Getreidefreies Hundefutter - die gesunde Art der Fütterung

Viele Hundehalter möchten ihren Vierbeiner artgerecht ernähren, so wie die Natur es ursprünglich gewollt hat. Was es dabei mit getreidefreiem Hundefutter auf sich hat und wie Sie Ihren Hund dabei unterstützen können, erfahren Sie in diesem Artikel.


Inhaltsverzeichnis


Getreidefreies Hundefutter

Getreidefreies Hundefutter = keinerlei Getreide

Der Hund gehört zu den Raubtieren und würde sich in freier Wildbahn von Beutetieren ernähren. Daran sieht man, dass der Magen-Darm-Trakt von Hunden in erster Linie auf Fleisch ausgelegt ist. Pflanzen spielen bei der Ernährung von Hunden nur eine untergeordnete Rolle.

Ein getreidefreies Hundefutter beinhaltet keinerlei Getreide. Zu den Getreidesorten zählen sämtliche Nutzpflanzen des Menschen wie Weizen, Mais, Gerste und auch Reis. Hauptbestandteile des getreidefreien Futters sind daher lediglich verschiedene Fleischsorten, Obst und Gemüse. Abgerundet werden die meisten Produkte durch Zugabe von hochwertigen Ölen und Kräutern. Jeder Hersteller hat sich eine eigene Rezeptur ausgedacht.

Ist Getreide schädlich für den Hundemagen?

Der Hund stammt ja bekanntlich vom Wolf ab und hat sich im Laufe der letzten Jahrtausende dem Menschen angeschlossen. Durch diese Domestikation hat sich der Haushund auch der menschlichen Ernährung angepasst, da er ursprünglich ausschließlich mit Schlachtabfällen und Essensresten gefüttert wurde.

Für einen gesunden Hund ist es daher nicht direkt schädlich, wenn er mit Getreide gefüttert wird. Grundsätzlich können Weizen, Reis und Co. auch als Energielieferant gesehen werden, aber es sollte natürlich nicht der Hauptbestandteil einer Hundemahlzeit sein. Aus Kostengründen wird in einigen minderwertigen Hundefuttern immer noch sehr viel Getreide als günstige Inhaltsstoffe beigemengt. Der Fleischanteil ist dabei sehr gering.

Für welche Hunde wurde getreidefreies Futter entwickelt? 

In der letzten Zeit kommt es allerdings immer häufiger vor, dass unsere Haushunde allergisch auf Getreide reagieren und somit unter einer Getreideunverträglichkeit leiden. Das äußert sich vor allem in Juckreiz, ohne dass ein Parasitenbefall vorliegt. Besonders die Pfoten und der Bereich um die Ohren sind betroffen. Immer wieder und ohne erkennbaren Anlass knabbert sich der Hund die Pfoten blutig oder kratzt an den Ohren.

Aber auch langanhaltender Durchfall oder häufiges Erbrechen kann ein Anzeichen dafür sein, dass der Vierbeiner unter einer Allergie leidet. Der Darm des Hundes ist anatomisch gesehen nicht auf die Verdauung von Pflanzen ausgelegt und kann mit einer Unverträglichkeit auf Getreide reagieren. Im Verhältnis ist der Darm viel kürzer als bei Getreidefressern.

Ob es sich um eine Allergie gegen Getreide handelt, kann der Hundehalter relativ schnell selbst herausfinden. Durch die Gabe von getreidefreiem Hundefutter sollten sich die Symptome des Vierbeiners nach ein bis zwei Wochen deutlich gebessert haben.

Hundehalter, die aus den unterschiedlichsten Gründen auf eine artgerechte und gesunde Ernährung achten, füttern ausschließlich getreidefreies Hundefutter. Ein ausgewogenes Futter ist bei Tieren genauso wichtig wie die Mahlzeit bei uns Menschen. Das trifft besonders auf die Hunde zu, die wirklich Leistungen vollbringen müssen. Entweder als Sportskanonen auf Turnieren oder als Helfer des Menschen.

Vor- und Nachteile von getreidefreiem Hundefutter

Da ein Hund grundsätzlich kein Getreide in seiner Nahrung benötigt, gibt es für die Fütterung von getreidefreiem Hundefutter eine Vielzahl von Vorteilen:

  • Da ein großer Bereich von herkömmlichem Hundefutter ersetzt werden muss, ist der reine Fleischanteil bei getreidefreiem Hundefutter sehr viel höher.
  • Der Hund nimmt mit der Mahlzeit weniger Kohlehydrate auf, die er aufgrund seiner Anatomie schlecht verdauen kann.
  • Durch den höheren Fleischanteil ist das Futter geschmackvoller für den Hund. Besonders Hunde, die nicht so gerne fressen, können so motiviert werden. 

Natürlich gibt es auch Nachteile bei dieser Futtersorte. Allerdings trifft das eher auf den Menschen zu als auf den Hund:

  • Da der kostengünstige Füllstoff „Getreide“ fehlt und durch hochwertige Zutaten ersetzt werden muss, ist das Futter etwas teurer als herkömmliches Hundefutter. Wenn der Hund aber allergisch auf Getreide reagiert, macht sich die Mehrausgabe trotzdem bezahlt. Wenn das Problem mit diesem Futter behoben werden kann, reduzieren sich deutlich die Tierarztkosten.

Die Bestandteile von getreidefreiem Hundefutter

Jeder Hersteller von getreidefreiem Hundefutter hat seine eigenen Rezepturen. In vielen Fällen setzen sie auch zusätzliche Schwerpunkte bezüglich der Hundegesundheit. Allen gleich ist natürlich der Verzicht auf Getreide aller Art. Dieser Bestandteil muss durch andere Zutaten ersetzt werden.

Folgende Lebensmittel werden anstelle von Getreide genommen:

  • Kartoffeln
  • Süßkartoffeln
  • Kürbis

Einige Hersteller verwenden anstelle von Getreide auch sogenanntes Pseudo-Getreide. Dabei handelt es sich überwiegend um Körner von Pflanzen, die aber botanisch anderen Pflanzenfamilien zugeordnet werden. Somit stellen sie kein „echtes“ Getreide dar, sondern werden auch oftmals als „exotisches Getreide“ bezeichnet.

Bei einigen Hunden, die allergisch reagieren, kann das tatsächlich als Alternative gefüttert werden. Im Großen und Ganzen handelt es sich dabei um:

  • Amaranth: gehört zu den Fuchsschwanzgewächsen und gilt als Leben verlängernde Pflanze
  • Quinoa: gehört zu den Gänsefußgewächsen und ähnelt dem Reis
  • Buchweizen: gehört zu den Knöterichgewächsen und ähnelt dem Weizen 

Andere Hersteller wiederum verzichten komplett auf Getreide-Ersatz und richten sich nach dem Vorkommen in der Natur. Hunde würden ein Beutetier komplett fressen. Das schließt auch den Mageninhalt mit ein. Insofern kann davon ausgegangen werden, dass der tägliche Nahrungsbedarf unseres Haushundes aus 70-80 % Fleischanteil und ca. 20-30 % vegetarischer Kost ausmachen.

Neben dem sehr hohen Fleischanteil setzen sich die 20-30 % vegetarischer Kost aus folgenden Zutaten zusammen:

  • Obst
  • Gemüse
  • Öle
  • Fette
  • Mineralstoffe 

Damit das Futter haltbar gemacht wird, ist leider die Gabe von Konservierungsstoffen unverzichtbar. Diese sind im geringen Maße auch bei getreidefreiem Hundefutter beigemischt.

Welche Futterarten gibt es bei getreidefreiem Hundefutter? 

Bei der Fütterung von getreidefreiem Hundefutter können keine Nährstoffmängel auftreten, da Getreide nicht zu den unbedingt notwendigen Zutaten gehört.

Daher können wirklich alle Hunde mit diesem Futter ernährt werden:

  • Welpen
  • Junghunde
  • Alte Hunde
  • Kranke Hunde
  • Couch-Potatoes
  • Aktive Hunde 

Von der Konsistenz her gibt es von Seiten des Herstellers auch keine Einschränkungen.

Es gibt getreidefreies Hundefutter in allen bekannten Arten zu kaufen:

  • Trockenfutter
  • Nassfutter
  • Halbfeuchte Futterbrocken
  • Fertigbarf
  • Leckerchen
  • Kauartikel
  • Nahrungsergänzungsmittel 

Kann getreidefreies Hundefutter als Schonkost verwendet werden? 

Salopp gesagt ist die Verdauung von Getreide für Magen und Darm des Hundes schon als Kraftakt zu sehen. Ein gesunder Hund kann das zwar bewältigen, aber das trifft nicht auf angeschlagene Hunde zu.

Für Vierbeiner, die aktuell an einer Krankheit leiden, kann getreidefreies Futter hilfreich sein. Der Organismus ist dann mit der Verdauung nicht überfordert. Natürlich gilt das auch für Hunde, die aktuell an einer Gastritis oder einer anderen Magen-Darm-Problematik leiden.

Grundsätzlich sind alle getreidefreien Produkte als Alleinfuttermittel ausgewiesen. Das bedeutet, dass dem Vierbeiner keine weiteren Zutaten zugefüttert werden müssen. In diesem Futter sollten alle Nährstoffe enthalten sein, die den Tagesbedarf eines Hundes abdecken.

Wer seinem kranken Hund Spezialfutter in Form von Schonkost oder Diätkost geben muss, findet in den zahlreichen getreidefreien Angeboten auch das richtige Produkt. So gibt es spezielle Nierendiäten ohne Getreide und auch getreidefreie Futter für übergewichtige Hunde.

Welche Alternativen gibt es zu getreidefreiem Hundefutter?

Als Alternative zu industriell gefertigtem Futter können Hundehalter auch selbst Hand anlegen. Wer Zeit hat, kann für seinen geliebten Vierbeiner auch selbst kochen. Es gibt unzählige Rezepte, um den Hund artgerecht und gesund zu ernähren. Der Vorteil liegt darin, dass Besitzer genau wissen, was letztendlich im Hundenapf landet.

Vor allem, wenn bei einem kranken Hund diffuse Symptome vorhanden sind, ist die eigene Herstellung oftmals eine sinnvolle Alternative. Besonders, wenn Allergene im Spiel sind, die auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind.

Bei einem industriell gefertigten Futter werden zwangsläufig Konservierungsstoffe und andere synthetische Stoffe verarbeitet. Auch darauf können sensible Hunde allergisch reagieren. Bei einer selbst gekochten Mahlzeit – selbstverständlich ohne Zufuhr von Getreide – fallen diese Stoffe weg.

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