So transportieren Sie ihre Katze sicher im Auto

Katzen steht der Sinn nicht nach Reisen. Streifzüge durch das eigene Revier und Schmusestunden auf der Couch erfüllen die Tiere mit Zufriedenheit. Doch Autofahrten bleiben den Samtpfoten meist nicht erspart. Das Verstauen in der Transportbox und die Fahrt mit dem Auto verbinden die meisten Tiere mit einem Tierarztbesuch.Soll es mit der Katze in den Urlaub gehen, warten einige Herausforderungen auf Sie. Mit etwas Übung bringen Sie den kleinen Reisemuffel dazu, die Fahrt als weniger belastend zu empfinden und vielleicht doch noch Gefallen an den Ferien mit Frauchen zu finden.


Inhaltsverzeichnis


Die Katze als Beifahrer – was muss beachtet werden?

Die Autoreise mit Katze bedarf einiger Vorbereitung. Sie müssen nicht nur das Tier auf die Fahrt einstimmen, sondern auch einen Blick auf die gesetzlichen Vorgaben werfen. Haustiere werden beim Gesetzgeber zur Ladung. Wie eine Ladung korrekt zu sichern ist, kann in der StVO § 22 nachgelesen werden.

In Absatz 1 heißt es, dass Sie eine Ladung so sichern und verstauen müssen, dass diese auch bei Vollbremsungen oder Ausweichmanövern nicht umfällt, verrutscht oder für Lärm sorgt.

Wird die ausreichende Sicherung versäumt, werden Sie zur Kasse gebeten:

  • Katze nicht angemessen gesichert = Bußgeld: 30 Euro
  • Katze nicht angemessen gesichert mit Gefährdung = Bußgeld: 60 Euro, 1 Punkt
  • Katze nicht angemessen gesichert mit Sachbeschädigung = Bußgeld; 75 Euro, 1 Punkt

Über die genaue Sicherung gibt es keine Vorgaben. Es versteht sich von selbst, dass sich das Tier beim Transport nicht verletzen darf und auch für Sie selbst und die Mitfahrer nicht zur Gefahr werden sollte.

Sie ahnen es bereits – Sie kommen um die Katzenbox nicht herum. Dabei können Sie eine stabile Box aus Hartplastik, einen bequemeren Weidenkorb oder eine für Tiertransporte geeignete Textiltasche verwenden.

Der Stress beginnt vor der Fahrt …

Die Urlaubsvorbereitungen sind in vollem Gange? Nicht nur die Koffer müssen gepackt werden, stellen Sie auch die Transportbox bereit. Es kann nicht schaden, wenn der Stubentiger bereits Tage vor dem Aufbruch ein skeptisches Auge auf die Katzenbox wirft. Im Wohnbereich aufgestellt, mit einer weichen Decke ausgestattet und mit Leckerli und Spielzeug bestückt, verliert die ungeliebte Box etwas von ihrem Schrecken.

Damit die Tiere die Box nicht nur mit der Fahrt zum Tierarzt verbinden, können Sie einige Tage vor der anstehenden Fahrt zu kurzen Rundfahrten aufbrechen.

Damit lernt die Katze, den Gang in die Box nicht mehr zu fürchten, sondern mit Positivem zu verbinden. Manche Katzen nutzen den Transportkorb auch als Schlafstätte. Ist dies der Fall, haben Sie schon beinahe gewonnen und können dem Reiseantritt entspannter entgegensehen.


Damit wird die Transportbox zur Kuschelbox.

Wie kann ich die Katze im Auto ohne Stress transportieren?

Die wenigsten Katzen werden von Ihrer Idee begeistert sein. Eine Katze im Auto für längere Zeit zu transportieren, wird immer zur Herausforderung. Verstauen Sie die Katze erst kurz vor Reiseantritt in der Box. Die Zeit in dem engen Behältnis sollte für das Tier so kurz wie irgend möglich ausfallen.

Statten Sie die Box mit einer bequemen und weichen Decke oder einem Kissen aus. Da gestresste Katzen zu unkontrollierten Blasenentleerungen neigen, sollten Sie sich mit einem alten Handtuch absichern, welches über der bequemen Unterlage ausgebreitet wird.

Im Idealfall haben Sie die Katze bereits an die Box gewöhnt und die Tiere gehen freiwillig hinein. Ist dies nicht der Fall, benötigen Sie Hilfe in Form einiger Leckerli und einiges an Überredungskunst.

Bei besonders störrischen Fellnasen sollten Sie Handschuhe tragen, damit die Reise in die Ferien nicht mit unangenehmen Blessuren beginnt. Wenn es Ihnen nicht gelingt, die Tiere in die Box zu bewegen, hilft ein kleiner Trick: Versuchen Sie es einmal rückwärts. Die Katze bemerkt dann nicht sofort, was passiert und Sie können das Tier überlisten.

Tipps für eine stressfreie Autofahrt mit Katze:

  • frühzeitiges vertraut machen mit längeren Autofahrten
  • gewöhnen an den Katzenkorb (notfalls andere Box verwenden als für den Tierarztbesuch)
  • vor der Fahrt sparsam füttern wegen möglicher Reiseübelkeit
  • belohnen mit Leckerli
  • Trinkwasser zur Verfügung stellen
  • Lieblingsspielzeug in die Box geben

Wird in den Sommerurlaub gestartet, ist die Temperatur ein wichtiger Faktor für stressfreies Reisen. Öffnen Sie vor Reisebeginn alle Türen und sorgen Sie für Durchzug. Kontrollieren Sie die Temperatur im Wagen fortlaufend. Zeigt das Thermometer mehr als 20 Grad, dürfen Sie die Tiere nicht allein im Auto zurücklassen, auch nicht, wenn das Auto im Schatten steht und auch nicht, wenn Sie das Fenster einen Spalt geöffnet haben.

Der Wagen heizt sich ungeahnt schnell auf und wird für den Vierbeiner zur lebensbedrohlichen Falle.

Lassen Sie die Fenster während der Fahrt möglichst geschlossen, da Katzen sensibel auf Zugluft reagieren. Um das feine Gehör der Tiere nicht unnötig zu strapazieren, sollten Sie auf Ihre Lieblings-Hits aus der Stereoanlage verzichten. Sprechen Sie stattdessen ruhig mit Ihrem von der Reisekrankheit befallenem Tier. Meist entspannen sich die Tiere dadurch merklich.

Bei kürzeren Autofahrten belassen Sie die Katzen in der Transportbox. Dort fühlen sich die Tiere am sichersten. Wenn Sie die Box öffnen, besteht die Gefahr, dass die verschreckten Tiere in einem unbedachten Moment aus der Katzenbox entkommen und sich nicht mehr einfangen lassen.

Bei Reiseübelkeit macht sich das Wechseln der Unterlage notwendig. Schließen Sie unbedingt vorab die Autotür.

Wie lange kann ich mit einer Katze Auto fahren?

Die einfache Antwort: so kurz wie möglich. Autofahrten bedeuten für Katzen immer Stress. An dieser Stelle vielleicht ein kleiner Denkanstoß: Ist es wirklich notwendig die Katze im Auto mit in den Urlaub zu nehmen?

Sind Sie über mehrere Stunden unterwegs, bieten sich stündliche Pausen an. Schließen Sie die Türen und füttern Sie die Tiere auf dem Rücksitz. Katzen, die an die Leine gewöhnt sind, dürfen einen kurzen Spaziergang unternehmen.

Angekommen – die Katze atmet auf

Angekommen am Urlaubsort wird Ihre Katze vermutlich auf wackligen Beinen das neue Terrain erkunden. Geben Sie den Tieren Zeit, sich an das neue Umfeld zu gewöhnen. Die Transportbox bleibt geöffnet in der Ferienunterkunft stehen und kann dem Tier als Schlafplatz und Rückzugsmöglichkeit dienen.

Benötigt jede Katze eine eigene Transportbox?

Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Wenn Sie mit mehreren Katzen verreisen, mögen manche Katzen lieber mit ihrem Sozialpartner zusammen in einer möglichst großen Transportbox untergebracht werden. Sind die Katzen dagegen so im Stress, dass sie sich streiten, dann ist eine eigene Box für jede Katze sinnvoller.

Eine Ausnahme stellt der Transport von Kitten auf kurzen Strecken dar. Katzenwelpen müssen immer gemeinsam mit ihrer Mutter transportiert werden, bis sie alt genug sind um vermittelt oder von der Mutter abgesetzt zu werden.

Erwachsene Tiere dürfen auf keinen Fall in eine enge Box gezwängt werden. Sie fühlen sich schnell eingeengt. Geraten die Katzen in Panik, können sie sich gegenseitig verletzen. Weiterhin heizt die Temperatur in der Transportbox viel schneller auf, wenn sich zwei Tiere dort befinden.


Wichtig:

 Eine Katze sollte sich in einer Transportbox immer setzen, stellen und drehen können.


 

Wie sichere ich die Transportbox im Auto?

Viele Katzenhalter schnallen die Boxen auf dem Vordersitz mit dem Gurt fest. Der Transport im Kofferraum ist tabu. Auch im Fußraum ist der Katzenkorb ungesichert und kann bei Vollbremsungen zum gefährlichen Wurfgeschoss werden.

Der ADAC empfiehlt, die Katzenbox auf dem Rücksitz, quer zur Fahrtrichtung festzuzurren. Damit das Tier auch bei einer Vollbremsung ausreichend geschützt ist, muss die Fixierung des Behältnisses über den Beckengurt erfolgen.


Gut zu wissen:

Bei einem Aufprall erfolgt die Kräfteverteilung bei seitlicher Positionierung auf den ganzen Körper. Dies erhöht die Lebenschancen der Tiere bei Unfällen.


Worauf ist beim Kauf von Transportboxen zu achten?

Wenn Sie eine Katze im Auto transportieren möchten, ist eine stabile Box notwendig. Boxen, die mit einem Griff versehen sind, erleichtern die Fixierung mit den Sicherheitsgurten. Katzen lassen sich leichter in Boxen bewegen, die sich nach oben hin aufklappen lassen. Boxen mit Gitter bieten eine gute Durchlüftung und geben den Tieren Gelegenheit, ihre Umgebung zu beobachten.                      
            

Weitere lesenswerte Beiträge


Weitere Themen rund um die Katze