Rassen

Ocicat

Eine Katze der Rasse Ocicat.

Die Ähnlichkeit mit einem Ozelot ist unverkennbar und hat auch zum Namen Ocicat geführt. Die großen und athletischen Tiere besitzen ein freundliches Wesen und sind ihrem Menschen wie ein Hund ergeben und treu. Die im Mittelpunkt unseres Katzenrasse-Porträts stehenden Tiere sträuben sich nicht, von uns Menschen erzogen zu werden. Sie können eine Ocicat an der Leine spazieren führen und ihr das Apportieren beibringen.

Steckbrief Ocicat

  • Rasse: Ocicat
  • Herkunft: USA, Michigan
  • Gewicht: Katze: 4 bis 5 kg, Kater: 5 bis 7 kg
  • Größe: mittelgroß
  • Alter: 12 bis 15 Jahre
  • Charakter: aktiv, zutraulich, freundlich, anpassungsfähig
  • Fell und Farbe: dickes, glänzendes Fell, Schwarz, Blau, Cinnamon, Fawn, Goldbraun
  • Pflege: gering
  • Bewegungsdrang: mittel
  • Besonderheiten: miaut wenig, mag Wasser, hundeähnliches Wesen

Herkunft

Die Ocicat verdankt ihren Namen der Ähnlichkeit zum Ozelot. Im Gegenzug ähnelt ein Ozelot am meisten der Hauskatze. Eine genetische Verwandtschaft zum Ozelot besteht jedoch nicht. Die attraktive Fellzeichnung entstammt viel mehr einem gezielten Zuchtprogramm, welches von den Launen der Natur durchkreuzt wurde.

Im Jahre 1964 kreuzte Züchterin Virginia Daly aus Michigan eine Siamkatze mit einem Abessinier. Das erklärte Ziel waren Siamkatzen mit der Zeichnung der Abessinier. Dies gelang auf Anhieb. Doch in der zweiten Generation wurde zur Überraschung der Züchterin ein Kater mit goldfarbenen Punkten geboren.

Das Kitten wurde Tonga genannt. Als die Tochter der Züchterin die Ähnlichkeit mit einem Baby-Ozelot bemerkte, war der Name Ocicat geboren. Tonga erschien für das angestrebte Zuchtprogramm ungeeignet, wurde kastriert und für gerade einmal zehn Dollar an einen anderen Besitzer abgegeben.

Damit wäre die Story um die Ocicat eigentlich beendet gewesen, doch Virginia Daly erzählte Züchterkollegen Clyde Keeler von Tonga. Keeler beschäftigte sich derzeit mit einer möglichen Reproduktion der als ausgestorben geltenden getupften Fischkatze.

Das Bedauern über die Kastration Tongas war zunächst groß. Doch bei einem weiteren erfolgreichen Zuchtversuch wurde wieder eine gepunktete Katze geboren, die Virginia Daly auf den Namen Dalai Talua taufte. Sie wurde zur Stammmutter der neuen Rasse.

Durch die Einkreuzung von Amerikanisch Kurzhaar konnte die Rasse stabilisiert werden und einen starken Körperbau ausbilden. Erst im Jahre 1987 erfolgte schließlich die offizielle Anerkennung der Ocicat.

Aussehen

Die Ocicat ist eine Katze, die man bewundern muss. Sie ist groß, athletisch, muskulös und besitzt das Aussehen einer Wildkatze. Der keilförmige Kopf sitzt auf einem schlanken und gebogenen Hals, was der Ocicat ein elegantes Aussehen verleiht. Die Schnauze erscheint markant und leicht quadratisch.

Ihre langen Ohren scheint sie von der Wildkatze geerbt zu haben, wobei bei der Ocicat die abgerundeten Ohren auch mit Haarbüscheln besetzt sein können. Die mandelförmigen Augen sind groß und ausdrucksvoll. Dabei sind alle Farben außer blau erlaubt.

Die Beine sind mittellang und muskulös und enden in ovalen, kompakten Pfoten. Der lange und dünne Schwanz läuft in einer dunklen Spitze aus und ist mit einer attraktiven Ringzeichnung besetzt.

Der Rasse-Standard verlangt nach einem glatten und glänzenden Fell mit deutlichen Tupfen. Die runden Flecken sollten in regelmäßigen Reihen angeordnet sein und entlang von Rücken, Seiten und Bauch verlaufen.

Folgende Farben sind zugelassen:

  • Tawny
  • Fawn
  • Fawn mit Silber
  • Lavender
  • Blue
  • Cinnamon
  • Chocolate

Nicht erlaubt sind weiße Flecken im Fell.

Charakter

Die Ocicat ist freundlich, sanft und menschenbezogen. Wenn die liebenswerte Katze mit ihrem wilden Aussehen Frauchen ins Herz geschlossen hat, kann sie ähnlich ergeben sein, wie wir das vom Hund kennen.

Gut zu wissen: Eine Ocicat lässt sich an der Leine spazieren führen, ist leicht zu erziehen und apportiert gern Spielzeug.

Die Tiere sind agil und lebendig. Zudem baut die Ocicat eine starke Bindung zu ihren Menschen auf. Damit ist die Samtpfote eine ideale Familienkatze, welche gern die ungeteilte Aufmerksamkeit genießt.

Freigang wird die Ocicat gerne annehmen. Achten Sie aber darauf, dass Sie Ihren Garten katzensicher ausstatten. Wenn Sie dagegen keinen Freigang anbieten können, sollten ausreichend Spiel- und Klettermöglichkeiten für Abwechslung sorgen.

Lebenserwartung

Mit etwa einem Jahr ist die Ocicat ausgewachsen und bringt dann um die fünf Kilogramm auf die Waage. Die allgemeine Lebenserwartung der Katzenrasse liegt bei 12 bis 15 Jahren. Die beste Grundlage für ein langes Leben stellt der Kauf der Tiere bei einem seriösen Züchter dar.

Sie selbst als Katzenhalter können Gesundheit und Entwicklung ebenfalls beeinflussen:

  • regelmäßige Kontroll-Untersuchungen beim Tierarzt
  • regelmäßige Impfungen
  • hochwertiges Futter
  • artgerechte Haltung

Ernährung

Die Ocicat selbst stellt keine großen Ansprüche an ihre Ernährung. Umso mehr sollten Sie als Halter bemüht sein, das Futter auf die natürlichen Bedürfnisse der Tiere abzustimmen. Nicht nur das wilde Aussehen macht deutlich: Die Ocicat ist ein Fleischfresser.

Doch leider ist nicht jede Dose Katzenfutter auf diesen Umstand hin ausgerichtet. Die industrielle Fertigung von Katzennahrung lässt einige Defizite erkennen:

  • Fleischanteil zu gering
  • künstliche Zusatzstoffe
  • Geschmacksverstärker
  • tierische Nebenprodukte
  • Zucker
  • Getreide

Die Ocicat benötigt Futter mit einem hohen Anteil an Muskelfleisch. Dieser sollte mindestens 70 Prozent betragen. Vitamine, Mineralien und das für Katzen lebensnotwendige Taurin sollten enthalten sein. Die oben aufgeführten Stoffe haben in einem natürlichen und vollwertigen Katzenfutter in der Regel nichts verloren.

Eine Alternative bietet das Barfen der Tiere. Bei dieser Ernährungsmethode werden ausschließlich frisches Fleisch und Innereien gefüttert. Diese Ernährungsform kommt dem Beutemachen am nächsten und versorgt die Ocicat mit wertvollem Protein.

Guter Rat: Von Trockenfutter als Hauptnahrungsmittel für die Ocicat sollte abgesehen werden. Dem Futter wurde die Feuchtigkeit entzogen. Katzen müssten die dreifache Menge an Wasser aufnehmen, um dies ohne körperliche Einschränkungen kompensieren zu können.

Haltung & Platzbedarf

Mit einer Ocicat machen Sie die Bekanntschaft einer genügsamen und ausgeglichenen Hauskatze. Die Katzen stellen keine großen Ansprüche, werden aber nur glücklich, wenn eine engere Beziehung zu ihren Haltern aufgebraucht werden kann.

Die Ocicat kann als Wohnungskatze gehalten werden, benötigt aber ausreichend Auslauf und vor allem Beschäftigungsmöglichkeiten. Am besten holen Sie einen weiteren Artgenossen zu sich nach Hause. Vor allem Wurf-Geschwister bieten sich an. Die Ocicat wird sich aber auch mit anderen Katzenrassen gut vertragen.

Harmonie

Die Ocicat ist gern dort daheim, wo möglichst täglich Action und Abwechslung auf den Vierbeiner warten. Als typische Familienkatze versteht sich die Rasse ausgezeichnet mit Kindern. Auch Hunde werden toleriert.

Mit ausreichend Streicheleinheiten ebnen Sie der Ocicat den Weg in Ihr Herz. Die Interaktion mit dem Tier ist wichtig, um diese Rasse für sich zu gewinnen. Ausgiebige Streicheleinheiten und Spielstunden festigen die Harmonie zwischen Samtpfote und Frauchen.

Zeitaufwand

Eine Ocicat wird Ihre Zeit beanspruchen und diese auch recht energisch einfordern, sofern Sie nicht genug davon erübrigen können.

Interessant: Eine Ocicat kann zur liebevollen Schmusekatze werden, sofern der Siam-Anteil die Oberhand behält. Geht der Genpool in Richtung Abessinier, bekommen Sie es mit einem verspielten und draufgängerischen Wesen zu tun.

Tägliche Spiel- und Kuschelstunden sollten eingeplant werden. Dabei werden Sie erstaunliches erleben. Die Tiere scheuen sich nicht, das Lieblingsspielzeug zu Frauchen zurückzubringen und auch das Kommando „Sitz“ kann ihr beigebracht werden.

Erziehung

Bei einem seriösen Züchter werden die Katzen erst mit einem Alter von 13 bis 15 Wochen abgegeben. Diese Zeit ist für die Kitten wichtig, denn sie lernen täglich von der Katzenmama, was sie für das Leben im neuen Zuhause benötigen.

Sind die Tiere entsprechend sozialisiert, fällt es den Kätzchen nicht schwer, sich an die Regeln und Gewohnheiten in ihrer neuen Familie zu gewöhnen. Müssen Sie etwas nachhelfen, um beispielsweise die Tiere stubenrein zu bekommen, hilft sanfte Konsequenz, unterstützt von dem einen oder anderen Leckerli.

Bei den verspielten Ocicats lassen sich gute Erziehungs-Erfolge mit dem Clicker-Training erzielen. Fehlverhalten sollte nicht bestraft werden. Sie kommen dagegen eher zum Ziel, wenn Negatives ignoriert und positives Verhalten durch Belobigungen verstärkt wird.

Pflege

Das Fell der Tiere ist pflegeleicht. Gelegentliches Bürsten unterstützt den Fellwechsel und sorgt dafür, dass die Katzen weniger lose Haare beim Putzen verschlucken. Ganz nebenbei wird der natürliche Glanz des Fells erhalten und verstärkt. Die Tiere sollten möglichst früh an die Fellpflege gewöhnt werden. Dann kann der Gebrauch von Kamm und Bürste zu einem willkommenen Ritual werden, welches die Samtpfoten schnurrend über sich ergehen lassen.

Gesundheit

Eine Ocicat aus seriöser Zucht erfreut sich meist guter Gesundheit und kann ein langes Leben erreichen. Zur Unterstützung der allgemeinen Gesundheit sollten Sie die Tiere regelmäßig einem Tierarzt vorstellen und alle notwendigen Impfungen verabreichen lassen.

Krankheiten können entstehen, wenn Inzucht im Spiel ist. Dies sollten Sie bereits vor Anschaffung der Tiere ausschließen, indem Sie Einsicht in den Stammbaum verlangen und dort auf mögliche Dopplungen der Katzennamen achten.

Verlässliche Daten über Pyruvalkinase und andere Erbkrankheiten fehlen bei dieser Rasse bislang.

Züchter

Der Züchter sollte mit Bedacht ausgewählt werden. Die Kinderstube der Katzen ist entscheidend über das weitere Leben und die physische wie psychische Gesundheit der Tiere.

Seriöse Züchter werden Ihnen Einblicke in die Haltungsbedingungen gewähren. Zudem ermöglichen seriöse Züchter den Interessenten immer eine Besichtigung der Elterntiere. Wichtig ist, dass die Tiere liebevoll in den Familien aufwachsen und mit allen Alltagsgeräuschen vertraut sind.

Ocicat-Züchter sind in einem Verband organisiert und mit den Gegebenheiten der Rasse vertraut. Sie finden damit einen kompetenten Ansprechpartner und können sich jederzeit Ratschläge über die Haltung und Fütterung einholen.

Bei Abgabe des Tieres erhalten Sie mit dem Impfausweis und dem Stammbaum unerlässliche Dokumente.

Kostenpunkt

Wer eine Katze anschafft, sollte einiges an Kosten einplanen. Die ersten Anschaffungen werden notwendig, bevor die Kitten bei Ihnen einziehen. Damit sich die Kätzchen auf Anhieb wohlfühlen und an eine gewisse Routine gewöhnt werden können, sollten folgende Utensilien bereits beim Einzug ins neue Zuhause vorhanden sein:

Der Handel bietet eine breite Auswahl mit entsprechendem finanziellem Spielraum. Eine preiswerte Grundausstattung können Sie für etwa 200 Euro anschaffen. Darf es etwas mehr Luxus sein, können die Kosten schnell auf 1000€ und mehr steigen.

Der Preis einer Ocicat liegt bei etwa 800 Euro. Der Betrag ist auch ein Beleg dafür, dass es sich um eine seriöse Zucht handelt. Seien Sie auf keinen Fall auf der Suche nach Schnäppchen.

Die Futterkosten fallen regelmäßig an. Bei Kitten planen Sie etwa 50 Euro pro Monat ein. Ein erwachsenes Tier benötigt Futter im Wert von 80 bis 100 Euro. Kosten werden auch für die regelmäßige tierärztliche Kontrolle anfallen. Planen Sie auch unerwartete Tierarztbesuche, medizinische Behandlungen oder Operationen ein.

Welche Überlegungen sind notwendig, wenn ich mir diese Rasse zulegen möchte?

Die Ocicat ist eine liebenswerte und menschenbezogene Katze. Am wohlsten fühlen sich die Tiere dort, wo es nicht an Action und Abwechslung mangelt. In einer Großfamilie fühlen sich die Tiere wesentlich wohler als in einem Single-Haushalt. Da die Ocicat nicht gern allein bleibt, ist die Anschaffung eines Artgenossen ratsam. Ihre räumlichen Gegebenheiten sollten Platz lassen für Spiel- und Klettermöglichkeiten. Planen Sie ausreichend Zeit für Spielen, Kuscheln und vielleicht sogar dem täglichen Spaziergang an der Leine ein.

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