Haltung und Platzbedarf
Der Yorkshire Terrier ist ein kleiner Hund mit großen Ansprüchen. Daher sollten Sie Hundeerfahrung mitbringen. Der Kleinhund hat seinen eigenen Kopf und wird diesen kompromisslos durchsetzen, wenn er keine konsequente Erziehung und feste Regeln kennenlernt.
Der einstige Jagdhund besitzt bis heute einen enormen Bewegungsdrang. Nur wenn ein abwechslungsreiches Beschäftigungsprogramm geboten wird, werden Sie mit einem umgänglichen und ausgeglichenen Hund unter einem Dach leben.
Sie können diese Rasse auch in der Stadt halten, sofern häufiger Freigang geboten wird. Auch in der Wohnung sollten ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten vorhanden sein. Der Yorkshire Terrier möchte am liebsten rund um die Uhr beschäftigt werden und bleibt nur ungern allein.
Harmonie
Der einstige Rattenfänger ist längst zu einem der beliebtesten Haushunde geworden. Yorkshire Terrier sind ideale Familienhunde, wenn Sie der eigenwilligen Hundepersönlichkeit den nötigen Respekt entgegenbringen.
Der vermeintliche Schmusehund hat es faustdick hinter den Ohren und wird sich nicht scheuen, seine Familie mit Haut und Haaren zu verteidigen, auch wenn er dabei den Kürzeren ziehen muss. Hundehalter sollten dem Dominanzgehabe des Mini-Terriers frühzeitig Paroli bieten, damit die Harmonie des Zusammenlebens nicht gestört wird.
Die Kleinhunde sind für Familien mit jüngeren Kindern eher ungeeignet. Es ist ein schwieriges Unterfangen, Kleinkindern zu suggerieren, dass sich der süße Schoßhund nicht herumschubsen lässt. Meist verkaufen die Züchter Yorkshire-Terrier-Welpen erst an Familien mit Kindern die mindestens fünf bis sechs Jahre alt sind.
Zeitaufwand
Vor einigen Jahrzehnten kam es in Mode, den Yorkshire Terrier in der Handtasche mit sich herumzutragen. Dieser Trend ist glücklicherweise stark rückläufig. Sie sollten stattdessen dafür sorgen, dem Kleinhund täglich mindestens zweimal Auslauf zu ermöglichen.
Der Yorkshire Terrier braucht viel Bewegung und liebt lange Spaziergänge. Die Hunde können gut in einer Stadtwohnung gehalten werden. Tägliche Ausflüge sind allerdings ein Muss. Ein fitter und gut trainierter Yorkie kann Sie auch auf längeren Wanderungen begleiten.
Um den Jagdtrieb des agilen Zwergterriers zu befriedigen, bieten sich Suchspiele an. Dabei sollte das Tier seine Nase gebrauchen können. Die kleinen Terrier graben gern in der Erde. Auch Apportierspiele begeistern den intelligenten Hund.
Erziehung
Die Erziehung des Yorkshire Terriers verlangt Ihnen Geduld und Einfühlungsvermögen ab. Setzen Sie dabei auf spielerisches Lernen und positive Stimuli. Dann wird der Hund auch Spaß und Gefallen an Ihrer Erziehung finden.
Der Yorkshire Terrier muss lernen, sein Frauchen zu respektieren und ihm zu gehorchen. Dem steht der Fehlglaube entgegen, dass kleine Hunde nicht sonderlich intensiv erzogen werden müssen, da sie keine Gefahr darstellen. Doch damit sind längst nicht alle Aspekte der Hundeerziehung bedient.
Die intelligenten Tiere haben ihren Stolz. Die Erziehung ist keine leichte Aufgabe, da sie nicht jedem gehorchen. Haben die Hunde jedoch Vertrauen gefasst, lernen sie schnell und machen ihrem Halter viel Freude.
Die Erziehung des Yorkshire Terriers sollte auf folgenden Grundprinzipien aufbauen:
- Vertrauen
- Beständigkeit
- Verstehen
Eine intakte Mensch-Hund-Beziehung basiert auf Vertrauen. Dies wird Ihnen einiges an Zeit abverlangen und bleibt nicht nur auf die Trainingseinheiten beschränkt. Spiele, Schmuseeinheiten und das gemeinsame Erleben sind wichtige Eckpfeiler, um das Vertrauen des Hundes zu gewinnen.
Die Erziehung dürfen Sie nicht schleifen lassen. Der Yorkshire Terrier muss fortlaufend gefördert und gefordert werden. Kommandos lernen die Tiere am besten in kurzen Trainingseinheiten und beständigen Wiederholungen.
Damit Sie der Yorkie verstehen kann, sind die Kommandos gut verständlich und mit konstanter Gestik untermauert zu vermitteln. Wird der Hund durch die Erziehungsmethodik verwirrt, verliert er schnell Lust und Interesse und wird nicht mehr gehorchen.
Gewalt ist im Umgang mit dem Yorkie tabu. Nur positive Lernerfahrungen werden den gewünschten Erfolg bringen. Dementsprechend ist es bei der Hundeerziehung sinnvoller, schlechtes Verhalten zu ignorieren, anstatt zu bestrafen.
Hat der Yorkie sich eine Belohnung verdient, können Sie zu unterschiedlichen Maßnahmen greifen:
- Loben: Der Yorkshire Terrier ist ein sehr sensibles Tier. Ihm wird es nicht entgehen, wenn Sie sich über ihn freuen.
- Spielen: Nach dem Training sollten Sie eine Spieleinheit folgen lassen. Damit verbindet der Hund das Training automatisch mit einer positiven Erfahrung.
- Leckerli: Der Zwergterrier gilt nicht als ausgesprochen verfressen. Dennoch freuen sich die Tiere nach dem Training über Leckerli. Behalten Sie dabei das Gewicht des Tieres im Auge und reduzieren Sie die Belohnungen entsprechend.
Pflege
Wer kennt ihn nicht, den Yorkshire Terrier mit Schleifchen im Haar. Die Pflege des Vierbeiners nimmt einiges an Zeit in Anspruch. Doch mit etwas Übung gewöhnen Sie sich schnell an das tägliche Pflegeritual und können es gemeinsam mit Ihrem Hund genießen.
Die Pflege des Hundes sollte folgende Maßnahmen umfassen: Fellpflege, Haare trimmen, Krallen schneiden, Zähne putzen
Das lange, glänzende Fell des Yorkshire Terrier ist der ganze Stolz des Kleinhundes und muss täglich gebürstet werden. Verwenden Sie dazu einen grobzinkigen Metallkamm. Mindestens einmal wöchentlich ist es Zeit für ein Bad. Das Haar wird mit lauwarmem Wasser abgespült und mit einem milden Hundeshampoo versorgt.
Arbeiten Sie sich dabei immer von hinten nach vorn durch den kleinen Hundekörper und entfernen Sie im Fell festgesetzten Schmutz mit den Händen. Für das Gesicht können Sie einen Schwamm benutzen, damit nicht zu viel Feuchtigkeit in die empfindliche Hundenase gelangt.
Beim Yorkie müssen Sie nicht mit einem jahreszeitlich bedingten Haarwechsel rechnen. Dies bedeutet allerdings, dass Sie das Fell regelmäßig trimmen müssen. Am besten lassen Sie das Fell bei einem professionellen Hundefriseur erledigen. Drei- bis viermal jährlich sollte der Gang in den Hundesalon anstehen.
Weitere Aufgaben sind das wöchentliche Krallen schneiden und die Zahnpflege. Hierfür gibt es spezielle Hunde-Zahnpasta im Handel.
Gesundheit
Seriöse Züchter setzen Gesundheit und Wesensfestigkeit des Yorkies in den Fokus. In der Vergangenheit haben die Fixierung auf ein geringes Gewicht oder ein möglichst langes Fell eine ganze Reihe von Krankheiten begünstigt. Noch heute muss die Rasse mit folgenden Krankheitsbildern in Verbindung gebracht werden:
Augenkrankheiten
Wenn zu wenig Tränenflüssigkeit vorhanden ist, kann es zu dem sogenannten „Trockenauge“ kommen. Auch ein langsames Absterben der Netzhaut sowie Härchen, die in die Augen wachsen, werden durch zu trockene Augen begünstigt. Diese Erkrankung wird Distichiasis genannt. Zudem kann eine Linsenverlagerung beim Yorkshire Terrier genetisch bedingt sein und zum Auftreten von Grünem Star führen.
Gelenkbeschwerden
Die Hunde neigen zu einer Patellaluxation oder anderen Verletzungen von Kniescheibe und Ellenbogen. Bronchitis kann beim Yorkie erblich bedingt auftreten. Ebenso neigen die Hunde zu Allergien. Die Verzwergung der Tiere ist als Qualzucht zu betiteln und kann teils gravierende gesundheitliche Schäden nach sich ziehen und die Lebenserwartung des Hundes drastisch schmälern.
Kostenpunkt
Die Zucht von Yorkshire Terriern ist heute weltweit verbreitet. Seriöse Züchter sind meist in einem offiziellen Verein organisiert und halten sich an die Vorgaben des Rassestandards. Für einen Yorkie-Welpen aus seriöser und verantwortungsbewusster Haltung müssen Sie etwa 1.000 Euro bezahlen.
Welche Überlegungen sind vonnöten, wenn ich mir diese Rasse zulege?
Einiges an Hundeerfahrung sollte vorhanden sein, bevor ein Yorkie bei Ihnen einzieht. Der Yorkshire Terrier ist kein genügsamer Schoßhund, sondern ein kleiner Temperamentsbolzen mit Ansprüchen und einem eigenen Willen.
Yorkies wollen gut erzogen und sozialisiert werden und wünschen sich ein aktives und abwechslungsreiches Leben an der Seite ihrer Familie. Sie werden Zeit brauchen, um die Erziehung konsequent durchzuführen. Stellen Sie sich auch darauf ein Krallen zu schneiden, eine Flohkur zu übernehmen und regelmäßig den Hundesalon zu besuchen.