Hohe Sicherheit mit einem Hundegeschirr

Bei Spaziergängen und Ausflügen mit seinem Vierbeiner bietet ein Hundegeschirr eine hohe Sicherheit: Sei es im Straßenverkehr, bei einem spontanen Sprung auf eine Mauer oder der Witterung eines Kaninchens. Ein Hundegeschirr bietet Hund und Halter im wahrsten Sinne des Wortes Halt und kann vor brenzligen Situationen oder Verletzungen schützen.


Inhaltsverzeichnis


Was ist ein Hundegeschirr?

Ein Hundegeschirr wird im Gegensatz zu einem Halsband auch an der Brust, zwischen den Beinen und um den Bauch herum angebracht. Auf diese Weise wird der Zug der Leine auf den Körper des Hundes verteilt.

Hundegeschirr oder Hundehalsband - was ist besser?

Ein Hundehalsband bietet sich vor allem für jene Vierbeiner an, welche bereits mit der Leine vertraut sind und an dieser gehen können. Das Halsband hat den Vorteil, präzise auf den Hund einwirken zu können. Auf diese Weise sorgt es für eine gute Kommunikation und schnellere Lernerfolge.

Zerrt die Fellnase allerdings häufig an der Leine, kann dies, laut wissenschaftlichen Untersuchungen, gesundheitliche Folgen haben. Beispielsweise kann starker Druck die Versorgung mit Blut und die Atmung einschränken. Das resultiert in einer Unterversorgung des Gehirns. Aus diesem Grund sollte man einen Hund bei einer Autofahrt auch nicht am Halsband sichern.

Was sind die Vor- und Nachteile bei einem Hundegeschirr?

Das Hundegeschirr hat den Vorteil, dass eine gleichmäßige Druckverteilung entsteht, wenn das Tier an der Leine zieht. Außerdem verhindert es, dass sich der vorwitzige Vierbeiner einfach herauswinden kann.

Aus diesen Gründen ist eine Befestigung während der Autofahrt mittels des Hundegeschirrs möglich. Auch bei Ausflügen und sportlichen Aktivitäten, wie Wanderungen, Radfahren oder Joggen, ist ein Geschirr vorteilhaft.

Nachteile des Hundegeschirrs liegen in der unpräzisen Einwirkung, welche eine schlechtere Kommunikation zwischen Hund und Halter nach sich ziehen kann. Zudem eignet sich ein Hundegeschirr nicht für alle Rassen: Je nach Modell schränkt ein Hundegeschirr die Bewegungsfreiheit des Vierbeiners ein. Darüber hinaus muss das richtige Anlegen des Geschirrs von Hund und Halter erlernt werden.

Hundegeschirr oder Halsband, was ist nun besser? Häufig wird empfohlen, sowohl ein Halsband als auch ein Geschirr zu verwenden: Beim Training ist das Hundehalsband von Vorteil, während sich ein Hundegeschirr beispielsweise für Ausflüge und lange Spaziergänge anbietet.

Hundegeschirr oder Halsband - was ist besser für einen Welpen?

Da es kaum einen Welpen gibt, welcher nicht an der Leine zerrt, ist ein Hundegeschirr für Spaziergänge mit dem Fellknäuel von Vorteil. Dank diesem wird der empfindliche Bereich im Nacken und am Hals geschont, welcher gerade im Wachstum besonders sensibel ist.

Da Welpen schnell wachsen, sollten die Ausmessungen immer wieder angepasst werden. Es ist daher von Vorteil, ein Geschirr zu erwerben, welches mit dem kleinen Hund mitwächst. Das bedeutet, dass man dieses im Brust- und Bauchbereich einstellen kann.

In der Regel wird bei Welpen empfohlen, ein Geschirr statt eines Halsbandes zu tragen. Dies hat folgende Gründe:

  • Der Welpe kann sich nicht einfach aus dem Geschirr befreien.
  • Sensible Körperbereiche werden durch gleichmäßige Druckverteilung geschont.
  • Der Welpe ist noch nicht leinenführig.
  • Das Hundegeschirr bietet mehr Sicherheit.
  • Das Sicherheitsgeschirr kann auch während Autofahrten verwendet werden.

Dennoch sollte man bedenken, dass auch hier das Anlegen des Hundegeschirrs von Hund und Halter erlernt werden muss. Darüber hinaus kann dieses die Bewegungsfreiheit des Hündchens einschränken.


Einfach zu handhaben - sicher im Halt!

Varianten von Hundegeschirren - Welches Geschirr eignet sich für welchen Zweck?

Vor dem Kauf eines Hundegeschirrs ist es ratsam, sich über die passenden Modelle zu informieren.

  • Führgeschirr: Das Führgeschirr lässt sich an die Größe des Hundes anpassen. Es ist eines der beliebtesten Brustgeschirre, welche in verschiedenen Variationen erhältlich ist. Der Aufbau lässt, je nach Modell, ein H, Y oder X  auf dem Rücken des Tieres erkennen.

  • H-Geschirr: Ein H-Geschirr ist das bekannteste Führgeschirr, welches sich unterschiedlich einstellen lässt. Auf diese Weise kann es mit dem Hund wachsen und ideal an dessen Größe angepasst werden.

  • Y- Geschirr: Diese Abwandlung des Führgeschirrs hat eine leicht schräg nach hinten versetzte Halsung. Sie formt im Rückenbereich ein Y und ist nicht mittels Ring oder anderen Konstruktionen verbunden. Jenes Geschirr sitzt relativ eng und vereitelt damit das Herausschlüpfen.

  • Norwegergeschirr: Dieses Geschirr ist ebenfalls sehr beliebt. Es besteht aus einer einfachen Konstruktion: Ein waagrechter Brustgurt wird beidseitig mit einem Rumpfgurt befestigt. Jener führt hinter den Vorderbeinen um den Brustkorb. Häufig lässt sich der Hund mittels einer Schlaufe am Rücken festhalten.
    Dieses Geschirr lenkt allen Druck auf die Brust des Hundes. Zudem lässt es sich einfach an- und ausziehen. Besonders geeignet ist es für empfindliche Hunde, welche sich schnell eingeengt fühlen. Durch den geringen Körperkontakt kann es allerdings leicht verrutschen. Zudem kann sich der Hund einfacher herauswinden.

  • Sattelgeschirr: Dieses ähnelt dem Norwegergeschirr, hat aber eine breitere Rückenplatte. Konzipiert wurde das besonders robuste Geschirr für sportliche Betätigungen wie Wanderungen. Zudem lässt sich der Hund auch hier hochheben. Weniger geeignet ist es allerdings für kleine Hunde.

  • Step-In-Geschirr: Dieses Geschirr wird von unten angelegt. Es eignet sich besonders für kleine sowie junge Hunde. Nachteile treten bei größeren Hunden auf, da sich diese schnell herauswinden können. Zudem kann es die Bewegungsfreiheit einschränken.

  • Zuggeschirr: Zuggeschirre sind für große und kräftige Hunde konzipiert worden. Sie eignen sich, um Lasten, Schlitten oder kleine Wägen zu ziehen.

Hundegeschirr - Welche Größe braucht mein Hund?

Um die passende Größe des Hundegeschirres zu ermitteln, ist es wichtig, mit einem Maßband den Hals- und Brustumfang des Tieres zu ermitteln. Je nach Hundegeschirr lassen sich die Maße einstellen.
Für kleine Hunde eignet sich beispielsweise ein Step-In-Geschirr. Auch ein Führgeschirr bietet sich an, da es sich ideal an die Maße des kleinen Hundes anpassen lässt.

Weniger geeignet sind Sattel- oder Norwegergeschirre, da diese bei Hündchen häufig nicht optimal sitzen. Diese bieten sich eher für mittelgroße Hunde wie Beagle und Bulldoggen an. Es gibt aber auch Varianten, welche sich für kleine bis mittelgroße Rassen wie den Mops oder Westie eignen.

Für große Hunde wie beispielsweise die Deutsche Dogge oder den Cane Corso bieten sich besonders starke und robuste Geschirre an. Die kann beispielsweise ein Y-Geschirr sein. Das sind einige Beispiele. Generell bietet der Markt für fast jede Größe und Rasse unterschiedliche Arten von Hundegeschirren.

Aus welchem Material sollte ein Hundegeschirr bestehen?

Ein Brustgeschirr sollte aus einem weichen und anschmiegsamen Material bestehen. Ideal ist es, wenn es sich einfach säubern und waschen lässt und schnell trocknet, wie beispielsweise:

  • Nylon
  • Polyester
  • Denim
  • Mesh

Eine Polsterung mit Neopren oder Vlies beugt Einschnürungen und Scheuern vor. Ledergeschirre hingegen sind fester, nicht so flexibel und benötigen mehr Pflege.

Wie gewöhne ich meinen Hund an ein Hundegeschirr?

Wichtig für die Gewöhnung des Hundes an sein Geschirr ist Geduld, ein kleinschrittiges Vorgehen und positive Bestärkung. Merkt der Vierbeiner, dass nach dem Anlegen des Geschirres etwas Spannendes geschieht, wird er diesen Zusammenhang verknüpfen.

Dies kann zu Beginn die Belohnung mit einem Leckerli sein. Zu einem späteren Zeitpunkt kann man mit dem Vierbeiner spielen oder spazieren gehen, nachdem man das Brustgeschirr angelegt hat.

Wichtig ist es, dem Hund zur Gewöhnung Zeit zu lassen und Ruhe auszustrahlen. Zudem sollte sich das Tier dem Geschirr selbstständig nähern.

Wie ziehe ich meinem Hund ein Hundegeschirr an?

Das Anziehen eines Hundegeschirrs sollte für den Vierbeiner möglichst entspannt ablaufen. Wir erklären die einzelnen Schritte.

  • Der Hund sollte entspannt sein.

  • Man kniet sich hinter den Vierbeiner und zieht ihm das Geschirr vorsichtig über den Kopf.

  • Dann führt man den Bauchgurt um die Vorderbeine und schließt das Geschirr um den Hundekörper.

  • Nun stellt man die passende Größe des Gurtes ein, sodass die Fellnase genügend Bewegungsspielraum hat.

  • Währenddessen und danach wird das Tier für die Zusammenarbeit gelobt.

Was mache ich, wenn sich mein Hund im Hundegeschirr unwohl fühlt?

Wenn der Hund sich unwohl fühlt, kann dies zu Beginn an der ungewohnten Situation liegen. Es kann aber auch die Folge eines falschen Sitzes sein.

Daher bietet es sich an, diesen zu überprüfen:

  • Die Schultern müssen sich frei bewegen lassen.

  • Der Bauchgurt sollte auf den Rippen liegen. Ist er zu weit hinten, können Organe gequetscht werden.

  • Der Abstand zwischen Bauchgurt und Ellenbogen sollte bei großen und mittelgroßen Tieren eine Handbreit betragen. Bei kleinen Hunden verringert sich der Abstand entsprechend.

Falls der Vierbeiner sich weiterhin unwohl fühlt, kann es sinnvoll sein, ein anderes Modell zu wählen. Ein Norwegergeschirr beispielsweise hat wenige Berührungspunkte.

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