Viele Hundehalter möchten ihrem Liebling etwas Gutes tun und ihn sinnvoll beschäftigen. Ein Schnüffelteppich ist eine Möglichkeit der Auslastung, die zu Hause im Wohnzimmer eingesetzt werden kann. Wetterunabhängig können sich Hunde auf eine spannende Futtersuche begeben. In diesem Beitrag werden wir genauer den Sinn und Einsatz von Schnüffelteppichen erläutern.
Was ist ein Schnüffelteppich?
Der Schnüffelteppich besteht aus einem stabilen Grundstoff in verschiedenen Größen. Manchmal ist der Untergrund auch aus löchrigen Kunststoffplatten gefertigt. Auf dem Teppich werden in erster Linie unzählige Stoffstreifen angebracht. In den meisten Fällen werden die Fleece-Streifen angenäht oder auf den Kunststoffplatten angeknotet.
Der Abstand der Stoffstreifen ist minimal, sodass sich ein sehr großes Volumen auf dem Teppich ergibt. Die Bodenfläche ist nicht mehr zu erkennen und die Streifen können hin- und herbewegt werden. Zwischen den Stoffstreifen können zahlreiche Leckerchen versteckt werden, die optisch nicht mehr zu erkennen sind. Der Hund ist also gezwungen, seine Nase einzusetzen.
Neben den Stoffstreifen können auf dem Schnüffelteppich auch andere Versteckmöglichkeiten angebracht werden. Dazu werden beispielsweise kleine Dreiecke mit einer offenen Seite angenäht. Auch hier können Leckereien für den Vierbeiner versteckt werden. Bei manchen Produkten sind auch Taschen angenäht, die der Hund erst öffnen muss.
Was kann im Schnüffelteppich versteckt werden?
Um es dem Hund einfach zu gestalten, können gut riechende Leckerchen eingesetzt werden. Es gibt sie in vielen Sorten im Handel zu kaufen. Sie sollten nicht zu groß ausfallen, sodass sie im Schnüffelteppich gut versteckt werden können.
Wird der Vierbeiner mit Trockenfutter ernährt, können durchaus auch diese Futterbrocken im Schnüffelrasen untergebracht werden. Sind sie zu groß, kann für diesen Zweck auch Trockenfutter für sehr kleine Hunde besorgt werden.
Nassfutter oder Barf eignet sich leider überhaupt nicht für den Einsatz am Schnüffelteppich. Die feuchte Masse würde die Fransen unnötig verschmutzen. Da wäre eine sogenannte Schnüffelbox aus Kunststoff sinnvoller. Kleine Stückchen Bockwurst oder Leberkäse können aber durchaus als Super-Leckerchen im Stoffteppich benutzt werden.
Warum sind Schnüffelspiele sinnvoll für Hunde?
Hunde haben eine deutlich längere Nase als Menschen. Das bedeutet, dass sie eine viel höhere Geruchsempfindung haben und eine sehr große Riechleistung an den Tag legen können. Da ist es kein Wunder, dass seit langer Zeit Hunde bei der Polizei oder dem Zoll als Suchhunde eingesetzt werden. Sie finden zuverlässig Rauschgift, verbotene Handys oder Geld. Selbst im medizinischen Bereich sind sie in der Lage, Krankheiten wie Epilepsie zuverlässig vorherzusagen.
Zum Vergleich: Der Mensch besitzt ungefähr 5 Millionen Riechzellen in seiner Nase. Bei einem Dackel sind es schon 125 Millionen Riechzellen und ein Schäferhund toppt alles mit 220 Millionen Zellen. Spätestens jetzt sollte den Hundehaltern klar sein, dass sie aus Sicht des Hundes praktisch fast gar nichts riechen können!
Ob der Hund will oder nicht – er riecht alles, denn er kann seine Nase auch nicht ausschalten. In freier Wildbahn würde er Spuren hinterher riechen, um letztendlich die Beute zu fangen. Es gibt zwar keinen Schnüffeltrieb bei Hunden, aber einen sogenannten Futtertrieb. Wenn der Duft von gutem Fressen in seine Nase steigt, wird er instinktiv danach suchen.
Draußen setzt jeder Hund auch seine Nase ein. Er verfolgt interessante Spuren von Wild (Jagdtrieb) oder die Markierungen von anderen Artgenossen (Sexualtrieb oder territoriales Verhalten). Diese Verhaltensweisen sind oftmals unerwünscht und der Vierbeiner darf sie nicht ausleben. Insofern kann zumindest der Futtertrieb durch das Schnüffeln auf einem Flickenteppich ausgelebt werden.
Worin besteht die geistige Beschäftigung bei Suchspielen in Schnüffelteppichen?
Da der Hund das Futter mit den Augen nicht sehen kann, ist er einzig und allein auf seine Nasenleistung angewiesen. Er hat verschiedene Gerüche in seinem Kopf abgespeichert und weiß genau, wonach er suchen möchte. Jeder aktuelle Geruch in seiner Nase wird mit dem abgespeicherten Geruch abgeglichen, ob sie identisch sind. Das ist eine unglaubliche Gehirnleistung, denn Hunde nehmen viel mehr Gerüche wahr als wir Menschen.
Diese Kopfarbeit macht nach einer kurzen Zeit sehr müde. Eine Faustregel besagt, dass 10 Minuten Suchleistung einen einstündigen Spaziergang ersetzen kann. Selbst sehr gut ausgebildete Rettungshunde werden bei der Suche nach vermissten Menschen in einem Erdbebengebiet nach ca. 20 Minuten vollkommen erschöpft ausgewechselt. Daran kann man sehen, dass nicht nur gelaufene Kilometer einen Hund müde machen können.