Rassen

Singapura Katze

Eine Katze der Rasse Singapura.

Klein, aber oho macht die Singapura Katze von sich reden. Der kompakte Körper ist in warmes Elfenbein getaucht und mit hellen und dunklen Bändern versehen. Die hier näher beschriebenen Tiere schleichen sich auf leisen Sohlen in Ihr Leben und wärmen mit ihrer Sanftmut jedes Herz. Eine Singapura freut sich immer über Gesellschaft und genießt jede Schmusestunde.

Steckbrief Singapura

  • Rasse: Singapura
  • Herkunft: Singapur/USA
  • Gewicht: Katze 2 kg, Kater 2,5 bis 3 kg
  • Größe: klein
  • Alter: bis 12 Jahre, zuchtabhängig
  • Charakter: aufgeweckt
  • Fell und Farbe: Kurzhaar ohne Unterwolle, Creme, Tabby Colourpoint, Silberton
  • Pflege: moderat
  • Bewegungsdrang: sehr hoch
  • Besonderheiten: sehr seltene Katzenrasse, sprechfreudig, ausgeprägte Persönlichkeit, springt gerne und viel

Herkunft

Der Name verrät es bereits: Die Singapura stammt ursprünglich aus Singapur, dem asiatischen Stadtstaat. Singapura ist dabei der malaiische Begriff für Singapur und wird ebenfalls für diese nach wie vor sehr seltene Katzenrasse verwendet. Allerdings streitet man sich ebenso seit Längerem, ob Singapur tatsächlich das „Geburtsland“ dieser Kurzhaarkatze ist und nicht doch vielleicht die USA. Man weiß scheinbar jedoch, dass zwei US-amerikanische Auswanderer – Hal und Tommy Meadow – 1970 über diese Rasse „stolperten“ und so begeistert von ihr waren, dass sie gleich mehrere Singapuras adoptierten und eine Zucht begannen, die sie ab 1975 in den USA fortführten.

Seit den späten 1980er Jahren wird die Singapura auch in Großbritannien sowie in Europa anerkannt. Dort wurde sie 2014 vom FIFé als eigenständige Rasse offiziell anerkannt.

Geschichtliches: Singapur ist die sogenannte „Löwenstadt“. Die kleine Singapura, eine der kleinsten Katzen der Welt, lebte dort in den engen Abflussrohren und erhielt deshalb den Beinamen „drain cat“, also „Abflussrohr-Katze“.

Aussehen

Die Singapura ist sehr klein – das ist eines der auffälligsten Merkmale. Dabei unterscheiden sich Katzen und Kater weder in puncto Gewicht noch in puncto Größe deutlich voneinander, was bei anderen Katzenrassen durchaus der Fall ist. Die kleine Fellnase hat einen sehr zierlichen Körperbau, hinter dem sich eine sehr athletische und muskulöse Katze versteckt, die über ein ausgesprochen gutes Sprungvermögen verfügt – das spielt bei der Haltung dieser Rasse eine wichtige Rolle.

„Abgerundet“ wird der Körper von einem sehr langen Schwanz, der natürlich beim Springen für eine perfekte Balance sorgt. Klein fällt dagegen der Kopf aus, der eine runde Form hat und von großen, leicht abgerundeten Ohren abgeschlossen wird. Antiproportional zur Körpergröße erscheinen die großen Kulleraugen, die – zusammen mit dem Mäulchen – für einen leicht verwirrten und absolut liebenswerten Gesichtsausdruck bei der Singapura beitragen.

Ebenfalls ins Auge sticht sofort die sepiafarbene Fellfarbe. Die offiziell anerkannte Farbbezeichnung lautet übrigens „sepia agouti“, die sogenannte Bänderung des Fells wird von Züchtern als „ticking“ bezeichnet.

Schon gewusst? Die Singapura ist fast ausschließlich einfarbig, wobei das einzelne Katzenhaar abwechselnd hell und dunkel ist. Wie bei anderen Point-Katzen, handelt es sich auch bei dieser Rasse um einen partiellen Albinismus, Akromelanismus genannt. Diese genetische Mutation ist für die Fellfärbung verantwortlich, erstreckt sich aber nicht auf die Augen – im Gegensatz zu beispielsweise der Siam oder der Heiligen Birma.

Charakter, Wesen, Harmonie & Zeitaufwand

Die Singapura ist eine sehr verspielte und intelligente kleine Katze. Allerdings zählt sie zu Beginn zu den schüchternen Vertretern und wird demnach ein wenig Zeit brauchen, bis sie sich an ihr neues Zuhause gewöhnt hat. Gleiches gilt im Übrigen für fremde Menschen. Diesen begegnet sie zwar in der Regel freundlich, aber nicht sofort mit der totalen Zuneigung. Einmal „aufgetaut“, kann die Singapura eine enge Bindung zu ihrer Bezugsperson aufbauen. Diese kann so weit gehen, dass sie Ihnen auf Schritt und Tritt folgt. Zudem ist diese kleine Fellnase eine kleine Plaudertasche, die viel „redet“.

Die Singapura ist eine sehr soziale Katzenrasse. Sie kommt nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten nicht nur mit Menschen gut zurecht, sondern auch mit anderen Katzen. Ebenfalls harmonieren kann die Singapura mit Hunden, was aber immer auch mit der Hunderasse zusammenhängt, da nicht jeder Hund für Katzen geeignet ist.

Bezüglich des Zeitaufwandes ist die kleine Samtpfote, die sehr verschmust ist, durchaus anspruchsvoll – und wir haben ja schon erwähnt, dass sie ihrer Bezugsperson auf Schritt und Tritt folgt. Dementsprechend wird sie auch ihre Schmuse- und Spieleinheiten einfordern und das auch lautstark. Beachten Sie diesen Punkt, wenn Sie überlegen, eine Singapura als miezige Mitbewohnerin einziehen zu lassen. Wer viel unterwegs ist und darüber hinaus auch allein lebt, ist leider nicht der geeignete Mitbewohner für die kleine Samtpfote - es sei denn, es zieht eine kleine Singapura-Familie bei Ihnen ein.

Für Familien mit kleinen Kindern gilt, dass die Kleinen bereits früh lernen sollten, dass sie mit der schüchternen und vorsichtigen Singapura vorsichtig und bedacht umgehen. Sie ist daher auch nicht die klassische Familienkatze.

Lebenserwartung

Die Singapura ist ein kleiner Spätzünder und erst zwischen 15 und 24 Monaten ausgewachsen. Stammt sie aus einer seriösen Zucht, kann sie bis zu 12 Jahre alt werden. Als neuer Lieblingsmensch Ihrer Singapura können Sie mit den folgenden Dingen ebenfalls dazu beitragen, dass Ihre Samtpfote dieses Alter erreicht:

  • Beschäftigung und Aufmerksamkeit
  • Ernährung und Gewicht
  • Stressreduktion

Wissenswert: Stress ist Gift für unsere Samtpfoten. Er kann ihnen gesundheitlich zusetzen und so das Immunsystem, das gewissermaßen im Magen-Darm-Trakt liegt, angreifen. Zudem kann Stress bei einigen Katzen sogar zu Zwangshandlungen führen, wie z.B. ein übertriebenes Aufsuchen der Katzentoilette.

Ernährung

Katzen sind Fleischfresser – so viel ist klar. Ergo sollte auch die Ernährung der Singapura in erster Linie aus Fleisch und Fisch bestehen, also Nahrung, die von Natur aus reich an tierischen Proteinen ist. Allerdings kann Fleisch allein nicht alle wichtigen Mineralstoffe und Vitamine liefern. Deshalb kann es Sinn machen, diese mithilfe von entsprechenden Ergänzungsfuttermitteln zu füttern. Klären Sie dies im Vorfeld mit dem Tierarzt ab, um die Menge und die für die Singapura notwendigen Mineralstoffe etc. richtig einzuschätzen und zu bestimmen.

Achten Sie unabhängig davon aber darauf, dass das Futter nicht mit den folgenden Dingen angereichert ist:

  • Getreide
  • Künstliche Aromastoffe
  • Zusatz- und Konservierungsstoffe

Erziehung & Platzbedarf

Singapuras sind intelligent und schüchtern, können aber dennoch ein bestimmtes Maß an Neugier mitbringen – gerade, wenn sie noch im Kittenalter sind. Eine artgerechte Sozialisierung und auch Erziehung sind demnach wichtig. Sie können Ihrer Singapura durchaus beibringen, dass ein Sofa kein Kratzbaum ist und dass die Katzentoilette für die kleinen und großen Geschäfte genutzt werden sollte. In der Regel werden einige dieser Dinge bereits durch den Züchter und die biologische Katzenmama übernommen und auch der Umgang mit Artgenossen ist etwas, was bereits die kleinen Singapura-Kätzchen und -Katerchen lernen.

Bezüglich des Platzbedarfs müssen Sie ausreichend Bewegungsfläche einplanen. Da die Singapura gerne und gut springt, ist mindestens ein hoher Kratzbaum vonnöten, damit sich die kleine und aktive Fellnase hier austoben kann. Der Vorteil dieser Kratzbäume: Sie besitzen nicht nur Kletter-, sondern auch Schlafmöglichkeiten sowie Aussichtsplattformen.

Möchten Sie Ihre Mieze als reine Wohnungskatze halten, wird sie sich zudem über katzensichere Fenster, Balkone, Terrassen oder Gärten freuen und bekommt so die für sie ebenfalls wichtige tägliche Portion Frischluft und Abwechslung.

Interessanter Fakt: Der malaiische Spitzname der Singapura ist „Kucinta“. Das heißt so viel wie „Liebeskatze“. Und wenn sie erst einmal Vertrauen gefasst hat, dann ist sie das auch tatsächlich.

Pflege

Katzen mit kurzem Fell sind in der Regel pflegeleicht. Zudem kümmern sich alle Katzen täglich länger um ihre Fellpflege. Dennoch können Sie Ihre Singapura mit wöchentlichen Fellness-Einheiten etwas Gutes tun und das beinhaltet mehr als nur das Herauskämmen von losen Haaren. Kämmen und bürsten kann die Bindung zwischen Ihnen und Ihrer Mieze stärken – sofern sie beim Anblick des Grooming-Accessoires nicht sofort Reißaus nimmt, versteht sich.

Gesundheit

Bei Rassekatzen kann es je nach Zucht leider immer auch zu Inzuchten kommen. Das gilt insbesondere für seltene Rassen wie die Singapura, da der Genpool, auf den zugegriffen werden kann, entsprechend begrenzt ist. Ergo kann es sein, dass Erbkrankheiten auftreten können. Allerdings gibt es hierzu keine ausreichenden Dokumentationen. Achten Sie darauf, dass der Züchter auf jeden Fall die folgenden Krankheiten ausschließen kann:

  • Nierenleiden
  • Herzerkrankungen
  • Augenerkrankungen, die zur Erblindung führen können

Zudem sollten Sie Ihre Katze auf jeden Fall gegen Katzenschnupfen, Katzenseuche und Feline Leukämie/FeLV impfen lassen. Letztere Impfung hilft allerdings nur, wenn die Singapura hierauf negativ getestet wurde. Ist die kleine Maus auch außer Haus unterwegs, sollten Sie sie ebenfalls gegen Tollwut impfen lassen.

Zusätzlich können regelmäßige Wurmkuren oder Parasitenkuren sinnvoll sein.

Kosten

Eine Singapura von einem seriösen Züchter kostet zwischen 900 und 1.200 Euro. In diesen Anschaffungskosten sind aber bereits die Kastration, die ersten Impfungen und Entwurmungen enthalten sowie die entsprechenden Tests bezüglich der Erbkrankheiten.

Zusätzlich zu den Anschaffungskosten kommen auch die Kosten für die Erstausstattung. Diese sollte auf jeden Fall die folgenden Dinge beinhalten:

  • Spielzeug, gerne auch Intelligenzspielzeuge
  • Pro Katze eine Katzentoilette plus eine Toilette mehr
  • Kratzbäume, gerne mehrere, große und weitläufige Kratzbäume
  • Katzenauslauf für Garten oder Balkon, da die kleine Singapura viel Platz braucht

Behalten Sie bitte unbedingt auch immer die Kosten für Futternäpfe, Trinkvorrichtungen und das Futter im Hinterkopf. Gerade Futter, aber auch Spielzeug und Katzenstreu, zählen zu den „laufenden Kosten“, die pro Monat immer anfallen und nicht vergessen werden sollten. Ebenfalls relevant sind außerdem die jährlichen Kosten für den Tierarzt.

Welche Überlegungen sind vonnöten, wenn ich mir eine Singapura-Katze zulege?

Der Einzug einer Katze, also auch einer Singapura, sollte im Vorfeld genau durchdacht sein. Denn die Kleinen mögen zwar einfach nur zum Knuddeln niedlich sein, aber sie bedeuten eben auch, dass man für die nächsten Jahre die Verantwortung für ein Lebewesen übernimmt. Und wer so anhänglich und zuwendungsbedürftig ist, wie eine zutrauliche Singapura, benötigt dementsprechend viel Zeit, Liebe und Zuwendung. Das kann bedeuten, dass Ihr bisheriges Leben nicht nur auf den Kopf gestellt wird, sondern auch der ein oder andere Abstrich gemacht werden muss, beispielsweise bezüglich eines Urlaubes.

Seien Sie sich also absolut sicher, dass Sie diese Verantwortung übernehmen können und möchten. Zudem sollten die finanziellen Mittel vorhanden sein, um Ihrer neuen schnurrenden Mitbewohnerin ein artgerechtes, glückliches und gesundes Leben bieten zu können.

Haben Sie diese Punkte alle gründlich durchdacht und können hinter jeden bedenkenlos einen Haken machen, wünschen wir Ihnen und Ihrer kleinen Singapura alles Gute und viel Freude miteinander.

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