Cane Corso

Die italienische Hunderasse Cane Corso beeindruckt durch seinen kräftigen und muskulösen Körperbau, doch hat er meist ein ruhiges Wesen. Warum die Erziehung weniger auf Spiel- und mehr auf Konsequenz aufbauen und welche rassetypischen Krankheiten berücksichtigt werden sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Steckbrief Cane Corso

  • Rasse: Cane Corso
  • Herkunft: Italien
  • Gewicht: Rüde: 45 – 50 kg, Hündin: 40 – 45 kg
  • Größe: Rüde: 64 - 68 cm, Hündin 60 - 64 cm
  • Alter: 10 bis 12 Jahre
  • Charakter: kraftvoll, ausgeglichen, ruhig
  • Fell und Farbe: kurzes Fell, Färbungen in Hellgrau, Schiefergrau oder Blaugrau
  • Pflege: keine besondere Pflege notwendig
  • Bewegungsdrang: mittlerer Bewegungsdrang
  • Besonderheiten: wird als Wachhund eingesetzt

Inhaltsverzeichnis


Herkunft

Die Herkunft des Cane Corso lässt sich bis nach Italien zurückverfolgen, daher wird die Rasse auch als „Italienische Dogge“ bezeichnet. Die offizielle Anerkennung der Rasse erfolgte erst im Jahr 2005. Bis zu diesem Zeitpunkt war in der Zucht allerdings schon viel passiert, auch wenn die Aufmerksamkeit der Welt eher auf andere Rassen gerichtet wurde.

Es wird davon ausgegangen, dass die Wurzeln zurück auf die Molossoiden gehen, die schon im alten Rom gelebt haben und dort als Kriegshunde eine wichtige Bedeutung hatten.

Molosser, wie der Cane Corso, wurden sogar als Arbeitshund und Hirtenhund auf den Höfen eingesetzt. In Italien hat seit Jahrhunderten die Haltung der Wasserbüffel eine wichtige Bedeutung. Hier wurde der Cane Corso lange Zeit als Treibhund eingesetzt. Teilweise kommt er dafür auch heute noch zum Einsatz.

Es wird davon ausgegangen, dass für den Beginn der Zucht der heutigen Rasse der Canis Pugnacis zum Einsatz kam. Der römische Molosserhund scheint, im Vergleich mit anderen Rassen, der engste Vorfahre zu sein.

Die Listung im FCI-Standard erfolgt in der Gruppe 2. Der Cane Corso gehört zu den Pinschern und Schnauzern, den Molossern sowie den Schweizer Sennenhunde. Ihm wird vor allem die Aufgabe der Bewachung zugeordnet.


Gut zu wissen!

Sein kraftvolles Wesen und sein ausgeprägter Schutztrieb sorgen dafür, dass der Respekt vor dem Cane Corso stark gewachsen ist.
In einigen Bundesländern wird er als Listenhund geführt, einige Länder haben ihn als Kampfhund auf der Liste.


Aussehen

Der Cane Corso wurde als Beschützer und Wachhund gezüchtet. Deshalb ist sein Körperbau auch besonders kräftig und muskulös. Zudem neigt er auch nicht zu starken Fettausbildungen. Nach wie vor wird die Rasse in einer sehr gesunden Züchtung fortgepflanzt und zeigt bisher keine Anzeichen von Überzüchtungen.

Die kraftvollen Bewegungen zeichnen den Molosserhund aus. Sein Fell ist kurz und hat einen besonderen Glanz. Die Unterwolle ist vorhanden, allerdings sehr dünn und weniger wärmend. Bei den Farben kommt es stark auf die Züchtung an. Oft haben die Cane Corso ein eher dunkles Fell, das in grauen und schwarzen Schattierungen glänzt.

Teilweise sind die Hunde aber auch mit einem Rotstich im Fell versehen. Die hängenden Ohren haben eine dreieckige Form, der Kopf ist groß und kräftig.

Der Cane Corso erreicht als Rüde eine Widerristhöhe von bis zu 68 cm, Hündinnen sind wenige Zentimeter kleiner. Das Gewicht liegt bei bis zu 50 kg. Er zählt zu den mittelgroßen bis großen Hunderassen und ist ein direkter Verwandter des Mastiff oder auch der Deutschen Dogge.

 


Richtig was zu beißen!

Charakter

Der Cane Corso liebt die Arbeit mit seinem Halter oder seiner Halterin und hat ein ruhiges und entspanntes Wesen. Es braucht viel, um den Cane Corso aus der Ruhe zu bringen.

Er beobachtet gerne und behält dabei seine Familie im Blick. Wenn es sein muss, wird sein Schutztrieb aktiviert und er stellt sich direkt vor die Menschen, die er liebt und denen er folgt. Trotzdem weiß der Cane Corso, wie er mit seiner Kraft gut umgeht.

Die Hunderasse ist nicht verspielt, dafür aber sehr interessiert an harter Arbeit. Damit ist auch geistige Arbeit gemeint. Grundsätzlich können Sie mit dem Molosser sogar zum Hundesport gehen. Hier kann er seinen Bewegungsdrang ausleben.

Im Rasseportrait wird er als Schutzhund oder Hirtenhund beschrieben. Das zeigt, dass der Cane Corso einen gewissen Auslauf braucht und sich vor allem mit Haus und Garten wohlfühlt.


Interessant:

Der Cane Corso lässt sich sehr gut kontrollieren und trainieren.
Das ist eine der wichtigsten Eigenschaften, die diese Hirtenhunde aufweisen.


Lebenserwartung

Der gesund gezüchtete Cane Corso hat als mittelgroßer Hund eine Lebenserwartung von rund 10 bis hin zu 12 Jahren. Es gibt auch Tiere, die noch einige Jahre älter geworden sind. Grundsätzlich sollten Sie bei der Haltung auf eine artgerechte Betreuung achten. Mit den folgenden Punkten können Sie die Lebenserwartung auch steigern:

  • Bewegung: Der Cane Corso hat schon als Welpe einen hohen Bewegungsdrang und Jagdtrieb. Sorgen Sie dafür, dass der Hund diese Bewegung auch täglich bekommt. Er sollte mehrere Stunden an der frischen Luft verbringen. Das fördert auch die Gesundheit von Herz und Kreislauf.

  • Ernährung: Die Hunderasse weiß ein gutes Futter zu schätzen und kann durchaus hier und da einige Vorlieben zeigen. Ein hoher Fleischanteil ist wichtig. Eine ausgewogene Ernährung kann die Lebenserwartung erhöhen.

  • Rückzugsmöglichkeiten: Grundsätzlich liebt der Hund die Nähe der Menschen. Für seine eigene Regeneration sollten Sie jedoch darauf achten, dass er ausreichend Ruhe bekommt.

Wussten Sie schon?

Der Cane Corso ist ein Spätentwickler. Er gehört zu den wenigen Hunderassen, die erst nach rund vier Jahren ausgewachsen sind.


Ernährung

In früheren Zeiten wurde der Cane Corso mit Fleisch von der Jagd oder auch mit Resten aus der Küche gefüttert. Nach wie vor weiß es der Hund zu schätzen, wenn er einen guten Knochen bekommt. Für die Ernährung bietet sich bei ihm das Barfen an. Sie können den Cane Corso aber auch mit einem Alleinfutter in Form von Feucht- oder Trockenfutter ernähren.

Bei der Entscheidung, welches Futter sich am besten eignet, sollten Sie vor allem darauf achten, dass es nicht aus zu vielen verschiedenen Bestandteilen besteht. Denn im Falle einer Futterunverträglichkeit könnte es schwer werden den Auslöser zu finden.

Um darauf zu achten, dass der Cane Corso nicht zu viel Fett ansetzt, sollten Sie die Futtermenge im Blick behalten. Zweimal täglich sollte der Hund gefüttert werden.

Haltung & Platzbedarf

Als ursprünglicher Schutz- und Wachhund ist der Cane Corso normalerweise eine Hunderasse, die sich viel bewegt und den ganzen Tag auf dem Hof unterwegs ist. Eine kleine Wohnung ist daher nicht der richtige Bereich für den Hund. Ideal geeignet ist ein Haus mit Garten, wo der Hund jederzeit einen Zugang zum Gartenbereich hat.

Im Innenbereich reicht es ihm aus, einen festen Platz zu haben. Teilweise wird der Cane Corso im Zwinger gehalten. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn er als Wachhund eingesetzt wird. Auch bei einer Zwingerhaltung ist es wichtig, ihm ausreichend Auslauf und Nähe zu seiner Familie zu geben.

Reisen mit dem Cane Corso können eine Herausforderung werden. Grundsätzlich lassen sich die Welpen gut an das Auto gewöhnen. Durch seine Masse und seinen Bewegungsdrang brauchen Sie jedoch eine große Transportbox und müssen ausreichend Pausen einlegen.

Harmonie

Der Cane Corso hat ein ruhiges Wesen und eine sehr hohe Reizschwelle. Daher ist er nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen. Dennoch ist bei einem harmonischen Zusammenleben einiges zu beachten. Mit Haustieren, wie Katzen oder auch Kaninchen, kann es schwierig werden, da der Hund einen starken Jagdtrieb besitzt.

Planen Sie hier eine lange Gewöhnungszeit ein. Das Zusammenleben mit Kindern ist möglich, da der Cane Corso durch seinen entspannten Charakter vorsichtig mit Kindern umgeht.

Zeitaufwand

Mit seinem Bewegungsdrang braucht der Cane Corso viel Auslauf und lange Spaziergänge, bei denen Sie auch Kopfarbeit einplanen sollten. Die intelligente Hunderasse liebt die Herausforderung und weiß gute Dummy-Aufgaben zu schätzen. Einfache und kurze Spaziergänge reichen ihm nicht aus.

Daher brauchen Sie täglich mehrere Stunden Zeit für den Auslauf oder ein großes Auslaufgebiet, das ihm immer zur Verfügung steht. Im Innenbereich ist der Cane Corso sehr unkompliziert und zieht sich gerne zurück. Er ist aber auch Streicheleinheiten gegenüber aufgeschlossen.

Erziehung

Der Schutztrieb sowie der Jagdtrieb sind bei dieser Hunderasse sehr ausgeprägt, was eine fundierte und fachgerechte Erziehung notwendig macht. Der Cane Corso braucht Konsequenz und sollte unbedingt verantwortungsbewusst geleitet werden. Der Besuch einer Hundeschule ist eine wichtige Grundlage. Bereits als Welpe ist eine gute Sozialisierung wichtig.

Der Vertrauensaufbau zum Halter oder der Halterin ist notwendig, damit er sich gut führen lässt. Die Führungsrolle muss dennoch klar geklärt werden, da der Cane Corso mit seiner Kraft an der Leine sonst kaum zu halten ist. Ideal ist eine Auslastung mit Hundesport oder anderen Herausforderungen. Langeweile ist für diese Hunderasse nicht gut.

Erkundigen Sie sich vor der Anschaffung, ob der Cane Corso als Listenhund bei Ihnen im Bundesland geführt ist. In dem Fall brauchen Sie ein Zeugnis für die Führung sowie einen Wesenstest.

Pflege

In der Pflege ist der Cane Corso relativ anspruchslos. Sein kurzes Fell neigt nicht zum Verfilzen und die dünne Unterwolle muss auch nicht täglich ausgekämmt werden. Wenn Sie möchten, können Sie das Fell aber regelmäßig behandeln. Der Cane Corso wird die Fellpflege genießen.

Zudem sollte der Vierbeiner auf Zecken untersucht werden. Schließlich bevorzugt er ausgiebige Spaziergänge in der Natur. Auch ein regelmäßiger Blick auf die Pfoten hilft, Verletzungen möglichst schnell zu erkennen und zu behandeln.

Gesundheit

Die Hunderasse ist bisher noch verhältnismäßig kurz anerkannt, was zu einigen Problemen bei der Züchtung führen kann. Inzucht sorgt dafür, dass es zu Erkrankungen und Missbildungen kommen kann.

Zudem haben sich einige rassetypischen Krankheiten ausgebildet, die berücksichtigt werden müssen:

  • Ellbogendysplasie
  • Hüftdysplasie
  • Probleme mit den Augen
  • Herzmuskelentzündungen

Wichtig!

Bei der Auswahl des Hundes sollten Sie nach einem seriösen Züchter schauen und den Stammbaum nachverfolgen.


Kostenpunkt

Bei einem seriösen Züchter erhalten Sie die Welpen der Rasse für einen vierstelligen Preis. Zusätzlich dazu brauchen Sie eine hochwertige Hundeleine, ein Halsband sowie einen Schlafplatz. Zusammen mit der Grundausstattung sollten Sie Kosten von ca. 2.500 Euro einplanen.

Zusätzlich dazu müssen regelmäßige Kosten für das Futter sowie für die Kontrollen beim Tierarzt eingeplant werden. Pro Monat fallen damit Kosten von rund 100 Euro oder mehr an.

Sichern Sie sich und den Cane Corso gut ab. Die Hundehaftpflichtversicherung greift, wenn es durch den Hund zu Schäden kommt und ist monatlich bereits für rund fünf bis zehn Euro zu haben. Da die Rasse zu einigen Krankheiten neigt, können Sie über eine Tierkrankenversicherung nachdenken.

Welche Überlegungen sind vonnöten, wenn ich mir diese Rasse zulege?

Mit seinem beeindruckenden Körperbau und seiner Kraft ist der Cane Corso eine Hunderasse, die gerne als Schutz- und Wachhund eingesetzt wird. In seiner Entwicklung sind genau das die Eigenschaften, für die er gezüchtet wurde.

Die Kombination aus einer hohen Reizschwelle sowie einem kraftvollen Körperbau sorgt dafür, dass sich der Hund gut führen lässt.

Dafür braucht es aber Konsequenz und vor allem viel Zeit für die Erziehung und Haltung. Es handelt sich um einen Hund, der nicht für das Leben in einer Wohnung gemacht ist. Vor der Anschaffung sollten Sie auch bedenken, dass der Cane Corso häufig als Listenhund geführt wird und daher spezielle Anforderungen an den Halter gestellt werden.

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