American Shorthair

Die American Shorthair überrascht Katzenfreunde mit ihren zahlreichen Fellfarben und Zeichnungen. Aktiv und kontaktfreudig hat die amerikanische Hauskatze längst die Neue Welt erobert.

Unser nun folgender Ratgeber macht Sie mit einem ausgezeichneten Jäger und verschmustem Hausgenossen vertraut. Als beliebteste Vertreter dieser robusten und anhänglichen Katzenrasse gelten die Tabbies. 

Steckbrief Amercian Shorthair

  • Rasse: American Shorthair, Amerikanisch Kurzhaar
  • Herkunft: England
  • Gewicht: Katze: 3 bis 4,5 kg, Kater: 4 bis 7 kg
  • Größe: mittelgroß bis groß
  • Alter: 15 bis 20 Jahre
  • Charakter: treu, ruhig, anpassungsfähig, neugierig, verspielt, intelligent
  • Fell und Farbe: kurzes dichtes Fell, große Farben-Vielfalt
  • Pflege: gering
  • Bewegungsdrang: mittel
  • Besonderheiten: robuste Rasse, miaut wenig, guter Jäger

Inhaltsverzeichnis


Herkunft

Es hält sich die Legende, dass die ersten Amercian Shorthair Katzen an Bord der legendären Mayflower auf den Kontinent kamen. Ob 1620 tatsächlich Katzen in Massachusetts an Land gingen, bleibt in der Geschichte verborgen.

Tatsache ist, dass zahlreiche europäische Siedler die Rattenfänger mit nach Nordamerika brachten. In den USA entwickelte sich schließlich mit der Amerikanisch Kurzhaar eine robuste Hauskatze und besonders die Tabby-Variante der Rasse erfreute sich bald großer Beliebtheit. 

Die American Shorthair durchlief eine andere Entwicklung als ihre britischen Verwandten. Die Neue Welt hielt ein raues Klima und zahlreiche Feinde bereit. Eine natürliche Selektion setzte ein und sorgte dafür, dass nur die größten und stärksten Vertreter überlebten.

Ein robustes Fell und andere charakteristische Merkmale hatten sich bereits durchgesetzt, als die American Shorthair im ausgehenden 19. Jahrhundert in den Fokus der Züchter geriet. Die ersten „Domestic Shorthair“ erlangten wenig Aufmerksamkeit. Dies änderte sich, als im Jahre 1896 eine Tabby-Katze auf einer Katzenausstellung im New Yorker Madison Square Garden ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Dollar erhielt. Erst danach kam diese Katzenrasse in Mode.

Offiziell registriert wurde die Rasse jedoch erst im Jahr 1904 durch den Kater Buster Brown. In den 1950er Jahren wurden die Tiere auf Ausstellungen in ganz Amerika gezeigt, wobei im Jahr 1965 ein silberner American Shorthair sogar zur „Katze des Jahres“ gekürt wurde. Nun konnte sich die Rasse schneller durchsetzen und weiter etablieren.

Aussehen

Die American Shorthair ist eine mittelgroße bis große Katze mit kompaktem Körperbau, ausgeprägten Schultern und muskulösen Beinen. Der Kopf ist groß und wird durch volle Wangen und eine quadratische Schnauze geprägt, wobei die Nase mittellang erscheint. Zudem passt der Nasenspiegel zur Fellfarbe.

Als Augenfarbe sind Goldfarben oder Grün erlaubt. Die Augen sind groß und stehen weit auseinander. Zudem besitzt sie mittelgroße Ohren, die in einer leicht abgerundeten Spitze enden. Die Beine sind mittellang und enden in schweren gerundeten Pfoten. Auch die Pfotenballen entsprechen der Fellfarbe. Der Schwanz ist mittellang, besitzt einen dicken Ansatz und eine stumpfe Spitze.

Das Fell ist kurz, dicht und kompakt. Darin unterscheidet sich die American Shorthair nicht von der Europäisch Kurzhaar. Die Anerkennung der Fellfarben unterscheidet sich zwischen den einzelnen Zuchtverbänden.

Folgende Farbschläge werden beispielsweise von der Cat Fanciers Association anerkannt:

  • Schwarz (ohne Grau-Anteil, Augen Gold, Pfotenballen Schwarz)
  • Weiß (Augen Blau oder Gold)
  • Rot (ohne Weiß-Anteil)
  • Creme (Beige ohne Weiß-Anteil)
  • Blau (Augen Gold)
  • Chinchilla (weißes Fell, an den Spitzen Schwarz, Augen Grün)
  • Shaded (schwarz oder rot gefärbte Spitzen)
  • Smoke (Bänderung mit hohem Schwarz-Anteil, auch Rot und Blau möglich)                   
  • Calico (Glückskatzen, schwarze und rote Flecken auf weißem Grund)

Die Bezeichnung „Tabby“ steht bei der American Shorthair für alle Tigerkatzen. Neben der klar definierten Tabby-Zeichnung existieren auch getigerte „patched Tabby-Katzen“. Kommt die Zeichnung nur auf Kopf, Schwanz, Beinen und Nacken vor, wird von „ticked Tabby“ gesprochen.

Charakter

Wünschen Sie sich eine freundliche und unkomplizierte Fellnase an Ihrer Seite, ist die American Shorthair wie geschaffen. Diese Rasse ist sehr menschenbezogen und unkompliziert in ihrer Haltung.

Die Vorfahren der Tiere kamen als Jäger ins Land. Der Jagdtrieb ist bei der American Shorthair bis heute stark ausgeprägt. Sie eignet sich also vor allem als hervorragender Mäusejäger. Dabei sind die Tiere weder aggressiv noch dominant und kommen gern nach dem Ausflug ins Freie zurück auf Ihren Schoß.

Die anpassungsfähige American Shorthair fühlt sich in einer Großfamilie ebenso Zuhause wie in einem Single-Haushalt. Die Katze kommt mit Kindern gut zurecht und versteht sich oft auch ausgezeichnet mit Hunden.

Lebenserwartung

Bis die American Shorthair ausgewachsen ist, können 1,5 bis zwei Jahre vergehen. Die robusten Tiere besitzen eine der höchsten Lebenserwartungen im Katzenreich. Ein 20-jähriger Katzen-Opa ist keine Seltenheit. Ein langes und gesundes Leben können Sie durch eine hochwertige Ernährung und eine artgerechte Haltung fördern. Inzucht ist bei dieser Rasse weniger ein Thema als bei Exoten und anderen Rassen.

Ernährung

Bekommt die Amercian Shorthair nicht ausreichend Bewegung, neigt die Rasse schnell zu Übergewicht. Auch nach der Kastration gehen die Kater nicht selten zusehends in die Breite. Damit Ihr Liebling alle notwendigen Nährstoffe in einer angemessenen Dosis erhält, sind Sie gefragt.

Das Risiko einer Gewichtszunahme und möglichen Verdauungsproblemen lässt sich minimieren, wenn Sie zu hochwertigem Futter greifen.


Wichtig!

„In einem hochwertigen Katzenfutter für die American Shorthair hat Zucker nichts verloren. Auch tierische Nebenprodukte sollten nicht enthalten sein. Diese belasten das Verdauungssystem und können ebenfalls eine Gewichtszunahme zur Folge haben.“


Das Barfen ist eine willkommene Alternative für diese aktive und robuste Katzenrasse. Die Fütterung von Rohfleisch entspricht den natürlichen Ernährungsgewohnheiten der Tiere. Übergewicht lässt sich so weitgehend vermeiden und unerwünschte Zusatzstoffe in der Nahrung können Sie von vornherein ausschließen.

Bei zu Übergewicht neigenden Katzen sollten die Futterrationen entsprechend reduziert werden. Ein ausgiebiges Aktivprogramm mit Frauchen bringt den Stubentiger schnell wieder auf sein Idealgewicht.

Haltung & Platzbedarf

Die Haltung und Pflege der ausgeglichenen und ruhigen Katzenrasse gestaltet sich unkompliziert. Auch als Anfängerkatze ist die American Shorthair bestens geeignet. Sie können mit den Tieren erste Erfahrungen sammeln und die Liebe zu Katzen für sich entdecken.

In einem neuen Zuhause können sich die Katzen schnell einleben. Sie kommt auch mit Zwei- wie Vierbeinern gut aus. Allerdings sind diese Samtpfoten nicht die geborenen Schmuse- und Schoßkatzen.

Kann kein Freigang geboten werden, sollte die Wohnung nicht zu klein sein und viele katzengerechte Bereiche aufweisen:

  • Gestaltung des Fensters als Aussichtsplatz
  • Kratzbaum deckenhoch und mit vielen verschiedenen Ebenen
  • Katzenhöhle als Versteck und Rückzugsmöglichkeit
  • Fellmäuse und Spielangeln, um den Jagdtrieb zu befriedigen
  • Intelligenzspielzeug für geistige Herausforderungen

Die American Shorthair hat sich ihre Unabhängigkeit ein Stück weit bewahrt und bindet sich nicht zu eng an Frauchen. Dies hat den Vorteil, dass die Tiere auch einige Zeit alleingelassen werden können, ohne Schaden zu nehmen. Nichtsdestotrotz: Katzen sind keine notorischen Einzelgänger und fühlen sich in Gesellschaft mit Artgenossen wohler. Mit der Anschaffung einer Zweitkatze machen Sie definitiv alles richtig.

Harmonie

Der unkomplizierte Vierbeiner ist die ideale Familienkatze. Kinder werden zu liebgewonnenen Spielgefährten und selbst mit Hunden versteht sich die American Shorthair in der Regel ohne Probleme.

Die Tiere teilen sich mit, ohne als übermäßig gesprächig zu gelten. Um die Neugierde der American Shorthair zu befriedigen, sollten ausreichend Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten vorhanden sein.


Unsere Empfehlung:

„Wenn die Tiere als Wohnungskatzen gehalten werden sollen, sollten Sie mögliche Fluchtwege gut absichern, denn die Neugierde der American Shorthair treibt sie in einem unbedachten Moment schnell ins Freie.“

Als Zweitkatze eignen sich Exoticshorthair, Europäisch Kurzhaar oder Britisch Kurzhaar. Auch mit einer gewöhnlichen Hauskatze kommt die robuste Amerikanerin gut zurecht.

Zeitaufwand

Jedes Haustier benötigt täglich Aufmerksamkeit und Zuwendung. Dabei macht die American Shorthair keine Ausnahme. Da sich die Tiere weniger intensiv dem Menschen anschließen, bleiben sie auch ohne Probleme einige Stunden allein im Haus.

Nach Ihrer Rückkehr sollten Spielen und Kuscheln auf dem Programm stehen. Die aktiven Katzen sollten täglich mindestens eine Stunde intensiv beschäftigt werden, Spielangeln nachjagen, Bälle fangen oder sich an Intelligenzspielzeugen versuchen.

Erziehung

Die klugen Tiere verstehen genau, was Frauchen meint, werden jedoch nicht immer bedingungslos kapitulieren. Geduld ist also gefragt, wenn Sie dem Stubentiger bestimmte Verhaltensweisen an- bzw. abgewöhnen möchten.

Am besten lassen sich die verspielten Tiere mit dem Clicker-Training erziehen. Dabei wird positives Verhalten mit einem Leckerli belohnt. Dies haben die Katzen schnell verinnerlicht und werden das gewünschte Verhalten häufiger zeigen.

Pflege

Die Kurzhaarkatze benötigt keine aufwendige Pflege. Steht im Frühling und im Herbst der Fellwechsel an, sollte Frauchen mehrmals wöchentlich zu Kamm und Bürste greifen. Damit unterstützen Sie die Tiere und verhindern, dass zu viele lose Haare verschluckt werden. Auch auf Polstern und Teppichen findet sich dann weniger Fell.

Bei Freigängern sollten Sie täglich das Fell, die Augen und die Ohren kontrollieren. So entgehen Ihnen weder Kampfverletzungen noch ungeliebte Parasiten im Katzenfell.

Gesundheit

Die American Shorthair hat den Ruf, zu den robusten und gesunden Katzenrassen zu zählen. Damit die Gesundheit erhalten bleibt, sollten die Tiere einmal jährlich eine Vorsorge-Untersuchung erhalten. Dabei wird auch der Impfstatus überprüft und ggf. aufgefrischt.

Einige Züchter berichten, dass bei der American Shorthair eine gewisse Anfälligkeit für HCM vorliegt. Bei der Hypertrophischen Kardiomyopathie vergrößert sich der Herzmuskel. Die Krankheit kann nicht geheilt, aber gut behandelt werden. Mittels Echocardiogramm kann die Erkrankung im Rahmen einer Vorsorge-Untersuchung ausgeschlossen werden.


Tipp:

„Mit der Thematik Barfen sollten Sie sich ausführlich beschäftigen und sich ggf. Rat bei einem Tierarzt holen. Bei der Rohfütterung der American Shorthair sind Vitamine, Mineralstoffe und Taurin regelmäßig zuzusetzen.“

Züchter 

In Nordamerika werden American Shorthair Katzen beinahe flächendeckend gezüchtet. In Deutschland kann es jedoch vorkommen, dass Sie etwas länger nach einem Kätzchen suchen müssen. Kompromisse sollten Sie nicht eingehen.

Der Kauf bei einem seriösen Züchter bringt Vorteile, die Auswirkungen auf das gesamte Katzenleben haben können:

  • die Tiere sind gut sozialisiert
  • der Stammbaum kann nachverfolgt werden
  • die Tiere sind untersucht und geimpft
  • die Katzenbabys werden nicht früher als im Alter von zwölf Wochen abgegeben
  • die Katzenbabys sind stubenrein und futterfest

In der Regel gewähren Ihnen die Züchter bereitwillig Einblicke in die Haltungsbedingungen und Sie können auch die Elterntiere besichtigen. Bei Fragen stehen Ihnen die Züchter auch gern über den Kauf des Tieres hinaus zur Verfügung.

Kostenpunkt

Ein tierischer Mitbewohner bringt viel Freude, aber auch Verantwortung mit sich. Dazu zählen die Kosten, welche Katzen im Laufe ihres Lebens verursachen.

Die erste Investition ist eine katzengerechte Erstausstattung:

  • Transportbox
  • Katzenklo
  • Einstreu
  • Fressnapf
  • Trinknapf
  • Kratzbaum
  • Katzenkörbchen
  • Spielzeuge

Für dieses grundlegende Equipment zahlen Sie etwa 200 Euro. Die Preise für die American Shorthair variieren von Züchter zu Züchter und bewegen sich zwischen 600 und 1.000 Euro. Wichtig ist weiterhin, dass Sie die Kosten für Tierarzt-Besuche einplanen und entsprechend vorsorgen. Neben der jährlichen Kontroll-Untersuchung können unvorbereitet Aufwendungen für Behandlungen und Operationen anstehen.

Welche Überlegungen sind notwendig, wenn ich mir diese Rasse zulegen möchte?

Der Anschaffung einer American Shorthair steht eigentlich nichts im Wege. Die Katzen lassen sich unkompliziert halten und eignen sich auch für Anfänger. Eine ausreichend große Wohnung mit Spiel- und Klettermöglichkeiten sollte vorhanden sein.

Ein geschützter Freigang wird gern angenommen. Die anpassungsfähigen Vierbeiner können auch einige Stunden täglich alleingelassen werden. Trotzdem sollten Sie täglich ausreichend Zeit zum Kuscheln und Spielen einplanen.

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