Dogo Argentino

Mit dem Schutz des eigenen Reviers zeigt der Dogo Argentino gerne seine Dominanz. Durch eine frühe Erziehung und Sozialisierung kann der Vierbeiner sich dennoch gut mit anderen Hunden anfreunden und ein freundliches Gemüt entwickeln. Warum die Haltung eines Dogo Argentino eher für Hundehalter mit Erfahrung geeignet ist und was dabei das Gewicht für eine Rolle spielt, erfahren Sie in dieser Hunderassen Vorstellung.

Steckbrief Dogo Argentino

  • Rasse: Dogo Argentino
  • Herkunft: Argentinien
  • Gewicht: Rüde: 45 - 50 kg, Hündin: 40 - 45 kg
  • Größe: Rüde: 63 - 68 cm, Hündin 60 - 65 cm
  • Alter: 10 bis 14 Jahre
  • Charakter: gutmütiger und aufgeschlossener Charakter, freundlich
  • Fell und Farbe: kurzes Fell, weiße Fellfarbe
  • Pflege: keine besondere Pflege notwendig
  • Bewegungsdrang: hoher Bewegungsdrang und Anspruch an Suchspiele
  • Besonderheiten: als Jagdhund gezüchtet, Listenhund in einigen Bundesländern

Inhaltsverzeichnis


Herkunft

Der Dogo Argentino hat seinen Ursprung in Argentinien und wurde hier als Jagdhund gezüchtet. Seine Vorfahren sind unter anderem die Molosser, die bereits lange vor dem Dogo Argentino für die Jagd eingesetzt wurden. Gebraucht wurden Jagdhunde, um das Wild in Richtung der Jäger zu treiben.

Ursprünglich kamen die Molosser von Spanien nach Argentinien, da sie für die Sklaven oder für Hundekämpfe eingesetzt wurden. Schnell zeigte sich, dass sich die Molosser auch hervorragend für die Jagd eigneten. Um noch besser auf die Jagd in der Tierwelt von Argentinien vorbereitet zu sein, wurden die europäischen Hunde über eine Züchtung mit anderen Eigenschaften ausgestattet.

Die spanische Dogge wurde mit unterschiedlichen Rassen gekreuzt, unter anderem auch mit den Bullterriern. Ausgewählt wurden die Bullterrier für die Kreuzung vor allem aufgrund ihrer Farbe. Die helle Fellfarbe war für den Jagdhund ideal, da die Jäger ihn auch bei Dunkelheit auf diese Weise noch gut erkennen konnten.

Einen Namen in der Zucht der Dogo Argentino machte sich im Jahr 1873 Antonio Nores Martinez. Es dauerte allerdings noch bis in die 1920er-Jahre hinein, bis schließlich der Dogo Argentino so aus der Zucht hervorging, wie es geplant war. Schnell stellte sich heraus, dass sich der Hund nicht nur als Jagdhund eignete, sondern auch als Wachhund eingesetzt werden konnte.

Die Anerkennung als offizielle Rasse wurde dann 1964 durch den argentinischen Hundezuchtverband durchgeführt. Acht Jahre später folgte dann auch die Anerkennung durch den FCI. In diesem wird der Dogo Argentino heute in der Gruppe 2 geführt und ist damit vermerkt unter den Pinschern, den Schnauzern, Molossern und den Schweizer Sennenhunden.


Interessant!

Teilweise wird die Rasse heute als Listenhund geführt. Das ist dem stark ausgeprägten Schutztrieb zuzuschreiben, der bei einer unsachgemäßen Haltung und Erziehung zu Aggressivität führen kann.


Aussehen

Besonders auffällig beim Aussehen der Rasse ist die Farbe des Fells. Die Zuchtvorgaben sagen, dass ein Dogo Argentino eine weiße Fellfarbe vorweisen muss. Das reinweiße Fell wurde innerhalb der Zucht durch den Bullterrier in die Linie eingebracht und gilt als ein Gendefekt.

Dennoch ist es genau die Fellfarbe, die bei der Zucht erzielt werden soll. Im Standard für die Zucht der Rasse ist vermerkt, dass ein farbiger Fleck am Auge erlaubt ist. Allerdings darf dieser nur einen bestimmten Bereich des Kopfes zieren, da der Hund sonst nicht mehr für die Zucht eingesetzt werden darf.

Der Körperbau des Dogo Argentino ist kräftig, aber dennoch schnittig und nicht bullig. Es handelt sich um einen sehr athletischen Hund, der einen großen Kopf hat. Besonders auffällig ist der Fang des Hundes, der in seiner Form an einen Säbel erinnert. Optisch ähnelt er immer noch dem Fang der Molossern.  

Je nach Hund können die Dogo Argentinos ein Gewicht von bis zu 50 kg erreichen. Schwere Hunde weisen schnell Verfettungen auf. Daher ist es wichtig, dass die Rasse gut bewegt wird. Mit einer Widerristhöhe von bis zu 68 cm gehört der Dogo Argentino zu den mittelgroßen bis großen Hunderassen.


Leckeres Futter für kräftige Dogo Argentinos.

Charakter

Der Charakter des Hundes wird als sehr vielseitig beschrieben. Ebenso wie der Schäferhund wird auch der Dogo Argentino als Gebrauchshund in unterschiedlichen Gebieten eingesetzt. Da ist es eine wichtige Grundlage, dass er solide Charaktereigenschaften mitbringt.

Die Rasse ist grundsätzlich freundlich und besonders leistungsfähig. Die Hunde sind gern in Bewegung und zeigen, was sie können. Im Zusammenleben mit Menschen zeigt sich der Dogo Argentino als sehr umgänglich und lässt sich auch von Kindern nicht aus der Ruhe bringen.

Allerdings hat er auch einen gewissen Wachtrieb und schützt gern sein Revier. Diese Eigenschaft eines Schutzhundes wurde zu früheren Zeiten genutzt, um vom Dogo Argentino das Haus bewachen zu lassen. Heute jedoch ist es ein Charakterzug, der gern durch Training unterdrückt wird.

Die Dominanz der Hunderasse wird manchmal vor allem im Zusammenspiel mit Artgenossen schwierig. Eine frühe Sozialisierung mit anderen Hunden ist daher unbedingt zu fokussieren.

Viele Halter schätzen den Dogo Argentino als einen Hund, der seine Stimme nur selten nutzt. Er bellt nur in Ausnahmefällen und ist grundsätzlich anspruchslos, was seine Wohnumgebung angeht.

Lebenserwartung

Mit einer Lebenserwartung von 10 bis 14 Jahren ist die Hunderasse sehr gut aufgestellt. Die athletische Körperform und der Drang zur Bewegung sind wichtige Aspekte, die für ein gut funktionierendes Herz- und Kreislauf-System sorgen. Dennoch können Sie die Lebenserwartung auch erhöhen, wenn Sie einige Punkte beachten:

  • Training und Bewegung: Der Dogo Argentino liebt die Bewegung und das auf die unterschiedlichste Weise. Er benötigt physische und psychische Herausforderungen. Kurze Spaziergänge reichen nicht aus, können den Hund frustrieren und ihn auch körperlich belasten.

  • Entspannung und Ruhe: Die Hunde wissen es zu schätzen, wenn sie auch einmal ihre Ruhe haben. Achten Sie darauf, dass er einen Rückzugsort hat und so auch die Entspannung suchen kann, wenn er sie braucht.

  • Ernährung: Der Hunger von einem Dogo Argentino ist zwar umfangreich, doch ist er nicht sehr wählerisch. Auch wenn er nicht zum unkontrollierten Fressen neigt, sollten Sie dennoch auf eine artgerechte Ernährung in der richtigen Menge achten, damit kein Übergewicht entsteht.

Wussten Sie schon?

Wussten Sie schon? Ausgewachsen ist der Dogo Argentino in einem Alter von rund 14 bis 18 Monaten. Erst dann hat er seine volle Größe erreicht.


Ernährung

Mit einem hochwertigen Alleinfutter machen Sie beim Dogo Argentino nichts verkehrt. Die Hunderasse ist nicht wählerisch und nimmt gern auch Trockenfutter an.

Wie bei vielen Hunderassen ist es auch bei dieser Rasse ideal, wenn Sie den Hund zweimal am Tag füttern. Dadurch nimmt er nicht auf einmal zu viel Nahrung auf und überfrisst sich nicht.

Der Dogo Argentino liebt die Bewegung und neigt eigentlich nicht zu Übergewicht. Eine Kombination aus zu viel Futter und zu wenig Bewegung ist hier aber natürlich nicht förderlich. Daher ist es wichtig, auf ein ausgewogenes Verhältnis zu achten. Wenn Sie Ihrem Hund zwischendurch oder für das Training Leckerlis geben, sollten Sie dies bei der gesamten Futtermenge berücksichtigen.

Haltung & Platzbedarf

Der Dogo Argentino ist ein recht großer Hund, der gern einmal alle viere von sich streckt und dementsprechend auch etwas Platz benötigt, um sich hinlegen zu können. In einer Stadtwohnung kann er sich schnell eingeengt fühlen. Optimal wäre es, wenn er jederzeit einen Auslauf zur Verfügung hätte. Er ist aber auch sehr Anpassungsfähigkeit und sucht sich den Platz, den er benötigt.

In der Stadt kann er recht schnell überreizt werden. Durch seine Arbeit als Fährtenhund hat er eine besonders feine Nase und reagiert auf Gerüche schnell. Dies kann in der Stadt zur Verunsicherung führen. Ein sicher geführter Dogo verlässt sich allerdings auf seinen Halter oder seine Halterin und hat Vertrauen.

Auf Reisen und im Urlaub passt sich der Dogo Argentino schnell an und erfreut sich an vielen Ausflügen. Ans Auto lässt er sich innerhalb einer kurzen Zeit gewöhnen. Wie viele Hunde ist er nicht gern allein zu Hause. Ein großer Vorteil dieser Rasse ist, dass sie kein starkes Bell-Bedürfnis haben und damit auch die Nachbarn nicht stören. Dennoch ist es wichtig, dass der Hund nicht mehrere Stunden täglich allein ist.

Harmonie

Der Dogo Argentino ist freundlich und offen den Menschen gegenüber, hat jedoch mit Artgenossen hier und da seine Differenzen. Diese treten auch bei Katzen oder anderen Haustieren teilweise auf, weil hier sein Jagdtrieb geweckt wird. Eine schnelle Sozialisierung im frühen Welpenalter mit anderen Tieren ist angebracht, wenn Sie ein harmonisches Zusammenleben anstreben.

Zeitaufwand

Der Dogo Argentino liebt es, in der Natur zu sein. Er wünscht sich viel Bewegung und auch Herausforderungen für seinen Kopf. Sein Geruchssinn ist stark ausgeprägt und seine Gene als Fährtenhund nach wie vor auf sehr hohem Niveau. Daher sollten Sie etwas mehr Zeit täglich für die Spaziergänge einplanen.

Der Dogo ist kein Hund, der nur neben seinem Halter oder seiner Halterin läuft und sonst keine Ansprüche hat. Er läuft gern schnell und auch ohne Leine, begleitet aber auch einfach durch den Tag. Der Zeitaufwand bei dieser Rasse ist, inklusive der Zeit für ein ausführliches Training, mit drei bis vier Stunden täglich einzuplanen.

Erziehung

Auf die Erziehung sollte viel Wert gelegt werden. Der Dogo Argentino wird in vielen Ländern als eine gefährliche Rasse geführt, was seinem Ruf stark geschadet hat. Prüfen Sie nach, ob er sich in Ihrem Bundesland auf der Liste der Kampfhunde befindet.
Es kann sein, dass Sie dann ein Führungszeugnis für die Rasse benötigen. Generell sollten Sie sich ausreichend Zeit für ein Gehorsamkeitstraining nehmen. Die Grundlage dafür ist Vertrauen und Konsequenz.

Auch wenn der Dogo seine Kraft normalerweise gut unter Kontrolle hat, verfügt er auch über einen umfangreichen Schutzinstinkt. Diesen müssen Sie erkennen und darauf reagieren können. Die Erziehung sollte immer ohne Gewalt durchgeführt werden. Grundkommandos lernt er schnell.

Pflege

In der Pflege ist diese Hunderasse sehr anspruchslos. Das kurzhaarige Fell kann gekämmt werden. Die Rasse verfügt jedoch nicht über eine kräftige Unterwolle. Dennoch kann es sein, dass der Dogo Argentino haart, weshalb ein Auskämmen hilfreich ist. Prüfen Sie auch regelmäßig die Krallen. Durch sein ungestümes Wesen kann es hier häufiger zu Verletzungen kommen.

Gesundheit

So schön das weiße Fell des Dogo Argentino auch ist, so handelt es sich doch lediglich um das Ergebnis eines Gendefekts, der zudem die Taubheit mit in die Rasse gebracht hat. Die Rasse neigt deutlich häufiger zu Taubheit als andere Rassen.


Wichtig!

Ein guter Züchter arbeitet nicht mit Tieren in der Zucht weiter, die eine Taubheit, Ellbogendysplasie oder eine Hüftdysplasie aufweisen. Lassen Sie sich daher immer die Papiere der Elterntiere zeigen und den Welpen direkt von einem Tierarzt untersuchen.


Kostenpunkt

Neben den Kosten für die Anschaffung des reinrassigen Hundes fällt auch noch die Haftpflichtversicherung an. Zudem können Sie darüber nachdenken, ob Sie eine Krankenversicherung für den Hund abschließen möchten. Es handelt sich um eine robuste Rasse, die wenig zu Erkrankungen neigt. Tritt aber eine der rassetypischen Erkrankungen auf, kann das hohe Kosten nach sich ziehen.

Bedenken Sie auch die Kosten für das Futter. Hochwertiges Hundefutter liegt monatlich bei einer Höhe von rund 50 - 70 Euro, wenn es sich um Alleinfutter in Form von Nassfutter oder Trockenfutter handelt. Barfen ist kostenintensiver.

Welche Überlegungen sind vonnöten, wenn ich mir diese Rasse zulege?

In der Pflege unkompliziert, in seiner Wohnumgebung anspruchslos und den Menschen gegenüber freundlich gesinnt - das sind die grundsätzlichen Eigenschaften, die den Dogo Argentino zu einem guten Begleiter machen.

Dennoch handelt es sich um einen kräftigen Hund, der für die Jagd, den Schutz und die Fährtensuche gezüchtet wurde und Bewegung sowie eine führende Hand benötigt. Auch die Harmonie mit anderen Hunden oder Haustieren kann nicht immer garantiert werden. Das sollten Sie bedenken, wenn Sie sich die Rasse anschaffen möchten.

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