlich wie mental fordern. Je nach Körpergröße nehmen die Hunde unterschiedlich viel Platz ein, was bei der Wahl berücksichtigt werden sollte.
Harmonie
Die Rasse gilt als freundlich und offen, weshalb die zutraulichen Tiere auch kaum als Wachhunde taugen. Mit anderen Haustieren kommen die Vierbeiner in der Regel gut zurecht. Es bietet sich an, bereits Pudelwelpen von klein auf mit den neuen Mitbewohnern vertraut zu machen und diese zu sozialisieren.
Grundsätzlich bellen die Tiere eher, als zu beißen und haben eine sehr hohe Kinderfreundlichkeit. Somit werden die quirligen Vierbeiner zu einem treuen und begeisterten Spielkameraden. Bei jedem Abenteuer bleibt der mutige Hund an der Seite seines Zweibeiners und ist sich bis ins hohe Alter für keinen Schabernack zu schade.
Pudel binden sich sehr stark an ihre Halter und wollen nicht von ihnen getrennt werden. Planen Sie daher Ihre anstehenden Urlaube gemeinsam mit Ihrem Vierbeiner. Dabei vertragen Hunde grundsätzlich kurze Strecken im bekannten Fortbewegungsmittel wie dem Auto oder der Bahn besser als Langstreckenflüge mit dem Flugzeug.
Zeitaufwand
Trotz ihrer Körpergröße überraschen die ehemaligen Wasserjagdhunde viele Halter durch ihren ausgeprägten Bewegungsdrang. Um die intelligenten Tiere konstant zu fordern, sollten Sie immer wieder neue Anreize setzen und Abwechslung parat haben. Neben den täglichen Spaziergängen bieten sich daher unterschiedliche Freizeitaktivitäten an, wie beispielsweise:
- Agility
- Obedience
- Dog Dancing
- Hundesport
- Mobyclass
- Apportieren
- Ballspiele
- Dummy-Training
- Trickdogging
- Wassersport
Zusammen mit Pflege, Erziehung und Co. sollten Sie mindestens ein bis zwei Stunden täglich gemeinsame Zeit mit Ihrem Vierbeiner einplanen.
Allein bleiben können die menschenbezogenen Vierbeiner nicht sehr gut. Die intelligenten Tiere können bei Langeweile oder Vernachlässigung diverse Anreize finden, um sich selbst zu beschäftigen. Dabei entwickeln sie Verhaltensweisen, welche meist nicht im Sinne ihres Herrchens und Frauchens sind.
Erziehung
Pudel sind schon als Welpen sehr aufnahmefähig und prägen sich vieles ein. Dementsprechend früh sollte Ihre Erziehung beginnen. In der Regel ist die Erziehung der lernwilligen und intelligenten Tiere einfach. Beachten Sie, dass konsequente Regeln zum Erfolg führen und ein harmonisches Miteinander ermöglichen. Allerdings müssen Sie darauf achten, den ursprünglichen Jagdtrieb, der manchen Pudeln in den Genen liegt, unter Kontrolle zu bekommen. Hier ist ein guter Gehorsam für entspannte Spaziergänge im Freien notwendig.
Die menschenbezogenen Vierbeiner gehen von sich aus eine enge Bindung zu ihren Familienmitgliedern ein. Wird ihnen genug Liebe und Aufmerksamkeit zuteil, sind die gutmütigen Tiere gehorsame und treue Begleiter. Belohnungen, Leckerlis und viel Lob sind dabei der Schlüssel zum Erfolg einer positiven Konditionierung. Wird ein Verhalten des Pudels wertgeschätzt, wird er dieses bald wieder zeigen, um seinem Halter zu gefallen.
Auf diese Weise lassen sich diverse Kunststückchen einüben, die die ehemaligen Zirkushunde mit der hohen Lernfähigkeit körperlich wie mental fordern und auslasten. Solche Tricks stärken die Bindung und können für viel Freude innerhalb der Familie sorgen.
Pflege
Das Haarkleid der Pudel wächst ununterbrochen weiter und bedarf einer regelmäßigen Schur. Viele Halter nutzen dies, um unterschiedliche Pudelfrisuren auszuprobieren. Neben der Pflege sollten Sie das Fell mehrmals wöchentlich bürsten. Somit vermeiden Sie Verfilzungen. Achten Sie hier darauf, die Haut des Vierbeiners zu erreichen. Somit fördern Sie die Durchblutung und gelangen an alle Stellen.
Zusätzlich zu der Fellpflege sollten Sie Ihren Vierbeiner regelmäßig auf Parasiten untersuchen. Besonders nach Spaziergängen im Wald und auf Wiesen ist dies während den warmen Monaten ratsam. Tasten Sie den Hundekörper immer wieder ab, um Veränderungen festzustellen.
Darüber hinaus gilt es, die Pfoten, Ohren, Augen, Krallen und Zähne regelmäßig zu kontrollieren. Bei Bedarf sollten jene gesäubert, gepflegt oder die Krallen gekürzt werden. Das Haar innerhalb der hängenden Ohren sollten Sie regelmäßig entfernen, um eine Luftzirkulation zu erhöhen. Grundsätzlich bietet das warme feuchte Milieu eine ideale Brutstätte für Pilze und Bakterien.
Beachten Sie daher, ob Ihr Pudel häufig den Kopf schüttelt oder sich der Geruch der Ohren verändert.
Gesundheit
Pudel haben zwar ein auffallendes Fell, haaren aber kaum. Somit eignen sie sich gut für Allergiker. Darüber hinaus wird die Rasse meist als geruchslos wahrgenommen. Besonders reinliche Menschen werden daher ebenfalls zwei Gründe mehr haben, die für einen Pudel sprechen. In der Regel sind Pudel robuste Tiere. Dennoch können Erbkrankheiten nicht immer ausgeschlossen werden.
Prädestiniert sind die lockigen Vierbeiner vor allem für:
- Retinaatrophie
- Hüftdysplasie
- Fehlender Tränen- und/oder Nasenkanal
- Entzündungen der Ohren
- Grauer Star
- Entropium
- Fallotsche Tetralogie
- Legg-Calvé-Perthes Syndrom
- Patellaluxation
Achten Sie vor allem im Alter von etwa einem halben Jahr darauf, ob das Gebiss genügend Platz für die zweiten Eckzähne hat.
Kostenpunkt
Pudel sind in der Regel robuste Hunde, die sehr anpassungsfähig sind. Neben Kosten für die Erstausstattung und Anschaffung sollten Sie diverse laufende Kosten einplanen. Jene setzen sich bei einem gesunden Hund aus Nahrung, Impfungen und Prophylaxen sowie der Hundesteuer zusammen. Hinzu kommen gegebenenfalls Ausgaben für Besuche im Hundesalon, Freizeitaktivitäten, Spielzeuge, Versicherungen etc.
Im Schnitt können Sie bei kleinen bis mittelgroßen gesunden Hunden mit Ausgaben von etwa 100 Euro monatlich rechnen. Besonders am Anfang und am Ende eines Hundelebens sollten Sie höhere Kosten einkalkulieren.
Welche Überlegungen sind vonnöten, wenn ich mir diese Rasse zulege?
Pudel sind echte Allrounder und Wasserratten. Die anpassungsfähigen Vierbeiner sind für abenteuerlustige Unternehmungen ebenso zu begeistern wie für das Erlernen von Tricks. Die kinderfreundlichen Hunde sind sehr verspielt und gehen als Familienhunde enge Bindungen zu ihren Herrchen ein. Ist genügend Abwechslung und Auslauf geboten, können Pudel auch in einer Stadtwohnung leben.
Allein bleiben wollen die Vierbeiner allerdings nicht. Planen Sie unterschiedliche Aktivitäten ein, damit Langeweile gar nicht erst aufkommt. Bis ins hohe Alter wird Ihr haariger Mitbewohner Sie dafür mit Schabernack erfreuen.