Mundgeruch bei Katzen – Ursachen und Behandlung

Katzen sind sehr reinliche Tiere, die täglich viel Zeit darauf verwenden, sich zu säubern und zu putzen. Leider macht dieser „Reinlichkeits-Tick“ vor der Mundhygiene Halt. Welcher Katzenhalter bzw. welche Katzenhalterin hat nicht schon Bekanntschaft mit dem Katzen-Atem gemacht, der in den meisten Fällen alles andere als wohlriechend ist?

Eine Katze mit Mundgeruch ist also in etwa so, wie eine Katze, die sich gerne putzt. Das eine existiert gewissermaßen nicht ohne das andere. Allerdings gibt es beim Atem der Katze auch Unterschiede. Schlechter oder sehr extremer Mundgeruch kann ein Hinweis darauf sein, dass Ihre Katze erkrankt ist oder aber unter Zahnproblemen leidet. Was es mit Katzen mit Mundgeruch auf sich hat, erklären wir Ihnen im folgenden Beitrag.


Inhaltsverzeichnis


Was bedeutet Mundgeruch bei Katzen?

Alle Katzen haben Mundgeruch – schließlich sind sie Fleischfresser und putzen sich nicht jeden Tag nach den Mahlzeiten die Zähne. Das heißt also, dass der Atem einen starken Hauch von Katzenfutter hat. Das ist auch kein Problem, es wird Sie als Katzenhalterin nur vor die ein oder andere Herausforderung stellen, wenn Ihre Mieze Sie angähnt und in ihrem Atem einhüllt.

Wie entsteht Mundgeruch bei Katzen?

Das ist im Prinzip sehr einfach: Durch die Bakterien im Speichel, die auch für das Zersetzen der Nahrung verantwortlich sind, und das Futter als solches. Wir kennen es wahrscheinlich von uns selbst, dass bestimmte Speisen schneller zu Mundgeruch führen als andere.

Fleisch und Fisch gehören zu diesen Nahrungsmitteln. Während wir uns danach die Zähne putzen können, haben Katzen diesen Luxus nicht bzw. sind dazu nicht in der Lage.

Woran erkenne ich Mundgeruch bei meiner Katze?

Kritischer zu betrachten ist der Atem, wenn er nicht mehr nur nach der letzten Fleisch- oder Fischmahlzeit riecht, sondern andere olfaktorische Untertöne bzw. einen fast penetranten Gestank aufweisen. Hierfür kann es unterschiedliche Ursachen geben, zu denen unter anderem die folgenden zählen können:

  • Bei Kitten kann der Zahnwechsel für stärkeren Mundgeruch sorgen
  • Minderwertiges Katzenfutter kann zu schlechtem Atem führen
  • Futterreste, die zwischen den Zähnen feststecken

Diese Gründe sind gewissermaßen die „harmlosen“ Ursachen für Mundgeruch bei Katzen.

Was sind die Folgen von Mundgeruch bei Katzen?

Handelt es sich um den normalen Atem, der aus dem Verzehr von Fleisch oder Fisch resultiert, hat der Mundgeruch in der Regel keine weiteren Folgen – sofern die allgemeine Mundhygiene Ihrer Katze stimmt.


Gut zu wissen!

Vor allem junge und ältere Katzen haben mit Mundgeruch zu kämpfen, während die „mittlere“ Altersgruppe darunter meist nicht leidet. Der Grund bei älteren Katzen kann dann in Futterresten liegen, die zwischen den Zähnen feststecken.


Welche Krankheiten können Mundgeruch bei Katzen verursachen?

Allerdings können sich hinter Mundgeruch auch Erkrankungen verstecken, die Sie nicht auf die leichte Schulter nehmen sollten. Worum es sich handeln könnte, hängt dabei auch vom „Aroma“ des Atems ab:

  • Zahnstein, Zahnfleischentzündungen und kaputte Zähne fördern Atem, der verwest riecht
  • Hat die Katze Nierenprobleme, hat der Mundgeruch ein unangenehm fauliges Aroma
  • Riecht der Atem der Katze süßlich, besteht Verdacht auf Diabetes

In allen drei Fällen ist es mehr als sinnvoll, einen Tierarzt zurate zu ziehen, um die tatsächliche Ursache zu eruieren. Beim Verdacht auf ein Nierenleiden oder Diabetes zählt zu den weiteren Symptomen zudem ein vermehrtes Wasserlassen und eine erhöhte Appetitlosigkeit.

Ebenfalls ein Grund für schlechten Atem kann eine Maulschleimhautentzündung sein. Wodurch diese ausgelöst wird, ist bislang nicht gänzlich geklärt und so werden Viren, wie beispielsweise das Calici- oder Herpesvirus ebenso vermutet, wie Bakterien sowie immunologische und genetische Grundvoraussetzungen.

Neben einem schlechten Atem weist die betroffene Katze zudem eine geschwollene Maulschleimhaut, wucherndes Zahnfleisch und Geschwüre im Maulbereich auf.


Wissenswert!

Katzen können unter Zahn-Läsionen leiden, der sogenannten FORL. Dabei handelt es sich um eine langsame Zerstörung der Zähne und zwar von hinten nach vorne. Das heißt, dass diese Löcher auf den ersten Blick nicht erkennbar sind, der Katze aber Schmerzen verursachen und ebenfalls zur Appetitlosigkeit führen.


Was mache ich, wenn meine Katze Mundgeruch hat?

Sie sollten zunächst bestimmen, welche Untertöne der Katzenatem hat. Stellen Sie einen der oben genannten Gerüche fest, sollten Sie die Augen offenhalten, was weitere Symptome betrifft.

Hat Ihre Katze keinen großen Appetit mehr, wo sie kurz zuvor noch ihr Futter fast inhaliert hat? Hat sie abgenommen, scheint sie unter Schmerzen zu leiden, wenn sie frisst? Oder konnten Sie beobachten, dass sie vermehrt das Katzenklo aufsucht? Dann sollten Sie schleunigst zum Tierarzt, um herauszufinden, was genau der Grund für das Verhalten ist.

Finden Sie den Atem einfach nur unangenehm und es ist keine weitere Ursache festgestellt worden, gibt es einige Tricks, mit denen Sie Herr über den Mundgeruch Ihres Vierbeiners werden. Allen voran: Eine Ultraschallzahnbürste für Katzen. Ja, Sie haben richtig gehört. Sie können Ihrer Miezekatze die Zähne putzen und so Futterreste ebenso entfernen wie Zahnstein.

Ein weiterer Vorteil: Bakterien haben so keinen Nährboden mehr, um sich im Mäulchen der Katze anzusiedeln und der Auslöser für diverse Dentalprobleme zu sein. Selbstverständlich werden Sie dann auch nicht mehr in den Genuss des olfaktorisch anspruchsvollen Katzen-Gähnens kommen.

Wie kann ich Mundgeruch bei Katzen vorbeugen und welches Futter ist geeignet?

Zähne putzen kann eine Option sein, um dem Mundgeruch bei Ihrer Katze vorzubeugen – gesetz den Fall, dass es sich hier auch tatsächlich um Zahnprobleme handelt, und nicht um ein anderes medizinisches Problem. Zusätzlich kann die Ernährung ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Reduktion des Mundgeruchs spielen.

Wie eingangs bereits erwähnt, spielt das Futter bzw. dessen Qualität eine entscheidende Rolle für den Katzenatem. Je hochwertiger das Futter, also je höher der Fleischanteil, desto weniger streng der Atem. Darüber hinaus gibt es noch weitere Möglichkeiten, um einem allzu ausgeprägten Atem Ihrer Katze vorzubeugen:

  1. Trockenfutter: Die knusprigen Futter-Stücke werden nicht nur ausgiebiger zerkaut, sondern können sich auch nicht so gut in den Zahnzwischenräumen festsetzen. Zudem können sie den Zahnbelag „abrubbeln“, der sich demnach nicht mehr richtig festsetzen kann.

  2. Katzengras: Dieses funktioniert nicht nur bei Haarballen, sondern auch für die Zahnreinigung. Ein weiteres Plus: Das Gras kann einige der Bakterien abtöten und den Atem so gewissermaßen neutralisieren.

Unser Tipp:

Auch eine professionelle Zahnreinigung für Katzen ist möglich. Diese sollte selbstverständlich ausschließlich vom Tierarzt durchgeführt werden, um Verletzungen und daraus folgende, weitere Entzündungen im Mundraum zu vermeiden.


Natürlich hilft es immer, das Mäulchen Ihrer Katze regelmäßig zu kontrollieren – auch, wenn diese das nicht mag. Ein schlechter Atem ist nämlich nur ein Indikator für eine mögliche Erkrankung. Darüber hinaus können Zahnfleisch, Gaumen und Zunge ebenfalls Aufschluss über den Gesundheitszustand Ihrer Samtpfote geben.

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