Auf welche Inhaltsstoffe sollte ich bei Hundezahnpasta achten?
Eine hochwertige Hundezahnpasta erfüllt ähnliche Aufgaben, wie die für Menschen:
- Schleifkörper reiben mechanisch am Zahnbelag und entfernen diesen beim Putzen der Zähne.
- Säuren verringern die Gefahr von Zahnstein und Zahnbelag.
- Enzyme erhöhen den Speichelfluss und wirken Bakterienansammlungen auf den Zähnen entgegen. Beispielsweise gibt es solche, die Zucker spalten.
- Ätherische Öle wie beispielsweise Minze sorgt für einen frischen Atem.
- Durch Geschmackstoffe wie beispielsweise Leberwurst kann man den Vierbeiner zum Kooperieren überreden.
- Kalzium bildende Zutaten wirken gegen Zahnstein.
Dabei kommt es auf eine ausgewogene Balance an. Putzt man zu viel, kann man durch die Schleifsteine den Belag schädigen, indem man Zahnschmelz entfernt. Ist die Säure zu stark, kann sie den Zahnschmelz ebenfalls angreifen.
Welche Inhaltsstoffe sollten nicht bei der Hundezahnpasta drin sein?
Fluoride unterstützen die Bildung von Zahnschmelz. Wird die Substanz allerdings in großen Mengen aufgenommen, kann sie schädlich sein. Daher verzichtet man bei Hundezahnpasta besser auf diese Zutat.
Xylit, auch als Birkenzucker bekannt, ist ein Süßstoff. Für Menschen ist er in der Regel gut verträglich, für Hunde hingegen extrem giftig. Bereits kleine Mengen können tödliche Krämpfe, Leberversagen oder Unterzuckerung hervorrufen.
Ebenfalls vermeiden sollte man folgende Ingredienzien:
- Gluten
- Nanomaterialien
- Mikroplastik
Welche Alternativen zur Hundezahnpasta gibt es?
Die beste Maulpflege besteht in einer gründlichen und regelmäßigen Reinigung mit Hundezahnpasta und Bürste. Ist ein Vierbeiner allerdings unberechenbar, lässt sich partout nicht die Zähne putzen oder ist aggressiv? Dann bieten sich andere Optionen an.
Alternativen, beziehungsweise Ergänzungen, zu Hundezahnpasta sind beispielsweise:
- Kauspielzeug reibt Zahnbeläge mechanisch vom Gebiss ab. Es ist meist mit Noppen gespickt. Zahngerechtes Spielzeug sollte auf die Größe und das Alter des Vierbeiners angepasst werden. In Kombination mit Hundezahnpasta wird der Gegenstand dem Tier wortwörtlich schmackhaft gemacht.
- Dentalspray kann innerhalb weniger Sekunden direkt in den Mundraum, ins Trinkwasser, aufs Futter oder auf ein Hundesnacks gesprüht werden.
- Haftende Zahncreme wird auf die Innenseite der Lefzen und Außenseite der Zähne gerieben. Sie löst den Zahnbelag.
- Futterzusätze wie beispielsweise Algenmix oder Apfeltrester mit speziellen Enzymen können die Maulflora verbessern und die Mundgesundheit stärken. Zahnbelägen kann somit vorgebeugt werden.
- Zahnpflegegels, antibakterielle Zusätze zum Trinkwasser oder spezielle Futtermittel können den Maulraum ebenfalls gesund halten.
- Zahnpflege Snacks können Hundezähnen ebenfalls helfen und gesunde Hundezähne erhalten. Allerdings lohnt sich ein Blick auf die Inhaltsstoffe: Zucker sollte kein Bestandteil sein.
Was sind die Folgen von Zahnstein beim Hund?
Fressen die haarigen Mitbewohner, bleiben Essensreste in den Zahnzwischenräumen und auf den Zähnen hängen. Letztere nennt man Plaque, also Zahnbelag. Er besteht in der Regel aus Proteinen und Kohlenhydraten. Wird der Zahnbelag nicht entfernt, lagern sich Mineralien wie Phosphat- und Calciumverbindungen aus dem Speichel ein und verhärten ihn.
Diese Kombination, welche fest mit dem Zahnschmelz verbunden ist, nennt man Zahnstein. Nun können sich schädliche Bakterien auf der rauen Oberfläche ansiedeln. Langfristig führen diese zu Parodontitis und damit zur Zerstörung der Zähne. Auch Zahnfleischerkrankungen können als Folge auftreten.
Weitere Beispiele sind:
- Zahnfleisch bildet sich sichtbar zurück
- Zahnfleischentzündungen (Gingivitis)
- verfärbte Zähne am oberen Zahnansatz
- raue Ablagerungen (vor allem an den Reiß- und Fangzähnen sowie den Backenzähnen)
- Blutendes Zahnfleisch
- Infektionen des Kiefers
- Appetitlosigkeit bis hin zur Futterverweigerung
- Eiter im Wurzelbereich der Zähne
- Zahnverlust
Eine Infektion des Kieferknochens kann auf den gesamten Organismus übergehen und diversen Organen schaden.
Wie äußern sich erkrankte Zähne beim Hund?
Die haarigen Mitbewohner sind wahre Meister im Verbergen von Schmerzen. Achtet man nur auf ihr Verhalten, erkennt man Probleme in der Regel erst sehr spät. Daher ist eine regelmäßige Kontrolle wichtig.
Zahnstein beim Hund erkennt man an dunklen, braunen oder grauen, sehr harten Ablagerungen auf den Zähnen. Diese riechen meist sehr stark und streng. Ursache dafür sind die Stoffwechselprodukte der Bakterien, welche auf und von dem Zahnstein leben. Maulgeruch ist einer der ersten Hinweise auf Zahnstein.
Ist der Befall bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, äußert sich dies in Schmerzen. Jene werden besonders durch auffälliges Verhalten beim Fressen entdeckt:
- Hält der Hund seinen Kopf auffällig?
- Frisst er weniger?
- Kaut er nur auf einer Seite, indem er den Kopf schief hält?
Dann ist es höchste Zeit, einen Tierarzt aufzusuchen.
Ist eine professionelle Zahnreinigung für meinen Hund sinnvoll und was kostet diese?
Hat das Tier bereits Zahnstein, wird dringend zu einer professionellen Zahnreinigung geraten. Auch als präventive Maßnahme ist diese in regelmäßigen Abständen sinnvoll.
Dabei hängt die Häufigkeit von unterschiedlichen Faktoren ab:
- Zusammensetzung des Speichels
- Rasse
- Futter
- Bakterien im Mundraum
- Zahnprophylaxe und Pflege
- Beschaffenheit von Gebiss und Zähnen
Neigt der Hund dazu, viel Zahnstein zu bilden? Dann kann eine Zahnreinigung im Abstand von sechs bis 12 Monaten notwendig sein.
Eine manuelle Zahnsteinentfernung liegt gemäß der Gebührenverordnung für Tierärzte (GOT) zwischen 12,84 Euro und 38,52 Euro. Überwiegend wird der Zahnstein allerdings mittels Ultraschall entfernt. Die Kosten hierfür variieren mit der Stärke und dem Umfang des Zahnsteins. Hinzu kommen Voruntersuchung und Narkose. Insgesamt kann eine Zahnreinigung somit Kosten um die 230 Euro verursachen.