Herkunft
Die Existenz der Kurilen Bobtail ist bereits um 1800 belegt. Die Tiere wurden nach ihrer Heimat benannt. Auf den Kurilen Inseln im Osten Russlands und der Insel Sachalin konnten größere Bestände der Rasse nachgewiesen werden. Mitte des 20. Jahrhunderts wurden die Katzen von russischen Wissenschaftlern und Soldaten entdeckt und in den europäischen Teil des Landes gebracht. Dort wurden die Grundlagen für die gezielte Zucht der Katze geschaffen.
Forscher vermuten, dass es sich bei der Kurilen Bobtail um eine alte Rasse handelt, deren Entstehung auf eine Genmanipulation zurückgeht. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die Kurilian als Weiterentwicklung der Japanese Bobtail verstanden werden kann und die Japaner die Katzen einst nach Russland brachten.
Interessant:
„Auf den Kurilen leben zahlreiche verschiedene Wildkatzen-Arten, welche der Kurilen Bobtail ähneln.“
Im europäischen Teil Russlands wird die Kurilen Bobtail seit dem beginnenden 20. Jahrhundert gezielt gezüchtet. Dabei wurden kaum genetische Veränderungen deutlich. Viele ursprüngliche Merkmale sind erhalten geblieben, sodass die Tiere noch immer stark vom rauen Klima ihrer ursprünglichen Heimat geprägt sind.
Die relativ dicke Haut bietet einen zuverlässigen Schutz gegen Kälte und Nässe. Von dieser Robustheit profitiert die heutige Hauskatze.
Aussehen
Die Kurilen Bobtail hat eine stattliche Erscheinung. Der Körper wirkt kompakt und muskulös. Die Beine sind kräftig, wobei die Hinterpfoten länger erscheinen als die vorderen Gliedmaßen. Dies hat den Tieren den Beinamen „kleiner Hausluchs“ verschafft. Die kräftigen Hinterbeine verleihen der Kurilen Bobtail eine enorme Sprungkraft.
Der Schwanz ist ein Alleinstellungsmerkmal der Kurilian. Die Tiere besitzen einen etwa acht Zentimeter langen Pomponschwanz, welcher eckig, spiralförmig oder geknickt verlaufen kann. Der keilförmige Kopf wirkt nicht zuletzt durch die gut ausgebildeten Wangen und die quadratische Schnauze imposant und ausdrucksvoll.
Die mittelgroßen Ohren setzen hoch an und an deren Enden lassen sich Ohrpinsel erkennen. Die großen, walnussförmigen Augen stehen leicht schräg. Das Fell der Kurilen Bobtail ist meist halblang, erscheint dicht und besitzt einen seidigen Glanz. Die Kurilen Bobtail ist auch als Kurzhaar-Katze anerkannt. Kennzeichnend für die Konturen des Haarkleides ist die beinahe komplett fehlende Unterwolle. Auch gefleckte Varietäten kommen vor.
Folgende Farben sind beim Deckhaar erlaubt:
- Schwarz
- Creme
- Creme mit weißem Anteil
- Blau
- Rot
- Rot mit Silber
- Rot mit Gold
Charakter
Nicht nur ihre imposante Erscheinung zeichnet die Kurilen Bobtail aus, sondern auch mit ihrem Wesen kann die stattliche Russin beeindrucken. Die Tiere sind als freundlich und sozial bekannt. Sie werden keine Probleme haben, die Katzen an Artgenossen und andere Haustiere zu gewöhnen.
Mit Kindern geht die Kurilen Bobtail geduldig und liebevoll um. Am wohlsten fühlen sich die schmusebedürftigen Samtpfoten auf Frauchens Schoß. Auf ihre Streicheleinheiten möchten die Tiere nicht verzichten. Diese dürfen auch Besucher gern verteilen, denn die Kurilen Bobtail reagiert auf Gäste in der Regel weder abweisend noch zurückhaltend.
Die Kurilen Bobtail lässt keine Spielmöglichkeiten aus und liebt es zu jagen. Alles, was sich bewegt, ist für die Katzen von Interesse. Freigänger präsentieren Ihnen nicht nur die eine oder andere Maus, sondern machen auch vor Ratten nicht Halt. Wenn Sie sich eine treue Familienkatze wünschen, wird Sie die Kurilen Bobtail nicht enttäuschen.
Ihre Unabhängigkeit möchten die einst wilden Inselbewohner allerdings nicht komplett aufgeben. Daher schließen sie sich nicht bedingungslos jedermann an, sondern wählen ihre Bezugspersonen mit Bedacht aus. Solange sich die Katze nicht langweilt und sich ausreichend bewegen kann, handelt es sich um einen ausgeglichenen tierischen Mitbewohner, der problemlos auch von Anfängern gehalten werden kann.
Lebenserwartung
Mit etwa einem Jahr ist die Kurilen Bobtail ausgewachsen. Die Katzenrasse gilt allgemein als gesund und robust. Von einer Lebenserwartung von 15 Jahren und mehr kann ausgegangen werden, wenn es sich um gesunde Tiere von erfahrenen Züchtern handelt.
Inzucht sollte ausgeschlossen werden können, da diese die Lebenserwartung deutlich herabsetzt und die Katzen allgemein kränklich und anfälliger für Krankheiten erscheinen.