Haltung & Platzbedarf
Von der Größe her findet der Beagle auch in Wohnungen seinen Platz. Allerdings liebt er die Ruhe und die Abgelegenheit und fühlt sich daher auf dem Land in einem Haus mit Garten besonders wohl. Seine kurzen Beine sind nicht auf das Treppensteigen ausgelegt. Das sollte möglichst vermieden werden.
Die Haltung in der Stadt kann bei der Hunderasse großen Stress auslösen. Durch den hervorragenden Geruchssinn wirken die Gerüche der Stadt stark auf den Hund ein, können ihn verwirren und verunsichern.
Harmonie
Der Beagle ist eine sehr soziale Hunderasse, die sich sowohl mit Artgenossen als auch mit anderen Haustieren und mit Menschen sehr gut versteht. Die Gewöhnung an Katzen, Meerschweine oder Hasen sollte langsam und mit viel Geduld erfolgen, da der Jagdtrieb der Rasse hier hervorkommen kann.
Für ein ausgeglichenes Wesen benötigt er viel Auslauf. Mehrmals am Tag sollte er zu einem Spaziergang mitgenommen werden. Ebenfalls sehr gut geeignet ist ein Training in der Hundeschule. Dabei liegt der Fokus weniger auf klassischem Hundesport sondern eher auf der Unterhaltung. Denn hier wird sein Jagdtrieb gefordert.
Beagles lieben das Wasser und den Wald. Die Meutehunde stören sich nicht an Schmutz, lassen sich dann aber auch gut wieder waschen. Wenn Sie ihn mit auf Reisen nehmen, fühlt er sich in einer Hundebox am wohlsten, da er hier entsüannen kann. Ebenfalls gefragt ist die geistige Herausforderung. Suchspiele, Arbeiten mit dem Dummy und der Schleppleine sorgen dafür, dass alle Eigenschaften des Beagles gefordert werden.
Zeitaufwand
Durch sein kompaktes und freundliches Aussehen wird der Beagle gerne von Anfängern als Familienhund ausgewählt. Dabei steht hinter diesem Aussehen ein starker Charakter mit sturen Akzenten. Umso wichtiger ist es, viel Zeit für die Erziehung und die Betreuung einzuplanen.
Ein Besuch der Hundeschule sorgt dafür, dass Sie mehr über das Wesen des Beagles lernen und gleichzeitig erfahren, wie Sie ihn auslasten können. Vergessen Sie auch nicht, lange Kuschelstunden einzuplanen. Wenn es um Streicheleinheiten geht, ist der Beagle sehr ausdauernd.
Erziehung
Bei der Erziehung des Beagles ist einer der wichtigsten Faktoren die Konsequenz. Durch seinen Sturkopf versucht der Hund, die Grenzen auszutesten, wobei er sehr ausdauernd sein kann. Zeigen Sie keine Konsequenz, animiert dies den Hund, seine eigenen Wege zu gehen.
Nach dem Aufbau einer engen Beziehung und einer vertrauten Basis sollte daher ab der Welpen Zeit mit den Grundkommandos begonnen werden.
Empfehlenswert ist zudem ein Giftköder-Training. Hier lernt der Hund, nicht alles zu fressen. Dies dient seinem eigenen Schutz. Die Hundeschule ist bei der Erziehung eine große Hilfe. Regelmäßige Treffen mit Artgenossen in der Hundeschule werden zudem vom Hund gut angenommen.
Pflege
In der Fellpflege ist der Beagle unkompliziert. Die Konzentration sollte stattdessen auf die Ohrenpflege gelegt werden. Durch das schwere Gehänge zeigen sich bei den Ohren häufiger Entzündungen. Diesen kann durch eine regelmäßige Reinigung vorgebeugt werden. Die Reinigung der einzelnen Falten und Mulden im Ohr wird mit etwas Watte durchgeführt. Dadurch werden auch Milben, Gras und andere Fremdkörper entfernt.
Sein Engagement im Wasser und im Wald führt häufiger zu Verletzungen der Pfoten. Wichtig ist daher die regelmäßige Kontrolle auf offene Wunden oder kaputte Krallen.
Gesundheit
Die Hunderasse gilt als robust, weist jedoch rassetypische Erkrankungen auf, die durch eine jahrhundertelange Zuchtlinie entstanden sind. Achten Sie daher bei der Auswahl Ihres Hundes darauf, dass die Elterntiere möglichst frei von Erbkrankheiten sind. Dies lässt sich durch verschiedene Gentests belegen.
Besonders häufig treten die folgenden Erkrankungen auf:
- Imerslund-Gräsbeck-Syndrom (IGS)
- Musladin-Lueke Syndrom (MLS)
- Faktor VII Mangel
- Weitwinkel-Glaukom
- Lafora-Epilepsie
- Hound-Ataxie
- Beagle-Pain-Syndrom
Bei reinrassigen Beagles zeigen sich öfter Erkrankungen mit einem Glaukom oder einer Retina-Atrophie. Der Tierarzt prüft bei der Kontrolle daher mögliche Färbungen oder Veränderungen des Auges.
Häufig auftretende Krämpfe werden beim Beagle oft fälschlicherweise als Epilepsie diagnostiziert, können aber auf die Lafora-Erkrankung zurückgehen. Die Stoffwechselkrankheit tritt bei dieser Rasse häufiger auf und führt zu akuten Sehstörungen sowie zu Krämpfen.
Wichtig!
Suchen Sie nach einem Tierarzt, der sich mit der Rasse auskennt. Durch Früherkennung lassen sich rassetypische Erkrankungen nachhaltig und schnell behandeln.
Kostenpunkt
Neben den Kosten für die Anschaffung fallen für den Beagle monatlich durchschnittlich rund 100 Euro an. Abhängig davon, ob Sie eine Hundeschule aufsuchen, kann der Betrag auch höher liegen. Sie benötigen für den Hund vor allem ein hochwertiges und ausgewogenes Futter.
Der Beagle ist normalerweise robust und neigt nicht zu ständigen Erkrankungen. Wenn es jedoch zum Ausbruch einer Erkrankung kommt, kann die Behandlung teuer werden. Viele Halter entscheiden sich daher für den Abschluss einer Tierkrankenversicherung. Achten Sie darauf, dass die Kostenübernahme für rassetypische Erkrankungen nicht ausgeschlossen wird.
Welche Überlegungen sind vonnöten, wenn ich mir diese Rasse zulege?
Der Beagle wurde für die Jagd gezüchtet, wird in Deutschland jedoch sehr gerne als Familienhund gehalten. Sein treuer Charakter und seine stoische Ruhe zeichnen ihn dafür aus.
Möchten Sie sich einen Hund dieser Rasse anschaffen, sollten Sie beachten, dass sein Jagdtrieb und der Bewegungsdrang nach wie vor vorhanden sind. Ohne ausreichende Bewegung nimmt er zudem schnell zu. Daher braucht der Beagle täglich viel Bewegung und geistige Herausforderungen.