Laperm

Die liebenswürdige und verspielte LaPerm ist eine Katzenrasse, die vor allem durch ihr gewelltes Fell auffällt. Anschmiegsam und kuschelbedürftig ist sie und fordert diese Streicheleinheiten auch gerne ein. Ihr liebster Platz im Haus ist der Schoß des Besitzers. Die aus den USA stammende Rasse erweist sich sonst als relativ pflegeleicht, möchte jedoch stets beschäftigt werden.

Was Sie sonst noch über die leicht zu erziehende Rasse wissen sollten und worauf Sie am besten schon bei der Anschaffung achten, erfahren Sie nachfolgend.

Steckbrief

  • Rasse: LaPerm
  • Herkunft: USA, Oregon
  • Gewicht: Katze: 2,5 bis 4 kg, Kater: 3 bis 5 kg
  • Größe: mittelgroß
  • Alter: 15 Jahre und älter
  • Charakter: anhänglich, menschenbezogen, liebenswürdig, verspielt
  • Fell und Farbe: weiches und lockiges Fell, alle Farben erlaubt
  • Pflege: gering
  • Bewegungsdrang: mittel
  • Besonderheiten: durch Genmutation entstanden, Kitten kommen nackt zur Welt, guter Jäger

Inhaltsverzeichnis


Herkunft

Die Geschichte der Rasse ist noch recht jung und begann auf einer Farm unweit von The Dalles, im US-Bundesstaat Oregon. Linda Koehl hielt Hauskatzen, die sich auf dem Areal frei bewegen konnten. Im Jahre 1982 erstaunte ein Kitten des sechsköpfigen Wurfs, da es nackt zur Welt kam. Mit acht Wochen bekam das Kätzchen lockiges Fell.

Auch das Wesen entsprach nicht dem der Hauskatze. Das Tier band sich viel stärker an Menschen und folgte Frauchen bald auf Schritt und Tritt. Linda Koehl taufte das Kätzchen Curly. Curly bekam wie seine Geschwister Freigang auf der Farm.

Die Spontanmutation setzte sich fort, als sich Curly mit einem Kater aus der Nachbarschaft verpaarte. Der Wurf bestand aus fünf Katern, die ebenfalls nackt zur Welt kamen und bald darauf zu Lockenkatzen wurden.

Linda Koehl begann nun mit der gezielten Verpaarung und studierte das Leben der neuen Katzenrasse. Eine erste Präsentation auf einer Katzenausstellung fand allgemeinen Anklang. Die Bezeichnung LaPerm wurde geboren. Dabei handelt es sich um eine Ableitung des amerikanischen „perm“, der Kurzform von „Dauerwelle“.

Die offizielle Anerkennung der Rasse wurde im Jahre 2004 von der TICA vorgenommen. Die FIFé ließ sich bis 2015 Zeit, um einen eigenen Rasse-Standard festzulegen. Die LaPerm ist eine noch junge Rasse mit einem überschaubaren Kreis an Züchtern, welche sich überwiegend in den USA befinden. Aber auch in Deutschland, Frankreich oder den Niederlanden wächst die Anzahl der Liebhaber.


Interessant!

Im Gegensatz zu anderen Rex-Katzen erfolgt die Vererbung des Gens bei der LaPerm dominant. Das Fell bleibt auch bei Fremdverpaarung gekräuselt.


Die FIFé erlaubt seit 2015 keine Einkreuzung anderer Rassen mehr. Im Zuchtpool befinden sich, neben der Langhaarkatze, auch einige LaPerms mit glattem Fell. Verpaaren sich diese mit den Lockenkatzen, kann der Wurf aus glatthaarigen und gelockten Kitten bestehen.

Aussehen

Ein kennzeichnendes Merkmal dieser Katzenrasse ist das ungewöhnliche Rex-Fell mit seinen dichten Locken. Ursprünglich war die LaPerm eine Kurzhaarkatze. Durch gezielte Züchtung entstand eine Langhaarvariante mit einer feinen und luftigen Lockenpracht. Der wie ungekämmt wirkende Look wird als „Gypsy Shag“ bezeichnet.

Züchterin Linda Koehl unterschied zwischen drei Haararten:

  • BC (born curled) = Die Kitten besitzen das gelockte Fell bereits von Geburt an.
  • BS (born straight) = Die Kätzchen haben glattes Fell.
  • BB (born bald) = Die Katzen kommen nackt auf die Welt.Das Lockenfell entwickelt sich erst später.

Da alle Farben und Fellzeichnungen anerkannt sind, eröffnet dies vielfältige Möglichkeiten für die Zucht. Großer Beliebtheit erfreuen sich rote LaPerms und Tiere mit Points. Im Winter wirkt das Fell dichter und einige Katzen bilden am Hals einen Kragen aus.

Die LaPerm wird als mittelgroße, Katze mit muskulösem Körperbau beschrieben. Für ihre Größe bringen die Tiere erstaunlich viel Gewicht mit. Der Kopf erscheint keilförmig mit leichten Rundungen. Die Schnurrhaare sind lang und gelockt. Die Nase ist gerade.

Alle Augenfarben sind anerkannt. Die Augen sind mittelgroß, mandelförmig und stehen leicht schräg. Die Gesichtslinie wird von den auffallend großen Ohren verlängert. Bei der Langhaar-Variante können die Ohren eine gelockte Behaarung aufweisen.

Die LaPerm steht auf mittellangen Beinen, wobei die Hinterbeine etwas länger als die Vorderbeine erscheinen. Die Pfoten sind mittelgroß und gerundet. Der Schwanz ist mittellang und dick am Ansatz. Durch das wellige Fell der LaPerm wirkt der Schwanz wie eine Flaschenbürste.

Bei der Langhaar-Variante treten die längsten Locken an Halskrause und Ohransatz auf. Fülle und Felllänge ändern sich im Wechsel der Jahreszeiten.

Charakter

Das Wesen dieser Rasse wurde bereits bei Stamm-Mutter Curly deutlich. Sie unterschied sich deutlich von den wilden und ungestümen Freigängern und genoss ausgiebig die Streicheleinheiten von Frauchen, dem sie sich eng und bereitwillig anschloss.

Trotz zahlreicher Fremd-Einkreuzungen sind das sanfte, verschmuste Wesen und die starke Menschenbezogenheit den Tieren erhalten geblieben. Der Lieblingsplatz der LaPerm ist der Schoß Ihrer Besitzer. Die Engländer bezeichnen LaPerms als „Lappies“, was stellvertretend für „lap“, zu Deutsch „Schoß“ steht.

Das Temperament der LaPerm sollten Sie jedoch nicht unterschätzen. Besonders in jungen Jahren ist die LaPerm ausgesprochen spielfreudig und tobt und klettert gern. Der kecke Übermut der Tiere führt zu vielerlei lustigen Situationen.

Lebenserwartung

Kitten, die nackt zur Welt kommen, entwickeln ihre Behaarung etwa ab der achten Woche. Bis die Tiere vollständig ausgewachsen sind, können bis zu zwei Jahre vergehen. Eingängige Studien über die Lebenserwartung der LaPerm liegen aufgrund der noch jungen Geschichte der Rasse nicht vor.

Es kann aber davon ausgegangen werden, dass eine LaPerm bei guter Gesundheit und artgerechter Haltung und Pflege ein Alter von 15 bis 20 Jahren erreichen kann.


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Ernährung

Die LaPerm ist eine kräftige und robuste Katze, welche keine expliziten Ansprüche an ihre Ernährung stellt. Um ein langes und gesundes Katzenleben zu gewährleisten, ist eine hoch- und vollwertige Fütterung ein wichtiger Eckpfeiler.

Hochwertiges Katzenfutter erkennen Sie an folgenden Eigenschaften:

  • hoher Fleischanteil (etwa 70 Prozent)
  • reines Muskelfleisch (keine tierischen Nebenerzeugnisse)
  • geringer Getreideanteil
  • kein Zucker
  • keine Konservierungsstoffe
  • keine Geschmacksverstärker

Derartig zusammengesetztes Katzenfutter kommt der natürlichen Ernährung der Tiere nahe. Auch Barfen kann eine Option darstellen. Bei dieser Ernährungsform werden die Tiere lediglich von rohem Fleisch ernährt. Hierfür ist einige Sachkenntnis notwendig. Sie müssen Nahrungstabellen berücksichtigen und verschiedene Vitamine und Aminosäuren zuführen.


Tipp:

Die Aminosäure Taurin ist für Katzen lebensnotwendig und muss täglich mit der Ernährung zugeführt werden. Katzen können selbst nicht ausreichend Taurin herstellen. Dies unterscheidet die Samtpfote von anderen Tieren.


Viele Katzen ziehen Trockenfutter dem Nassfutter vor. Ist dies der Fall, müssen Sie die Katze dazu animieren, ausreichend zu trinken. Es kann das Aufstellen eines Katzenbrunnens empfohlen werden.

Haltung & Platzbedarf

Die Haltung der LaPerm ist unkompliziert, sofern Sie dem Wesen der Tiere entsprechen und der anhänglichen Wohnungskatze viel Aufmerksamkeit widmen. Die Katzenhaltung sollte darauf abgestimmt werden, dass es sich um besonders menschenbezogene Tiere handelt.

Mehrere Stunden täglich sollten Sie Ihrer LaPerm widmen können. Die Tiere lassen sich gern herumtragen und sind für Spielstunden und Kuscheleinheiten zu begeistern. Da die LaPerm nicht gerne allein bleibt, wird eine Mehrkatzenhaltung empfohlen.

Auch als Familienkatze ist die LaPerm bestens geeignet. Dann wird es garantiert nicht langweilig und die Kinder finden in den gutmütigen Tieren willkommene Spielkameraden.

Ist Frauchen in der Nähe, stellt die LaPerm keine großartigen Ansprüche an ihre Umgebung. Die Katzen fühlen sich auch in einer kleineren Wohnung wohl. Sie sollten jedoch dafür sorgen, dass ausreichend Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten vorhanden sind.

Gegen einen katzensicheren Balkon haben die Tiere nichts einzuwenden. Ein kontrollierter Freigang wird ebenfalls gern angenommen. Dabei werden sich die anhänglichen Tiere aber meist nicht in einem größeren Radius fortbewegen.

Harmonie

Das Zusammenleben mit der LaPerm gestaltet sich harmonisch und ausgeglichen, solange die Katzen die Nähe des Menschen spüren. Die Tiere mögen es nicht, allein zu sein. Eine Zweitkatze kann die Abwesenheit von Frauchen recht gut überbrücken. Es eignen sich agile und temperamentvolle Rex-Katzen. Auch mit gewöhnlichen Hauskatzen verstehen sich die Tiere in der Regel gut.

Kinder, andere Haustiere und auch Hunde sind eine willkommene Gesellschaft für die LaPerm.

Zeitaufwand

Sie werden sich kein Tier anschaffen, ohne bereit zu sein, Zeit mit dem Vierbeiner zu verbringen. Für die LaPerm ist Ihre Gesellschaft unentbehrlich. Die Katzen schließen sich ihrem Menschen an und haben in der Familie schnell eine entsprechende Bezugsperson gefunden.

Verbringen Sie möglichst viel Zeit mit Ihrer Katze. Dies wird eine Bereicherung für beide Seiten darstellen. Die LaPerm ist geduldig und gelehrig. Viele Tiere folgen Frauchen wie ein Hund und reagieren auf Zuruf.

Erziehung

Da sich die LaPerm offen und bereitwillig ihren Haltern zuwendet, wird die Erziehung nicht zum Problem. Spielerisch lassen sich den Tieren gewünschte Verhaltensweisen antrainieren oder unerwünschtes vergessen lassen. Geben Sie klare Anweisungen und erziehen Sie die Katzen mit liebevoller Konsequenz.

Das Clicker-Training kann Ihnen dabei hilfreich sein. Positive Verhaltensweisen werden belohnt. Negatives Verhalten wird nicht getadelt, sondern ignoriert. Ganz von selbst werden die intelligenten Tiere lernen, welches Verhalten gewünscht ist und die belobigten Verhaltensweisen fortan öfter wiederholen.

Pflege

Die Pflege der Kurzhaar- wie Langhaarkatzen ist problemlos. Die Tiere kümmern sich in der Regel selbstständig um die Fellpflege. Unterstützung leisten sollten Sie im Frühling und Herbst, wenn der Fellwechsel ansteht.

Mit einer weichen Bürste lassen sich überschüssige Haare auskämmen. Damit helfen Sie den Tieren, beim Putzen weniger Haare zu verschlucken und halten gleichzeitig ihre Teppiche und Polster sauberer.

Regelmäßiges Bürsten wird von den verschmusten Tieren gerne angenommen und als zusätzliches Verwöhnprogramm geschätzt.

Gesundheit

Die Gesundheit der LaPerm können Sie durch eine gesunde Ernährung und eine regelmäßige Kontrolle von Augen, Ohren und Mundraum unterstützen. Jährliche Kontrolluntersuchungen beim Tierarzt sollten ebenfalls wahrgenommen werden, um mögliche Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Ebenso wird der Tierarzt den Impfstatus kontrollieren und ggf. auffrischen.

Erbkrankheiten sind bei der noch jungen Rasse nicht bekannt. Dennoch kann es, ähnlich wie bei der Hauskatze, zu Erkrankungen kommen.

Zu nennen wäre hier die hypertrophe Kardiomyopathie, gekennzeichnet durch eine Verdickung des Herzmuskels. Für die rechtzeitige Diagnose empfiehlt sich die jährliche Durchführung einer Echokardiografie.

Eine weitere mögliche Erbkrankheit wäre ein Pyruvatkinase Defizit, welches eine Anämie auslösen kann. Die mögliche Veranlagung lässt sich durch einen Gentest aufdecken.

Züchter

Die Anzahl der Züchter in Deutschland bleibt überschaubar. Nach wie vor konzentriert sich die Zucht auf die USA, das Ursprungsland der Rasse. Wenn Sie sich für diese Tiere entscheiden, ist zunächst einiges an Recherche notwendig.

Seriöse Züchter lassen sich über die Verbände finden. Es kann vorkommen, dass Sie sich auf eine längere Anreise einstellen müssen, um die Kitten vorab besichtigen und bei einem weiteren Termin kaufen und ins neue Zuhause transportieren zu dürfen. Die kann für beide Seiten Stress bedeuten. Die meisten Katzen mögen keine langen Autofahrten.

Der Kauf bei seriösen Züchtern bringt Ihnen entscheidende Vorteile:

  • artgerechte Aufzucht
  • Abgabe nicht vor der zwölften Woche (wichtig für die Sozialisierung)
  • Stammbaum kann eingesehen werden (Inzucht lässt sich vermeiden)
  • Gesundheitszeugnisse werden ausgehändigt
  • Impfpass wird übergeben

Sie können vor Ort die Elterntiere besichtigen und bekommen einen Einblick in die Haltungsbedingungen. Weiterhin steht Ihnen fortan ein kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung, wenn es wichtige Fragen zu Haltung und Ernährung zu klären gibt.

Kostenpunkt

Jedes Haustier ist mit Kosten verbunden. Wenn Sie eine Katze anschaffen, sollten Sie eine gewisse Grundausstattung bereits vor deren Einzug parat haben. Katzen brauchen Routine. Diese stellt sich schnell ein, wenn die Tiere alle notwendigen Utensilien bereits beim Einzug vorfinden.


Gut zu wissen!

Erfahrungsgemäß führt bei der LaPerm und anderen Samtpfoten der erste Weg im neuen Zuhause geradewegs zum Katzenklo.


Angeschafft werden sollten:

  • Transportbox
  • Katzenklo
  • Fressnäpfe
  • Kratzbaum
  • Spielzeug
  • Kamm und Bürste
  • Einstreu
  • Futter

Die Preise für die LaPerm variiert mit Alter, Geschlecht und Abstammung der Tiere. Für den Kauf der LaPerm sollten zwischen 600 und 1.200 Euro eingeplant werden. Um die Tiere gesund und vollwertig zu ernähren sind monatlich Kosten in Höhe von 40 bis 60 Euro nötig.

Der Tierarzt verlangt für die jährliche Kontrolle zzgl. Impfung etwa 100 Euro. Seien Sie auch auf unvorbereitete finanzielle Aufwendungen für Medikamente und medizinische Eingriffe vorbereitet.

Welche Überlegungen sind vonnöten, wenn ich mir diese Rasse zulegen möchte?

Die LaPerm ist ein liebenswertes Tier, welches sich auch für Anfänger eignet. Wichtig ist, dass Sie sich ausreichend um die anhänglichen Katzen kümmern können und möglichst täglich viel Zeit mit der LaPerm verbringen. Die Tiere möchten nicht alleingelassen werden.

Gut geeignet ist die LaPerm als Familienkatze. Eine Zweitkatze sollte den Tieren Gesellschaft leisten, wenn Sie Ihren Verpflichtungen außer Haus nachgehen. Planen Sie täglich gemeinsame Zeit für Spielen und Schmusen ein.    

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