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Zeckenhalsband für Hunde - Wirkstoffe und Nebenwirkungen

Ein Hund mit Zeckenhalsband wird am Kopf auf Zecken untersucht.

Welcher Hundebesitzer kennt es nicht? Sobald im Frühjahr die ersten Sonnenstrahlen herauskommen und die Temperatur auf 10 °C ansteigt, sind die ersten Zecken am Hund zu finden. Für den Menschen sind sie einfach nur ekelig und die Hunde leiden unter den Stichen. Ein Zeckenhalsband für Hunde kann Abhilfe schaffen, damit die Parasiten von den Vierbeinern fernbleiben.

Was ist ein Zeckenhalsband für Hunde?

Beim Zeckenhalsband handelt es sich um ein zusätzliches Halsband, das dem Hund um den Hals gelegt und verschlossen wird. Es wird nur für den Zeckenschutz verwendet – eine Leine kann nicht daran befestigt werden.

Das Halsband ist mit unterschiedlichen Wirkstoffen angereichert, die die Hundezecken vertreiben oder sogar abtöten sollen. Es muss dem Hund so um den Hals gelegt werden, dass höchstens zwei Fingerbreit Platz übrig bleibt. Ein Großteil des Halsbandes sollte Kontakt zur Hundehaut haben.

Je nach Art des Halsbandes kann der Schutz vor Zecken variieren. Während der Tragezeit werden die Wirkstoffe in die oberste Fettschicht der Haut transportiert. Von dort verteilen sie sich über den gesamten Hundekörper. Deshalb sollte das Zeckenhalsband ununterbrochen vom Hund getragen werden, damit stetig der Wirkstoff nachfließt.

Die Schutzzeit ist im Verhältnis zu anderen Zeckenmitteln relativ lang. Die meisten Produkte versprechen eine Wirkung von mehreren Monaten. Somit kann im besten Fall ein Schutz während der gesamten Zeckensaison erreicht werden.

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Welche Wirkstoffe sind im Zeckenhalsband für Hunde enthalten?

Die zahlreichen Produkte unterscheiden sich im Groben durch drei verschiedene Wirkungsweisen und Inhaltsstoffe:

  • Nervengifte: Bei diesem Zeckenhalsband wird mit purer Chemie gearbeitet. Die Hauptbestandteile sind Insektizide, die Parasiten wie Spinnentiere (zu denen auch die Zecken gehören) oder Flöhe vertreiben oder abtöten. Einige Wirkstoffe wie beispielsweise Imidacloprid haben eine repellierende Wirkung. Das bedeutet, dass die Zecken (meistens handelt es sich um die Schildzecke) erst gar nicht den Hund befallen und somit auch nicht zustechen können. Andere Gifte wiederum töten den Parasiten erst dann ab, wenn er sich bereits festgesaugt hat.
  • Geruchsstoffe: Hier wird auf Chemie verzichtet und überwiegend pflanzliche Stoffe eingesetzt. Die Wirksamkeit besteht darin, dass verschiedene Gerüche wie beispielsweise aus Citruspflanzen oder Ölen die Zecken abschrecken und somit einen Zeckenstich verhindern. Viele Hundebesitzer fühlen sich wohler, wenn sie keinerlei Gifte an ihrem einsetzen. Die Erfolgsrate ist allerdings nicht ganz so hoch wie bei dem Einsatz von Nervengiften.
  • Mikroorganismen: Solche EM-Halsbänder bestehen überwiegend aus Keramik und sind mit Milchsäurebakterien und Hefen durchtränkt. Sie sorgen im Material für Resonanzschwingungen, welche gerade Zecken nicht mögen. Der Vorteil liegt darin, dass es sich dabei weder um Chemie noch um penetrante Gerüche handelt. Die Wirksamkeit hält ca. vier Wochen vor. Danach muss aber kein neues Halsband gekauft werden, sondern lediglich gut durchfeuchtet werden. Die Wirkung ist allerdings durch keinerlei Studien belegt.
  • Bernsteinketten: Nicht nur bei den Esoteriker, sondern auch immer mehr Hundefreunde finden Gefallen am Bernstein für die Vertreibung von Zecken. Die besondere Zusammensetzung der Steine soll eine chemische Reaktion hervorrufen. Durch die Reibung der Bernsteine miteinander in Zusammenhang mit dem Fell entsteht eine leichte Elektrizität. Die Zecken empfinden diese Entladung der Elektrizität als äußerst unangenehm und suchen das Weite. Der Hund merkt übrigens davon nichts. Allerdings gibt es auch hierfür keine aussagefähigen Studienbelege.

Für welches Zeckenhalsband sich die Hundebesitzer für ihre Vierbeiner entscheiden, hängt sowohl vom Menschen als auch vom Hund ab. Das Wirksamste ist sicherlich der Einsatz von Nervengiften. Allerdings können diese Gifte auch den Hund und die Umgebung schaden. Besonders alte oder kranke Hunde können heftige Nebenwirkungen von diesen Halsbändern bekommen. Bei ihnen wäre sicherlich ein Zeckenschutz aus natürlichen Stoffen empfehlenswerter.

Warum sind Zeckenstiche so gefährlich für den Vierbeiner?

Die Zecke besitzt ein scherenähnliches Mundwerkzeug und einen Stechrüssel. Hat sie eine geeignete Stelle an Mensch oder Tier gefunden, reißt sie mit ihrem Mund ein Loch in die Haut. Anschließend wird der Stechrüssel eingeführt, damit sie das Blut saugen kann. Daher handelt es sich übrigens um einen Zeckenstich und nicht um einen Zeckenbiss.

Mit dem Speichel der Zecke können verschiedene Krankheitserreger auf Mensch oder Tier übergehen. Einige Erreger werden dabei sofort übertragen, bei anderen dauert es bis zu 12 Stunden. Daher macht es Sinn, dass die Zecken den Hund erst gar nicht stechen, um die Gefahr der Krankheiten zu minimieren.

Folgende Krankheiten können durch Zecken übertragen werden:

  • Borreliose: Diese Bakterien lösen eine Infektionskrankheit bei Menschen und Tieren aus. Besonders die Gelenke und das Nervensystem werden befallen und in Mitleidenschaft gezogen. Wird die Borreliose früh erkannt, kann die Krankheit mit einer speziellen Antibiotika-Therapie behandelt werden. Für Hunde gibt es keine Impfung gegen Borreliose.
  • Babesiose: Besonders im Mittelmeerraum sind die Zecken mit Babesien verseucht. Deshalb sind insbesondere Hunde aus dem ausländischen Tierschutz betroffen und bringen die Krankheit mit. Mittlerweile ist aber auch die Auwaldzecke in Deutschland von diesen Parasiten befallen. Hundehalter, die mit ihren Hunden in den Mittelmeer-Urlaub fahren, sollten auf jeden Fall für einen geeigneten Zeckenschutz sorgen. Ist der Vierbeiner an Babesiose erkrankt, werden die roten Blutkörperchen zerstört, was unbehandelt zum Tode führen kann.
  • Ehrlichiose: Mittlerweile werden die Ehrichien von sehr vielen Zeckenarten übertragen. Die Parasiten verursachen Schmerzen im Muskelbereich und lösen Fieberattacken aus. Die Ehrlichiose gehört ebenfalls zu den sogenannten Mittelmeer-Krankheiten der Hunde.

Nicht jede Zecke führt alle Krankheitserreger mit sich. Man kann es den Parasiten auch nicht von außen ansehen, ob sie infiziert sind oder nicht. Sticht eine Zecke den Hund (oder den Besitzer), gibt es lediglich eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung.
Daher sollte jede Zecke so schnell wie möglich entfernt werden, wenn sie sich festgesaugt hat. Dann hat der Vierbeiner eine relativ hohe Chance, nicht zu erkranken. Besser ist es natürlich, wenn mithilfe eines Zeckenhalsbandes für Hunde die Parasiten abgehalten werden.

Welche Nebenwirkungen können Zeckenhalsbänder für Hunde auslösen?

Es gibt Hunde, die sind sehr empfindlich und können Reaktionen auf Zeckenhalsbänder aufweisen. Vor allem bei den Produkten, in denen Nervengifte verarbeitet wurden, können Nebenwirkungen auftreten. Im Normalfall werden die Halsbänder aber gut vertragen.

Hat der Vierbeiner eine Allergie auf einen bestimmten Wirkstoff, kann die Haut Irritationen aufweisen. Das äußert sich beispielsweise in

  • Juckreiz
  • Fellverlust bis hin zu kahlen Stellen
  • Schuppen
  • Entzündungen im Halsbereich
  • Glanzloses Fell

Gelangen die Nervengifte durch die Haut in den Organismus des Hundes, können schlimmere Reaktionen auftreten. Folgende Vergiftungserscheinungen könnten im Einzelfall auftreten:

  • Lähmungen in den Gliedmaßen
  • Neurologische Störungen
  • Verwirrtheit
  • Verhaltensänderungen
  • Epilepsie

Aber auch ein Protectorband ohne Chemie und Gifte, sondern mit ätherischen Ölen, können beim Vierbeiner Reaktionen auslösen:

  • Permanentes Niesen
  • Speicheln
  • Appetitverlust
  • Tränende Augen

Es handelt sich zwar überwiegend um Einzelfälle, aber dennoch sollten sie erwähnt werden. Ein Großteil der Hunde kommt mit einem Zeckenhalsband besser zurecht als mit sogenannten Spot-Ons oder Tabletten, bei denen die Wirkstoffe in die Haut bzw. in den Organismus des Vierbeiners gegeben werden müssen.

Sollte der Hund trotz Zeckenhalsband nach den Parasiten abgesucht werden?

Da die Zecken gefährliche Krankheiten übertragen können, sollten die Vierbeiner trotz Zeckenhalsband regelmäßig nach den Parasiten abgesucht werden. Am besten gelingt dies während der Schmuse-Stunde, in denen die Besitzer sowieso im Fell kraulen.

Zecken mögen am liebsten die durchbluteten Zonen der Haut. Deshalb sollten Hundehalter diese Stellen besonders durch Abfühlen inspizieren. Bevorzugte Stellen am Hund sind:

  • Äußere Ohrmuschel
  • Vorne an der Brust
  • Unter den Achseln
  • Obere Innenschenkel
  • Hinterer Bauchbereich

Diese fünf Stellen werden bevorzugt von den Zecken aufgesucht. Nach einer gewissen Routine können diese Bereiche mit zwei Händen innerhalb von 1 Minute abgesucht werden.

Wie wird eine Zecke entfernt?

Sollte sich trotz Zeckenhalsband eine Zecke verirrt haben, sollte diese so schnell wie möglich entfernt werden. Dafür gibt es verschiedene Hilfsmittel im Handel zu kaufen. Am besten geeignet ist eine Zeckenzange.

Ist die Zecke in der Haut lokalisiert, sollte die Stelle mit den Fingern vom Fell befreit werden, sodass der Parasit frei liegt. Mit der anderen Hand und der Zeckenzange kann sie entfernt werden. Dazu wird mit dem Greifwerkzeug direkt über der Hundehaut angesetzt. So kann die ganze Zecke mitsamt ihrem Kopf gegriffen werden.

Ob jetzt nun gedreht oder einfach gerade heraus gezogen werden soll, darüber streiten sich auch die Experten. Da der steckende Rüssel mit Widerhaken ausgestattet ist, sollte auf jeden Fall mit einem gewissen Feingefühl vorgegangen werden. Manche Hundehalter behaupten, dass die Drehbewegung schneller funktioniert.

Wichtig ist nur, dass die Entfernung der Hundezecke schnell geht. Wenn mit der Zeckenzange angesetzt wird, sollte auch schnell gehandelt werden. Andernfalls hat der Parasit zu lange Zeit sich zu wehren und wird womöglich die Krankheitserreger durch Erbrechen in die Wunde bringen. Das muss auf jeden Fall vermieden werden.

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